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Finanzierungen: Sixt Leasing, Deutsche Bahn, Fresenius Medical Care

Der Leasingspezialist Sixt Leasing hat eine unabhängige Finanzierungsstruktur von seiner Mutter Sixt erreicht.
welcomia/iStock/Thinkstock/Getty Images

Sixt Leasing schließt Umbau der Konzernfinanzierung ab

Der Leasingspezialist Sixt Leasing hat eine von Sixt unabhängige Finanzierungsstruktur erreicht. Das im Rahmen des Börsengangs 2015 von Sixt zur Verfügung gestellte Darlehen über 750 Millionen Euro wurde komplett zurückgezahlt. Die letzte verbliebene Tranche über 190 Millionen Euro konnte vergangene Woche wie geplant zum frühestmöglichen Zeitpunkt zurückgeführt werden, teilte das Unternehmen mit. Die Mittel für die Rückzahlung stammten insbesondere aus der im April platzierten Anleihe über 250 Millionen Euro.

Die eigenständige Finanzierungsstruktur des Unternehmens, die CFO Björn Waldow aufgebaut hat, setzt sich nun aus einem Asset-Backed-Securities-Programm über 500 Millionen Euro, Anleihen im Volumen von 500 Millionen Euro, verhandelten Banklinien über rund 400 Millionen Euro sowie Schuldscheindarlehen über 30 Millionen Euro zusammen.

Deutsche Bahn sammelt 400 Millionen Franken ein

Die Deutsche Bahn hat über die Konzernfinanzierungsgesellschaft Deutsche Bahn Finance eine Anleihe in Höhe von 400 Millionen Schweizer Franken (rund 346 Millionen Euro) begeben. Der Bond wird mit 0,5 Prozent verzinst und hat eine Laufzeit von zehn Jahren. Die Emission diene der Deutschen Bahn zur Erhöhung ihrer finanziellen Flexibilität, wie das Unternehmen mitteilte. Der Erlös wurde in Euro geswappt. Konsortialführer der Transaktion waren Credit Suisse und Deutsche Bank.

EDAG platziert Schuldschein

Der börsennotierte Entwicklungsdienstleister für die Autoindustrie EDAG hat Schuldscheine im Volumen von 120 Millionen Euro platziert. Die Papiere mit Laufzeiten zwischen fünf und zehn Jahren sollen der Ablösung bestehender Verbindlichkeiten dienen, aber auch die Finanzierung des Unternehmenswachstums unterstützen. Die platzierenden Banken waren die LBBW, Unicredit und die Helaba.

Fresenius Medical Care begibt neuen Bond

Der Dialysekonzern Fresenius Medical Care (FMC) hat eine Anleihe über 500 Millionen Euro platziert. Der Bond wird mit 1,5 Prozent verzinst und hat eine Laufzeit von sieben Jahren. Die Transaktion sei deutlich überzeichnet gewesen, teilte das Unternehmen mit. Den Emissionserlös will FMC für allgemeine Geschäftszwecke und die Refinanzierung fällig werdender Anleihen nutzen.

Creditshelf will mit IPO 20 Millionen Euro einsammeln

Der Frankfurter Mittelstandsfinanzierer Creditshelf plant seinen Börsengang im dritten Quartal dieses Jahres. Ein genaues Datum und die Preisspanne wurden noch nicht festgelegt. Das Fintech rechnet mit einem IPO-Erlös durch eine Kapitalerhöhung von 15 bis 20 Millionen Euro, wie das Unternehmen mitteilte.

Der von Finanzinvestor Rolf Elgeti kontrollierte Großaktionär Hevella Capital wird eine Backstop Order von bis zu 15 Millionen Euro abgeben. Sie greift, falls die Aktien nicht von anderen Investoren erworben werden. Hevella Capital hält derzeit 46,1 Prozent der Anteile an Creditshelf. Die Commerzbank fungiert bei der Transaktion als Sole Global Coordinator und Sole Bookrunner, Lazard als Finanzberater. 

Weitere Meldungen

Der Kölner Immobilienprojektentwickler Pandion hat sein erstes Schuldscheindarlehen in Höhe von 60 Millionen Euro platziert. Die Laufzeit der Tranchen beträgt drei, vier und fünf Jahre mit einer Mischung aus variabler und fixer Verzinsung. Das ursprüngliche Zielvolumen wurde nach Angaben des Unternehmens deutlich übertroffen. Die IKB begleitete die Transaktion als Sole Arranger. IR.on fungierte als Kommunikationsberater.

Das Immobilienunternehmen Consus Real Estate hat die geplante Kapitalerhöhung nun beschlossen. Bis zu 39,9 Millionen neue Aktien sollen zu einem Bezugspreis von 7,20 Euro je Aktie und in einem Verhältnis von 23:11 angeboten werden. Bei einer vollständigen Platzierung der neuen Aktien würde sich der Bruttoemissionserlös auf bis zu 287 Millionen Euro belaufen. Consus-Großaktionär Aggregate Deutschland beabsichtigt, seine Bezugsrechte teilweise in einem Volumen von mindestens 75 Millionen Euro auszuüben. CEO Andreas Steyer will eine Kauforder über rund 2 Millionen Euro abgeben.

Vor dem Hintergrund des guten Marktumfelds hat der Schweizer Baukonzern Implenia seinen laufenden Konsortialkredit erneuert und aufgestockt. Die Kreditfazilität konnte um 150 Millionen Schweizer Franken (130 Millionen Euro) auf 800 Millionen Schweizer Franken (691 Millionen Euro) erhöht werden, die Konditionen wurden verbessert. Implenia ist nach eigenen Angaben das erste Industrieunternehmen in der Schweiz bei dem die anwendbare Kreditmarge teilweise an die von der Nachhaltigkeitsagentur Sustainalytics erhobene Nachhaltigkeitsperformance gekoppelt ist. Der Konsortialkredit mit dem bestehenden Schweizer Konsortium aus 18 Banken unter Führung der UBS hat eine Laufzeit bis Dezember 2023 mit einer Verlängerungsoption von maximal zwei Jahren.

Sunfarming, ein Entwickler von Photovoltaik-Projekten, begibt eine besicherte Anleihe mit einem Volumen von bis zu 15 Millionen Euro. Der Bond wird mit 6,5 Prozent verzinst und hat eine Laufzeit von fünf Jahren. 5 Millionen Euro des Emissionserlöses sollen zur Optimierung der Fremdkapitalstruktur des Unternehmens dienen. Die restlichen Mittel sollen zur Finanzierung des eigenen Projektgeschäfts verwendet werden. Ein weiterer Betrag in Höhe der Zinszahlung für ein Jahr soll auf ein Treuhandkonto zur Sicherung der Zinszahlungsansprüche der Anleger eingezahlt werden. Dicama fungiert bei der Transaktion als Financial Advisor, die Bankm – Repräsentanz der Fintech Group Bank als Global Coordinator und Bookrunner. Selling Agent ist die GBR Financial Services.

Die britische VW-Finanzsparte Volkswagen Financial Services UK hat über die Driver UK Master Asset-Backed-Notes im Umfang von 500 Millionen Pfund (rund 565 Millionen Euro) platziert. Die Transaktion erfolgte im Rahmen eines ABS-Programms über 2 Milliarden Pfund. Die Kanzlei Dentons (Federführung: Matthias Eggert und Peter Voisey) hat die VW-Finanzsparte bei der Transaktion beraten.

Der Schweizer Telekommunikationskonzern Sunrise Communications Group hat eine bestehende Kreditlinie erhöht und verlängert. Der Kreditvertrag, bestehend aus einer Revolving Credit Facility über 200 Millionen Schweizer Franken und einem Term Loan über 910 Millionen Schweizer Franken, wurde geändert und der Term Loan auf 1,41 Milliarden Schweizer Franken (1,21 Milliarden Euro) erhöht. Der Erlös der Erhöhung der Darlehensfazilität soll zur Rückzahlung der in 2022 fälligen Senior Secured Notes über 500 Millionen Schweizer Franken und für allgemeine Unternehmenszwecke verwendet werden. Als Mandated Lead Arrangers und Bookrunners fungierten BNP Paribas Fortis, Deutsche Bank, DNB Markets und Unicredit. BNP Paribas Fortis und Deutsche Bank agierten zudem als Coordinators. White & Case (Federführung: Vanessa Schürmann) hat das Bankenkonsortium bei der Transaktion beraten.

Ratingmeldungen

Moody’s hat das Rating des Wissenschaftsverlags Springer Nature bei stabilem Ausblick mit B2 bestätigt. Die „Review for Upgrade“ ist damit beendet. Die Agentur begründet ihre Entscheidung mit Springer Natures Ankündigung, seinen geplanten Börsengang aufgrund der Marktbedingungen bis auf weiteres zu verschieben. Ohne den erwarteten Schuldenabbau durch den IPO-Erlös blieben das Rating und der Ausblick unverändert.

Moody’s senkt das Rating des Schweizer Biotechnologie- und Pharmakonzerns Novartis von Aa3 auf A1. Der Ausblick ist stabil. Die Ratingagentur verweist in ihrer Begründung auf die kürzlich bekanntgewordene Abspaltung der Norvatis-Augenheilsparte Alcon, durch die der Konzern weniger diversifiziert sein wird.  Durch den geplanten Aktienrückkauf von bis zu 5 Milliarden Dollar werde sich zudem der Schuldenabbau verlangsamen.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Finanzierungsticker.