Stabilus finanziert M&A-Deal
Stabilus hat die schwedischen Unternehmen ACE, Hahn Gasfedern und Fabreeka/Tech Products vom Konzern SKF übernommen. Den Deal wollte CFO Mark Wilhelms auch dafür nutzen, die Konzernfinanzierung umzukrempeln. Jetzt hat der Automobilzulieferer den M&A-Deal über eine Barkapitalerhöhung in Höhe von rund 150 Millionen Euro und eine Kreditfazilität über 710 Millionen Euro finanziert.
Die neue Kreditlinie setzt sich aus einem verbindlichen Kredit über 455 Millionen Euro, einer revolvierenden Mehrwährungskreditlinie in Höhe von 70 Millionen Euro und einer Eigenkapitalzwischenfinanzierungsfazilität über 115 Millionen Euro zusammen. Zudem besteht eine unverbindliche Akquisitionsfazilität von bis zu 70 Millionen Euro. Als Berater hatte der SDax-Konzern die Kanzlei White & Case unter Federführung von Gernot Wagner, Vanessa Schürmann und Rebecca Emory mandatiert.
Volkswagen platziert Rubel-Anleihe und ABS-Papier in Renminbi
Volkswagen Financial Services hat über seine russische Tochter Volkswagen Bank RUS einen Bond mit einem Volumen von rund 5 Milliarden Rubel (rund 70 Millionen Euro) begeben. Die Emission ist Teil des russischen Anleiheprogramms, das ein Gesamtvolumen von 50 Milliarden Rubel hat. Die Anleihe hat eine Laufzeit von fünf Jahren und kann nach der Hälfte der Zeit zurückgezahlt werden. Der Kupon des Bonds liegt bei 9,95 Prozent und wird halbjährlich gezahlt. Nach Unternehmensangaben war die Emission um mehr als das Doppelte überzeichnet.
Volkswagen Financial Services hat zudem die Verbriefungstransaktion Driver China four mit einem Volumen von rund 3 Milliarden Renminbi (rund 405 Millionen Euro) begeben. Die ABS-Transaktion wurden von chinesischen und internationalen Investoren gezeichnet. Der Zinssatz der Tranche A mit einem Volumen von 2,6 Milliarden Renminbi liegt bei 3,16 Prozent. Die Tranche B konnte VW zu 4,69 Prozent platzieren. Die Transaktion wurde von China Merchants Securities, HSBC Bank (China) und Industrial and Commercial Bank of China begleitet.
KTG Agrar ist pleite
Das Landwirtschaftsunternehmen KTG Agrar ist insolvent. Das Unternehmen konnte die Zinszahlung für seine Mittelstandsanleihe mit einem Volumen von knapp 250 Millionen auch nach einer Verzögerung von rund vier Wochen nicht leisten. KTG hat auch noch eine zweite ausstehende Anleihe, die etwa 100 Millionen Euro schwer ist. Das Unternehmen soll nun in Eigenverwaltung restrukturiert werden.
Beate Uhse verpasst den Zinstermin
Der Erotikhändler Beate Uhse kann die am 9. Juli fällige Zinszahlung für seine 2014 begebene Mittelstandsanleihe nicht leisten. Der Mini-Bond hat ein Volumen von 30 Millionen Euro und ist mit einem Kupon von 7,75 Prozent ausgestattet. Allerdings will das Unternehmen die Zinsen innerhalb der nächsten 14 Tage zahlen. Dies soll über neue Darlehen finanziert werden, um die laufende Liquidität zu schonen.
Weitere Finanzierungen
Die Gläubiger des insolventen Brennstoffherstellers German Pellets können nur mit einer niedrigen Rückzahlung rechnen, berichtete die Nachrichtenagentur dpa unter Berufung auf Insolvenzverwalterin Bettina Schmudde. Sie sagte auf der ersten Gläubigerversammlung, dass viel Geld in die USA geflossen sei. Es sollen nach Abzug der Belastungen durch Drittrechte nur rund 4,4 Millionen Euro freie Masse übrig sein. Die Anleihen des Unternehmens haben jedoch ein Gesamtvolumen von rund 280 Millionen Euro.
Mehr als 45.000 der 63.000 ehemalige Gläubiger der Genussrechte des Windenergieunternehmens Prokon haben die neue Anleihe gezeichnet, die gemäß des Insolvenzplans begeben wurde. Dies entspricht einer Bezugsquote von knapp 81 Prozent. Das Volumen der bezogenen Schuldverschreibungen beläuft sich auf rund 380 Millionen Euro. Die nicht bezogenen Anleihen über 90 Millionen Euro verkauft Prokon in den nächsten Monaten an institutionelle Investoren.
Der Logistikdienstleister Hellmann Worldwide Logistics hat seine bestehende Konsortialfinanzierung um drei Jahre verlängert. Die Höhe des Kredits ist nicht bekannt. Das Unternehmen erzielt einen Jahresumsatz von rund 3 Milliarden Euro. Beraten wurde die Hellmann-Gruppe bei der Finanzierung durch die Kanzlei Latham & Watkins unter Federführung von Jörn Kowalewski und Ulrich Klockenbrink.
Das Immobilienunternehmen Gateway Real Estate platziert eine Anleihe mit einem Volumen von bis zu 100 Millionen Euro bei institutionellen Investoren. Der Bond läuft bis 2021 und ist mit einem Kupon von 4,25 Prozent ausgestattet. Nach Angaben des Unternehmens haben Investoren bereits Anleihen über einen hohen zweistelligen Millionenbetrag gezeichnet.
Der Eigenhandelskonzern Globus International hat einen Betriebsmittelkredit in Höhe von 150 Millionen Euro abgeschlossen. Die Banken Commerzbank, Landesbank Baden Württemberg, Landesbank Saar und Unicredit haben die Finanzierung arrangiert. Tochterunternehmen von Globus stellen Garantien für den Kredit bereit. Als Berater war die Kanzlei Hogan Lovells unter Federführung von Michael Schlitt tätig.
Der US-amerikanische Venture-Capital-Investor Technology Crossover Ventures (TCV) hat sich mit 45 Millionen Euro an dem Augenoptik-Anbieter Brillen.de beteiligt, der zum Familienunternehmen Supervista gehört. Die Beteiligung ist die erste institutionelle Finanzierung von Supervista, wie das Unternehmen mitteilte. TCV wurde bei der Transaktion durch Digital Capital Advisors Europe beraten.
Die auf Lebensmittelhandel und -logistik spezialisierte CCG Cool Chain Group zahlt ihre 10 Millionen Euro schwere und mit 8,5 Prozent verzinste Anleihe vorzeitig zurück. Statt 2018 soll die Rückzahlung schon zum 1. Oktober 2016 erfolgen. Die Anleihe wird zu einem Betrag von 113 Euro je Schuldverschreibung statt ursprünglich 100 Euro zurückgezahlt.
Das Immobilienunternehmen Peach Property Group hat seine 50 Millionen Euro schwere Anleihe planmäßig zurückgezahlt. Die Mittel dafür stammen aus dem operativen Cashflow. Dadurch reduzieren sich die Finanzierungskosten des Unternehmens nach eigenen Angaben deutlich.
Das Diagnostikunternehmen Nanorepro hat eine Barkapitalerhöhung mit einem Bruttoemissionserlös von knapp 0,9 Millionen Euro abgeschlossen. Nanorepro hat in diesem Zuge 877.830 neue Aktien zu einem Bezugspreis von je 1 Euro ausgegeben. Mit den Mitteln finanziert das Unternehmen das operative Geschäft.
Der Einkaufsdienstleister HPI hat auf der Gläubigerversammlung die Bedingungen der ursprünglich 2015 fälligen Anleihe geändert. Die Laufzeit wird bis 2018 verlängert und die Papiere können zu einem Wandlungspreis von 1,05 Euro je Stück in Aktien gewandelt werden. Die Gläubiger verzichten zudem auf Kündigungsrechte. Auch die Laufzeit der mit 9 Prozent verzinsten Optionsanleihe wird bis 2018 verlängert. Der angepasste Optionspreis liegt bei 1,10 Euro je Aktie.
Der Wettanbieter Mybet Holding bietet den Gläubigern seiner 2020 fälligen Wandelanleihe an, diese zu einem Preis von 105 Prozent des Nennwerts zuzüglich ausstehender Zinsen zurückzukaufen. Grund für das Pflichtangebot ist der Kontrollwechsel durch den Verkauf der Beteiligung an Pferdewetten.de.
Ratingmeldungen
Die Ratingagentur Standard & Poor’s hat die Bonitätsnote von Knorr-Bremse von A- auf A angehoben. Der Ausblick wurde von positiv auf stabil angepasst. S&P hat bei der Bewertung die Unternehmensleistung, die gestärkte Wettbewerbsposition und das Konzernwachstum – unter anderem durch M&A-Deals – berücksichtigt.
Moody’s hat das Unternehmensrating von Heidelberger Druckmaschinen bei B3 bestätigt und den Ausblick auf positiv angepasst. Die Agentur hat auch das Rating der unbesicherten Anleihen bei Caa1 bestätigt.
Die Ratingagentur Moody’s hat die Bonitätsbewertung des Automobil- und Maschinenbauzulieferers Freudenberg von Baa1 auf A3 angehoben. Der Ratingausblick wurde von positiv auf stabil angepasst. Die Agentur begründet die Anhebung des Ratings mit dem starken Ergebnis des Unternehmens in den vergangenen drei Jahren. Zudem erwartet Moody’s, dass Freudenberg die Kriterien für das A3-Rating dauerhaft erfüllt. Bei der Beurteilung hat Moody’s auch berücksichtigt, dass Freudenberg das bisherige Joint Venture TrelleborgVibracoustic komplett übernimmt.
Die Ratingagentur Scope hat das Rating des Energieunternehmens Bioenergie Taufkirchen von BB- mit stabilem Ausblick bestätigt. Als Begründung nennt Scope unter anderem das den Erwartungen entsprechende Betriebsergebnis des Unternehmens sowie den anhaltenden Risikoabbau und die stabile Zinsdeckung.
Info
Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.