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Finanzierungen: Telefonica, Hannover Rück, Rocket Internet

Telefónica Deutschland will mit dem Erlös der Kapitalerhöhung vor allem den Erwerb von E-Plus finanzieren.
Telefónica Deutschland

Telefónica Deutschland gibt 1,1 Milliarden neue Aktien aus

Das Telekommunikationsunternehmen Telefónica Deutschland will mit einer Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht rund 3,6 Milliarden Euro einnehmen. Die deutsche Tochter des spanischen Telekommunikationsanbieters gibt etwa 1,1 Milliarden neue Aktien aus, die rückwirkend ab dem 1. Januar voll gewinnberechtigt sind. Der Bezugspreis der Aktie beträgt 3,24 Euro. Die neuen Aktien werden den Alt-Aktionären in einem Verhältnis von eins zu eins angeboten. CMS berät das Unternehmen bei der Begebung.

Mit der Kapitalerhöhung soll die Barkomponente der Übernahme von E-Plus finanziert werden. Dafür ist außerdem die Begebung von rund 740 Millionen neuer Aktien im Rahmen einer Sachkapitalerhöhung geplant. Diese Begebung soll unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre erfolgen. Im Februar hatte Telefónica Deutschland eine Anleihe für die Finanzierung allgemeiner Unternehmenszwecke begeben. 

Hannover Rück begibt weitere Hybridanleihe

Die Versicherung Hannover Rück hat eine nachrangige Schuldverschreibung mit einem Volumen von 500 Millionen Euro platziert. Gezeichnet wurde das Papier hauptsächlich von institutionellen Investoren in Europa. Die Hybridanleihe hat eine unbegrenzte Laufzeit, Hannover Rück kann sie nach etwa zehn Jahren zum ersten Mal kündigen. Bis dahin ist das Papier mit einem Kupon von 3,375 Prozent fest verzinst. Nach Ablauf der zehn Jahre ist die Anleihe mit 325 Basispunkten über dem 3-Montas-Euribor verzinst und zu jedem Kuponzahlungstermin kündbar. Barclays Bank, Citigroup und Crédit Agricole haben die Transaktion beraten. Die Commerzbank fungierte als Berater für die Strukturierung. Die neue Platzierung ist die vierte Hybridanleihe von Hannover Rück.

Rocket Internet bestätigt IPO-Pläne

Rocket Internet hat die Gerüchte über einen geplanten Börsengang bestätigt. Noch in diesem Jahr will die Berliner Venture-Holding an den unregulierten Entry Standard der Frankfurter Börse. In Medienberichten wird von einem IPO Anfang Oktober gesprochen. Für den Börsengang ist ein Volumen von etwa 750 Millionen Euro geplant. Damit wäre der IPO noch größer als der von Zalando. Das Unternehmen machte kürzlich durch die Bekanntgabe zweier neuer Investoren von sich reden. Außerdem wird Roland Berger angeblich Mitglied des Aufsichtsrats bei Rocket Internet.

Weitere Finanzierungen

Borussia Dortmund platziert rund 25 Millionen neue Aktien. Das Unternehmen erhält durch die Kapitalerhöhung etwa 114 Millionen Euro neue Mittel. Für etwa 10 Millionen neue Aktien erfolgte die Platzierung im Rahmen der Ausübung von Bezugsrechten durch Kommanditaktionäre der Gesellschaft. Die restlichen Aktien erwerben Evonik und die beiden Neuinvestoren Puma und Signal Iduna. Damit erhöht sich das Grundkapital der Gesellschaft auf 92 Millionen Euro.

Das Arzneimittelwerk Warngau (AMW) hat eine neue Finanzierungsrunde abgeschlossen. Insgesamt bis zu 7 Millionen Euro sammelt das Pharmaunternehmen von seinen Investoren ein. Neben den bisherigen Investoren beteiligen sich nun auch die BayBG Bayerische Beteiligungsgesellschaft, der Unternehmertum-Fonds und die IBG Beteiligungsgesellschaft an dem Unternehmen. Das neue Kapital will AMW zur Vermarktung bestehender Produkte und der Weiterentwicklung neuer Technologien einsetzen. das Pharmaunternehmen entwickelt Wirkstoffabgabe-Systeme.

Ab dem 16. September will ABB eigene Aktien im Wert von 4 Milliarden US-Dollar zurückkaufen. Davon will der Energie- und Automatisierungstechnikkonzern drei Viertel einziehen und ein Viertel für ein Mitarbeiteraktienprogramm verwenden.

AHT Cooling Systems refinanziert Finanzverbindlichkeiten in Höhe von 408 Millionen Euro. Der Kühlsystemehersteller einigte sich darauf mit einem Bankenkonsortium, bestehend aus Commerzbank, Société Generale, Unicredit und ING-Diba. Mit den refinanzierten Kreditlinien will AHT Verbindlichkeiten an seine Anteilseigner zurückzahlen,  und das Geschäft ausbauen und weiterentwickeln.

Der österreichische Industriegüterkonzern Voestapline kündigt eine 2007 begebene Hybridanleihe zum erstmöglichen Zeitpunkt am 31. Oktober 2014. Die Anleihe hatte ursprünglich ein Volumen von 1 Milliarde Euro. Nach einem Umtausch der Anleihe durch die Gläubiger in eine neue 2013 begebene Hybridanleihe hat sich das Volumen auf 500 Millionen Euro reduziert.

Westgrund beschließt eine Kapitalerhöhung in Höhe von 140 Millionen Euro. Das Immobilienunternehmen platziert vorab etwa 23 Millionen Aktien und veröffentlicht das Bezugsangebot.

KSW Immobilien begibt eine erstrangige besicherte Immobilienanleihe mit einem geplanten Volumen von 25 Millionen Euro. Das Papier hat eine Laufzeit von fünf Jahren und ist mit 6,5 Prozent fest verzinst.

Der Oberflächenschutzspezialist Muehlhan erhält einen Konsortialkredit unter Führung der Commerzbank mit einem Volumen von 42,5 Millionen Euro und einer Laufzeit von fünf Jahren. Zuvor war die Finanzierung nach Unternehmensangaben stärker anleihebasiert. Teil des Kredits ist eine Investitionslinie von rund 20 Millionen Euro.

PNE Wind beschließt 22,8 Millionen neue Aktien mit einem rechnerischen Anteil am Grundkapital von je 1 Euro auszugeben und so ebenso viel an neuem Kapital einzusammeln. Außerdem begibt das Unternehmen eine mit 3,75 Prozent verzinste Wandelanleihe mit einem Volumen von bis zu 25,5 Millionen Euro. Das Papier läuft bis 2019.

Die Beteiligungsgesellschaft Tophedge verschiebt die Zinszahlungen einer 2008 begebenen Anleihe auf den 31. Oktober 2014. Das Unternehmen begründet diesen Schritt damit, dass es „von Seiten der Investoren eine nicht unerhebliche außerplanmäßige Rückgabe der Investitionen“ gab. Jetzt will sich das Unternehmen nach eigenen Angaben durch den Verkauf von Beteiligungen und Investitionen neu mit Liquidität versorgen. Es wird auch über den Einstieg eines Investors verhandelt.

Das Immobilienunternehmen Gewa hat nun in einer Nachplatzierung der seit März dieses Jahres begebenen Anleihe das Maximalvolumen von 35 Millionen Euro erreicht. In den vergangenen sechs Monaten platzierte das Unternehmen noch Schuldverschreibungen im Nennwert von 4,7 Millionen Euro bei institutionellen Investoren.

Die Immobiliengesellschaft Bonainvest beendet ihre zweite Kapitalerhöhung in diesem Jahr. 7,5 Millionen Schweizer Franken, etwa 6,2 Millionen Euro, wurden vor allem von Neu-Aktionären gezeichnet. Das Eigenkapital des Unternehmens liegt damit bei 170 Millionen Schweizer Franken.

Rating-Meldungen

Moody’s senkt das Rating von Heckler & Koch. Die Ratingagentur stuft sowohl die Beurteilung für die gesamte Unternehmensgruppe als auch für die ausstehende High-Yield-Anleihe und die Ausfallwahrscheinlichkeit um eine Stufe von Caa2 auf Caa3 herunter. Der Ausblick ist in allen Bereichen negativ. Die Analysten begründen das Downgrade mit der schlechten finanziellen Lage des Waffenherstellers.

Creditreform bestätigt die Bewertung von Bastei Lübbe mit BBB+. Grund dafür ist der Ratingagentur zufolge die gute Profitabilität des Verlags trotz dessen Expansionsstrategie und dem Börsengang.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.

Antonia Kögler ist Redakteurin bei FINANCE und Chefin vom Dienst bei DerTreasurer. Sie hat einen Magisterabschluss in Amerikanistik, Publizistik und Politik und absolvierte während ihres Studiums Auslandssemester in Madrid und Washington DC. Sie befasst sich schwerpunktmäßig mit Finanzierungsthemen und verfolgt alle Entwicklungen rund um Green Finance und Nachhaltigkeit in der Finanzabteilung.