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Sympatex will Mittelstandsanleihe offenbar früher auszahlen

Großer Sprung für Sympatex? Das Unternehmen spielt mit dem Gedanken seine Mittelstandsanleihe vorzeitig zurückzuzahlen, ist dabei aber auf seine Gläubiger angewiesen.
Sympatex

Der Anbieter für Hightech-Funktionsmateralien Sympatex will die Refinanzierung seiner 13 Millionen Euro schweren Mittelstandsanleihe angehen. Dazu plant das Management um CEO Michael Kamm und Neu-CFO Haiko Stüting die Anleihebedingungen zu ändern und eine Call-Option zur frühzeitigen Rückzahlung einzubauen.

Wenn die Gläubiger zustimmen, hätte Sympatex bis Dezember 2016 die Möglichkeit, die Anleihe zum Kurs von 101 Prozent vorzeitig zurückzuzahlen, danach dann zu 100 Prozent. Der Bond läuft zwar eigentlich noch bis Ende 2018, die Gläubiger sind nun aber dazu aufgerufen, zwischen dem 7. und 9. Oktober über die Call-Option abzustimmen.

Die Anleihegläubiger scheinen einer vorzeitigen Rückzahlung nicht abgeneigt: Im Zuge der Ankündigung schnellte der Kurs um rund 6 Prozent nach oben und kletterte auf 90 Prozent. Im August war das Papier bis auf 65 Prozent abgerutscht und brachte Sympatex auf die Liste der Wackelkandidaten bei den Mini-Bonds.

Sympatex prüft mehrere strategische Optionen

Der Grund für die gewünschte Call-Option ist laut einem Sympatex-Sprecher der Wunsch nach mehr „unternehmerischem Spielraum in der künftigen Strategie und Finanzierungsstruktur“. Details zur neuen Strategie nannte das Unternehmen auf Nachfragen von FINANCE nicht. Laut des Sprechers befände man sich noch in einem sehr frühen Stadium und wolle sich alle strategischen Möglichkeiten offen halten.

Eine dieser Möglichkeiten wäre der Einstieg eines neues Investors, auch den Verkauf einzelner Geschäftsbereiche schließt Sympatex nicht aus. Denn bisher reichen die liquiden Mittel des Unternehmens laut eines Unternehmenssprechers nicht aus, um die Anleihe schon heute zurückzuzahlen. Laut dem Geschäftsbericht 2014 betrugen diese zum Jahresende rund 4 Millionen Euro, zudem schleppte das Unternehmen zu diesem Zeitpunkt auf Konzernebene einen Bilanzverlust von 53,3 Millionen Euro mit.

philipp.habdank[at]finance-magazin.de

Info

Wie es um die anderen Mini-Bonds steht, erfahren sie auf unserer FINANCE-Themenseite Mittelstandsanleihen.