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Finanzierungen: Messer, BASF, Osapiens

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Der Gas-Spezialist Messer hat seinen ersten Schuldschein begeben. Foto: Messer
Der Gas-Spezialist Messer hat seinen ersten Schuldschein begeben. Foto: Messer

Messer begibt Debüt-Schuldschein

Messer, ein Erzeuger von Industrie-, Medizin- und Spezialgasen, hat seinen Debüt-Schuldschein in Höhe von 950 Millionen Euro am Kapitalmarkt platziert. Die Nachfrage überstieg das ursprüngliche Zielvolumen von 300 Millionen Euro deutlich, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Die Transaktion umfasst sechs Tranchen mit Laufzeiten von drei, fünf und sieben Jahren. Die Tranchen werden sowohl fest als auch variabel verzinst.

Mit den Emissionserlösen soll eine Brückenfinanzierung in Höhe von 1,45 Milliarden Euro teilweise zurückgezahlt werden. Messer hatte die Brückenfinanzierung im vergangenen Jahr im Zuge des Erwerbs aller Anteile an Messer Industries vom ehemaligen Minderheitseigentümer CVC Capital Partners aufgenommen. Arrangiert wurde die Transaktion von der BayernLB, der Deutschen Bank, der Helaba und Unicredit. Hengeler Müller hat Messer beim Schuldscheindebüt beraten.

BASF startet Sustainability-linked-Programm in Asien

Der Chemiekonzern BASF hat sein erstes Sustainability-linked Programm zur Finanzierung von Verbindlichkeiten in Asien aufgelegt. Das Programm setzt auf einer bestehenden Payables-Finance-Struktur von BASF auf und wurde mit Hilfe der Deutschen Bank auf die lokalen Geschäftsanforderungen, insbesondere in China, zugeschnitten.

Im Fokus steht das Thema Supply Chain Finance: In Form günstigerer Zinssätze bietet das Programm den Lieferanten des Konzerns Anreize nachhaltig zu handeln. Um sich für Vorzugszinsen zu qualifizieren, werden die Lieferanten von BASF angehalten, ein Nachhaltigkeitsrating der Agentur Ecovadis zu erlangen und ihr Rating-Ergebnis stetig zu verbessern.

Birka Benecke, Senior Vice President Corporate Treasury bei BASF, betont: „Mit diesem Programm können wir die Zusammenarbeit mit unseren Lieferanten vertiefen und die Partnerschaft im Bereich der Nachhaltigkeitstransformation stärken. Das gibt uns auch die Möglichkeit, unsere Lieferketten weiter zu optimieren.“

Goldman Sachs steig bei Osapiens ein

Das Softwareunternehmen Osapiens hat in einer Series-B-Finanzierungsrunde 120 Millionen US-Dollar (rund 110 Millionen Euro) eingesammelt. Die Runde wurde vom Growth-Equity-Fonds der Investmentbank Goldman Sachs angeführt. Goldman Sachs erwarb eine Minderheitsbeteiligung an der ESG-Plattform. Die Mittel sollen für die weitere internationale Expansion und für zusätzliche Investitionen in die Technologieplattform des Unternehmens verwendet werden.

Es ist bereits die zweite erfolgreiche Finanzierungsrunde des Mannheimer Unternehmens innerhalb eines Jahres. Im September 2023 hatte die ESG-Plattform, zu deren Kunden unter anderem Coca-Cola gehört, im Rahmen einer vom Wachstumsfonds Amria Growth angeführten Series-A-Finanzierungsrunde, eine Finanzspritze von 27 Millionen US-Dollar (knapp 25 Millionen Euro) erhalten.

Bigrep startet an der Börse

Bigrep, ein Hersteller von 3D-Druckern, hat den Sprung an die Börse gewagt und ist seit dem 31. Juli an der Frankfurter Wertpapierbörse gelistet. Der erste Kurs der rund 14,5 Millionen platzierten Aktien lag bei 11,20 Euro. Das entspricht einer Marktkapitalisierung von rund 163 Millionen Euro. Nach Abzug der Transaktionskosten stehen Bigrep damit nach eigenen Angaben knapp 16 Millionen Euro zur Finanzierung von Wachstumsinvestitionen und strategischen Akquisitionen zur Verfügung.

Der Börsengang erfolgte nach dem Zusammenschluss von Bigrep mit dem Spac SMG Technology Acceleration SE zur Bigrep SE. Die SMG Holding fungierte bei der Transaktion als sogenannter IPO-Sponsor und hält rund 6 Prozent der Anteile am neuen Unternehmen. WTS hat Bigrep beim Zusammenschluss mit der SMG Technology Acceleration und beim Listing der Bigrep SE beraten.

Weitere Finanzierungsmeldungen

Die Hamburger Energiewerke haben erstmals grüne Schuldscheindarlehen und Namensschuldverschreibungen in Höhe von insgesamt 400 Millionen Euro am Kapitalmarkt platziert. Die verschiedenen Tranchen laufen zwischen fünf und 33 Jahren. Aufgrund der hohen Nachfrage konnte das geplante Transaktionsvolumen von ursprünglich 150 Millionen Euro deutlich aufgestockt werden.

Mit den Emissionserlösen sollen Investitionen zur Ablösung von Kohlekraftwerken durch klimaneutrale Wärmequellen getätigt werden. Zudem plant das Unternehmen den Ausbau erneuerbarer Energien durch Windkraft- und Photovoltaikanlagen. Insgesamt waren nach Angaben der Emittentin 58 Investoren an der Emission beteiligt. Die BayernLB, die Commerzbank und die DZ Bank haben die Transaktion abgewickelt.

Das Münchener Life-Science-Unternehmen Catalym hat in einer Finanzierungsrunde Risikokapital in Höhe von 150 Millionen US-Dollar (rund 139 Millionen Euro) eingesammelt. Die Biotech-Investoren Canaan Partners und Bioqube Ventures haben die Runde angeführt. Die Bestandsinvestoren Jeito Capital, Brandon Capital Partners, Novartis Venture Fund und Vesalius Biocapital Forbion’s, sowie die neuen Investoren Growth Opportunities Fund, Omega Funds und Gilde Healthcare waren ebenfalls beteiligt. Die Wirtschaftskanzlei Hogan Lovells hat Catalym bei der Venture-Capital-Finanzierung beraten.

Die Europäische Investitionsbank hat dem Aachener Medizintechnik Start-up Protembis eine Venture-Debt-Finanzierung im Volumen von 20 Millionen Euro bereitgestellt. Die Finanzierung wird vom Programm „InvestEU“ der Europäischen Union getragen. Protembis plant mit dem Kapital klinische Studien abzuschließen und den Marktzugang eines Hirnemboli-Schutzsystems zu unterstützen. Das Start-up wurde bei der Finanzierung von Taylor Wessing rechtlich beraten.

Topi, ein Anbieter von Hardware-as-a-Service-Lösungen aus Berlin, hat von der australischen Investmentbank Macquire eine Finanzierung in Höhe von 50 Millionen Euro erhalten. Das Fintech möchte damit in Deutschland und Österreich wachsen. Linklaters hat das Unternehmen bei der Aufsetzung der Partnerschaft und der damit verbundenen Finanzierung beraten.

Die Europäische Investitionsbank (EIB) hat ein Finanzierungsprojekt zur Unterstützung europäischer Hersteller von Windenergieanlagen im Fördervolumen von insgesamt fünf Milliarden Euro gestartet. Die Deutsche Bank erhält als erster Projektpartner eine Rückbürgschaft in Höhe von 500 Millionen Euro. Die Transaktion soll es der Frankfurter Bank ermöglichen ein Portfolio von Bankgarantien in Höhe von bis zu einer Milliarde Euro für Investitionen in europäische Windparks aufzubauen. Die Zusammenarbeit ist die erste Kooperation im Rahmen eines im Dezember 2023 beschlossenen Windkraft-Förderplans der EIB.

Rating Meldungen

Scope bestätigt das „BBB-“-Rating von Uniper. Der Ausblick ist stabil.

Scope hat das „A-“-Rating von Vonovia bestätigt. Der Ausblick bleibt negativ.

Lea Teckentrup ist Redakteurin bei DerTreasurer und FINANCE. Zuvor arbeitete sie als Wirtschaftsjuristin im Bereich Debt Capital Markets in einer internationalen Großkanzlei. Sie hat Wirtschaftsrecht im Bachelor und im Master an der Universität Osnabrück sowie an der Universität Siegen studiert.