Neue Fan-Anleihe von Werder Bremen
SV Werder Bremen hat die Emission einer neuen Fan-Anleihe beschlossen. Das Zielvolumen der Unternehmensanleihe beträgt 20 Millionen Euro. Fällig wird die Anleihe im Jahr 2030. Der vorgesehene Kupon für das neue Papier liegt zwischen 5,75 und 6,25 Prozent. Der endgültige Zinssatz wird nach dem Ende der Angebotsfrist am 22. Mai festgelegt und veröffentlicht.
Mit der neuen Fan-Anleihe löst der Verein die erste Werder-Anleihe aus dem Jahr 2021 ab, die im kommenden Jahr fällig wird. Der ursprüngliche Zielwert der Debüt-Anleihe lag damals bei 30 Millionen Euro, gezeichnet wurden am Ende 18,2 Millionen Euro. Mit dem Bond wollte sich der Verein damals vor allem finanziell Luft zum Atmen in der Coronakrise verschaffen.
Die Emissionserlöse aus der neuen Anleihe sollen neben der Refinanzierung auch die Absicherung wichtiger Infrastrukturprojekte in der Pauliner Marsch, dem Areal, in welchem das Stadion und das Trainingszentrum des Fußballvereins liegen, ermöglichen. Darüber hinaus soll das Kapital Investitionen in Wachstumsfelder wie Frauenfußball, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz ermöglichen, heißt es in einer Pressemitteilung des Vereins.
Inhaber der bestehenden Werder-Anleihe können ihre Anteile im Rahmen eines Umtauschangebots bis zum 19. Mai zum Umtausch anmelden. Für jede alte Schuldverschreibung im Nennbetrag von je 1.000 Euro erhalten sie eine neue im gleichen Nennbetrag, zuzüglich eines Barausgleichs in Höhe von 10 Euro und anteilige Stückzinsen.
Jost Werke mit neuem Schuldschein
Der Lkw-Zulieferer Jost Werke hat einen neuen Schuldschein in Höhe von 320 Millionen Euro platziert. Aufgrund der hohen Überzeichnung des Orderbuchs konnte das ursprünglich geplante Volumen des Schuldscheins in Höhe von 125 Millionen Euro nach Angaben des Unternehmens deutlich aufgestockt werden. Insgesamt haben sich 38 institutionelle Investoren an dem Schuldschein beteiligt.
Die Tranchen des neuen Schuldscheins laufen drei, fünf und sieben Jahre und werden sowohl fest als auch variabel verzinst. Die Preiskonditionen lagen laut Angaben von Jost am unteren Ende der Vermarktungsspanne. Zudem enthält die neue Finanzierung keine finanziellen Covenants.
Mit dem frischen Kapital will Jost die kurzfristige Brückenfinanzierung ablösen, die das Unternehmen im vergangenen Jahr zur Akquisition des niederländischen Herstellers von Lkw-Hydraulikanwendungen Hyva aufgenommen hatte.
Oliver Gantzert, CFO von Jost Werke, teilt in einer Pressemitteilung mit: „Die neue Finanzierung ist ein wichtiger Meilenstein im Rahmen der Integration der Hyva Gruppe. Wir arbeiten konsequent an den Synergien und der Entschuldung in den kommenden Monaten und Jahren.“ Mit den erzielten Konditionen am unteren Ende der Vermarktungsspanne dokumentiere Jost seine „finanzielle Stärke in einem anspruchsvollen konjunkturellen und geopolitischen Umfeld“.
Joint-Lead-Arrangeure des Schuldscheins waren die Bayerische Landesbank, BNP Paribas sowie die Commerzbank. Die Rechtsanwaltskanzlei Hengeler Mueller hat Jost bei der Transaktion beraten.
Weitere Finanzierungsmeldungen
Das auf B2B-Zahlungslösungen spezialisierte Fintech Pliant hat eine Series-B-Finanzierungsrunde über 40 Millionen US-Dollar (rund 35 Millionen Euro) abgeschlossen. Insgesamt haben die Berliner damit nach eigenen Angaben bereits über 100 Millionen US-Dollar an Kapital eingesammelt. Die Runde wurde von Illuminate Financial und Speedinvest angeführt. Zudem beteiligten sich bestehende Investoren wie Paypal Ventures und Motive Ventures. Das neue Kapital will das Fintech unter anderem für die Expansion in den US-Markt nutzen. Taylor Wessing hat Illuminate Financial und Speedinvest bei der Finanzierung beraten.
Die Betreibergesellschaft des Flughafens Antalya, ein Joint Venture zwischen Fraport und TAV Airports Holding, hat die Refinanzierung eines kurzfristigen Brückendarlehens erfolgreich abgeschlossen. Der neue Kredit hat ein Volumen von 2,5 Milliarden Euro und eine Laufzeit von 13 bis 13,5 Jahren. Beteiligt an der neuen Finanzierung sind vier internationale Förderbanken sowie die internationalen Banken Alpha Bank, Bank of China, Deutsche Bank und National Bank of Greece. Des Weiteren trugen die türkischen Banken Akbank, Garanti BBVA, QNB, TEB, Vakifbank und Ziraatbank zur Finanzierung bei.
Der Reiseeinzelhändler Gebr. Heinemann hat eine neue syndizierte Finanzierung in Höhe von 650 Millionen Euro abgeschlossen. Das Familienunternehmen betreibt unter anderem Duty-Free-Shops, Markenboutiquen und Concept Stores an internationalen Flughäfen sowie Shops an Grenzübergängen und an Bord von Kreuzfahrtschiffen. Linklaters hat das Unternehmen bei der Finanzierung rechtlich beraten.
Homann Holzwerkstoffe hat die Begebung eines neuen Nordic Bonds in Höhe von bis zu 120 Millionen Euro beschlossen. Die neue Anleihe soll bis 2032 laufen und mit einem Kupon zwischen 6,5 und 7,5 Prozent verzinst werden. Die Zeichnungsfrist für die neue Anleihe läuft noch bis zum 9. Mai. Mit dem neuen Nordic Bond sollen eine bestehende Anleihe, die 2026 fällig wird, abgelöst und die Investorenbasis des Unternehmens im Ausland verbreitert werden.
Partec, ein Entwickler von Super- und Quantencomputern aus München, hat eine Wachstumsfinanzierung in Höhe von 100 Millionen US-Dollar (rund 88 Millionen Euro) erhalten. Das Kapital stammt nach Angaben des Unternehmens von einer namhaften, global aktiven Deep-Tech-Investmentgesellschaft. Nähere Angaben dazu macht Partec nicht. Mit der Finanzierung will Partec den Ausbau der KI-Supercomputer-Infrastruktur weiter vorantreiben und die Entwicklung und den Einsatz von Quantencomputing-Technologien sowie AI-as-a-Service-Angeboten für Kunden aus Wissenschaft und Industrie ausbauen.
Rating-Meldungen
Moody‘s hat das „B3“-Rating von Motel One nach der Übernahme durch PAI Partners bestätigt. Der Ausblick bleibt positiv.
S&P hat Aroundtown von „BBB+“ auf „BBB“ herabgestuft. Der Ausblick wurde von negativ auf stabil geändert.
Lea Teckentrup ist Redakteurin bei DerTreasurer und FINANCE. Zuvor arbeitete sie als Wirtschaftsjuristin im Bereich Debt Capital Markets in einer internationalen Großkanzlei. Sie hat Wirtschaftsrecht im Bachelor und im Master an der Universität Osnabrück sowie an der Universität Siegen studiert.
