Zum Jahresende legte Goldman Sachs am M&A-Markt noch einmal den Turbo ein: Als Berater von Buwog ist die US-Investmentbank an der mit 6 Milliarden US-Dollar bewerteten Übernahme durch den Wettbewerber Vonovia beteiligt, dem größten M&A-Deal des Monats Dezember im deutschsprachigen Raum. Damit retteten sich die Amerikaner, die Ende November nicht in den Top Ten der M&A League Tables präsent waren, zumindest noch auf den neunten Rang. Dennoch dürfte man damit bei Goldman Sachs nicht zufrieden sein: In den um zurückgezogene Deals bereinigten Statistiken des Vorjahres lag die Bank noch auf dem vierten Rang.
Die Spitzenposition sicherte sich zum Jahresende JP Morgan mit 35 begleiteten M&A-Deals im Gesamtvolumen von 101,2 Milliarden Dollar, vor der Citi und der Bank of America Merrill Lynch. Das zeigen Daten des Dienstleisters Dealogic, der die Statistiken zu M&A-Deals mit Zielunternehmen im deutschsprachigen Raum sowie zu Debt Capital Markets, Equity Capital Markets und Syndicated Loans jeden Monat exklusiv für FINANCE aufbereitet.
Lazard und Citi punkten bei M&A
Die Citi zählt zu den größten Aufsteigern im M&A-Bereich: Sie verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr von Platz 18 auf den zweiten Rang. Lazard schaffte den Sprung von Platz 20 auf Rang vier, und auch das Corporate & Investment Banking der Société Générale machte einen Satz: Nach Rang 33 im Vorjahr belegen die Franzosen in diesem Jahr den achten Rang. Sie begleiteten zwar nur sieben Transaktionen und damit die mit Abstand geringste Dealanzahl aller Top-Ten-Banken, das Dealvolumen reichte aber für einen Platz im Ranking.
Ihr Comeback in den Top Ten feiert die Deutsche Bank: Lag das Bankhaus Ende 2016 noch auf einem enttäuschenden 19. Rang, reichte es in diesem Jahr mit Platz zehn zumindest wieder für einen hinteren Rang in der Spitzengruppe.
Goldman und Credit Suisse verlieren im ECM-Geschäft
Der Eigenkapitalmarkt war 2017 so belebt wie lange nicht: Allein in Deutschland erreichte das Volumen 39 Milliarden Dollar, verteilt auf 125 Transaktionen (2016: 80 Transaktionen im Gesamtvolumen von 18,4 Milliarden Dollar). In der Schweiz vervierfachte sich das ECM-Volumen sogar von 3,9 auf 16,3 Milliarden Dollar.
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Von den steigenden Dealvolumina in der Schweiz profitierten aber nicht alle Schweizer Banken: Während die UBS sich mit 23 begleiteten Deals im Gesamtvolumen von 6,8 Milliarden Dollar die Spitzenposition im Bookrunner-Ranking sichert, fällt der Vorjahressieger Credit Suisse den Dealogic-Daten zufolge deutlich zurück: Nach Platz 1 im Vorjahr reicht es zum Jahresende 2017 nur für den sechsten Rang.
Hinter der UBS reiht sich in den League Tables 2017 die Deutsche Bank auf Rang 2 ein und verbessert sich damit gegenüber dem Vorjahr von Platz 6. Ebenfalls deutlich stärker präsentiert sich die Citi, die gegenüber dem Jahresende 2016 den Sprung vom neunten auf den dritten Platz schafft. Das Spitzentrio des Jahres 2016 rutscht dagegen geschlossen nach unten: Der Vorjahreszweite Goldman Sachs fällt auf den siebten Rang zurück, für JP Morgan geht es leicht abwärts von Rang 3 auf Platz 5.
Unicredit verteidigt Spitzenposition bei SynLoans
Neben dem Rückschlag in den ECM League Tables muss die Credit Suisse auch am Markt für syndizierte Kredite einen Rückschlag hinnehmen: Nach einem Satz von Rang 20 auf Platz 6 im Vorjahr fallen die Schweizer nun wieder aus den Top Ten heraus. Spitzenreiter Unicredit verteidigte seine Gesamtführung und war mit einer Beteiligung an 102 Transaktionen auch das mit Abstand aktivste Haus. Allerdings reicht das begleitete Transaktionsvolumen von 16,74 Milliarden Dollar nur hauchdünn zur Führung vor dem Wettbewerber JP Morgan (16,65 Milliarden Dollar).
In den League Tables für SynLoans zählen zwei deutsche Banken zur Spitzengruppe.
Gleich zwei deutsche Bankhäuser finden sich in den Top Ten des Bookrunner-Rankings für syndizierte Kredite – und die Commerzbank liegt in diesem Jahr deutlich vor den Wettbewerbern aus der Deutschen Bank. Mit einem begleiteten Transaktionsvolumen von 15 Milliarden Dollar sichert sich die Commerzbank den Bronzerang, vor der Deutschen Bank (11,5 Milliarden Dollar). Das Abrutschen vom zweiten auf den vierten Rang ist der einzige Rückschlag der Deutsch-Banker in den League Tables 2017.
Zu den Aufsteigern des Jahres zählt die Société Générale, die vom zehnten auf den sechsten Rang vorrückt. Und auch Goldman Sachs schafft es nach einem 17. Rang im Vorjahr in diesem Jahr als Zehnter in die Top Ten.
Deutsche Bank mit Spitzenposition in DCM League Tables
Deutsche Investmentgrade-Unternehmen nutzten 2017 ausgiebig den Fremdkapitalmarkt: Dealogic zufolge lag das Emissionsvolumen bei Anleihen mit 107 Milliarden Dollar um ein Drittel über dem Vorjahr. Das konnte sich offenbar die Deutsche Bank zunutze machen: Sie sichert sich zum Jahresende die Spitzenposition in den League Tables. Damit verbessert sich die Deutsche Bank gegenüber dem Vorjahr um sieben Plätze im Ranking. Vorjahressieger BNP Paribas muss sich 2017 mit dem zweiten Rang begnügen.
Deutlich nach oben ging es auch im DCM-Geschäft für die Société Générale: Sie lag im Vorjahr auf Rang 13. Dieses Jahr reichte es nicht nur für eine Top-Ten-Platzierung, sondern sogar direkt für den Bronzerang. Auch JP Morgan verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich vom elften auf den fünften Platz.
Dafür mussten zwei Spitzenreiter des Vorjahres Federn lassen: Während sich die BNP Paribas auf dem Treppchen behaupten konnte, rutschte der Vorjahresdritte Unicredit auf den achten Rang ab. Goldman Sachs muss auch im DCM-Geschäft am deutschsprachigen Markt eine Enttäuschung verbuchen, nach dem zweiten Rang im Vorjahr beendet die US-Bank das Jahr 2017 auf Platz 9. Die vollständigen Datenblätter für die DACH-Region stehen in unserer FINANCE-Datenbank kostenlos zum Download zur Verfügung.
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Die Marktdaten zum Download
Alle aktuellen Daten, Statistiken und League Tables für die Bereiche Debt Capital Markets, Equity Capital Markets, Syndicated Loans und M&A-Deals finden Sie nach kurzer Registrierung im Bereich FINANCE-Research kostenlos zum Download.
Im weiteren Jahresverlauf 2018 finden Sie dort quartalsweise die aktuellen Hochrechnungen zu den League Tables.