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Siemens überrascht mit Healthineers-IPO

Neues CT-Gerät von Siemens Healthineers: Milliarden-IPO schon in wenigen Wochen?
Siemens Healthineers

Siemens macht Druck beim geplanten Börsengang der Medizintechniksparte Healthineers. Wie „Reuters“ berichtet, hat der Dax-Konzern die finale Phase der IPO-Vorbereitungen vorgezogen, um Healthineers noch vor Ostern an die Börse zu bringen, das in diesem Jahr Ende März liegt.

Die Meldung kommt überraschend. Bislang hatten Marktexperten den Börsengang frühestens für das Frühjahr erwartet. Auch aus dem Hause Siemens kamen Hinweise, dass es eher später als früher werden wird. So deuteten diverse Presseberichte darauf hin, dass der für die Medizintechnik zuständige Siemens-Vorstand Michael Sen mit den IPO-Vorbereitungen unzufrieden sei. Stärkstes Signal in diese Richtung war die Wachablösung auf dem CFO-Posten. Mitte November tauschte Siemens den bis dato amtierenden Healthineers-Finanzchef Thomas Rathmann gegen Controlling-Chef Jochen Schmitz aus.  

Siemens hat die Reuters-Informationen zur Stunde noch nicht bestätigt. Allerdings hat der Konzern kurzfristig für den 16. Januar einen Capital Markets Day für Healthineers angesetzt – ein starker Hinweis darauf, dass der IPO nicht erst im Mai oder Juni kommen wird.

Geht die erste Healthineers-Tranche an Staatsfonds?

Siemens Healthineers dürfte der mit Abstand größte deutsche Börsengang seit vielen Jahren werden. Obwohl Siemens nur einen Minderheitsanteil abgeben möchte, könnte das Emissionsvolumen bis zu 10 Milliarden Euro erreichen. Insgesamt wird der Wert von Siemens Healthineers auf bis zu 40 Milliarden Euro geschätzt. Siemens-Chef Joe Kaeser und Spartenchef Sen scheinen anfangs aber keine breite Platzierung der Aktien anzustreben, sondern zielen als Käufer der ersten Healthineers-Tranche auf Großinvestoren, allen voran auf Staatsfonds.

Siemens-Chef Kaeser umwirbt die neuen Investoren mit einer Wachstumsstory: „Healthineers hat das Potential, in 20 oder 30 Jahren größer zu sein als das industrielle Siemens.“ Im abgelaufenen Geschäftsjahr erwirtschaftete Healthineers einen hoch profitablen Umsatz von rund 13,8 Milliarden Euro, rund ein Sechstel der Konzernerlöse.

Dass Siemens sein Geschäftsjahr schon zum 30. September bilanziert, kommt Healthineers entgegen. Dadurch liegen die aktuellen Geschäftszahlen bereits vor, so dass einem Börsengang früh im Jahr nichts entgegensteht. Jene Unternehmen, deren Geschäftsjahr erst zum Jahreswechsel endet, schaffen es in der Regel nicht, schon im ersten Quartal des folgenden Jahres an die Börse zu gehen.

Info

Mehr zu Karriere und Werdegang des Mannes hinter dem Healthineers-IPO – das FINANCE-Köpfe-Profil von Michael Sen.