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Sixt Leasing gelingt IPO besser als Windeln.de

Gelungener Börsengang: Sixt Leasing debüttiert besser als gestern Windeln.de
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Sixt Leasing ist erfolgreich an die Börse gegangen. Die Aktien wurden zu einem Preis von 20,00 Euro platziert und damit im oberen Bereich der Bookbuilding-Spanne, die von 17,90 bis 21,30 Euro reichte. Aus der mit dem IPO verbundenen Kapitalerhöhung fließen Sixt Leasing damit brutto 111,7 Millionen Euro zu, nach Abzug der IPO-Kosten sind es immerhin noch 106,2 Millionen Euro. Der Börsengang war laut Angaben des Unternehmens mehrfach überzeichnet. Der erste Kurs lag mit 20,40 Euro auf Höhe des Ausgabekurses, rutschte anschließend aber leicht unter den Ausgabekurs. Sixt Leasing ist der insgesamt vierte Börsengang in Deutschland in diesem Jahr.

Dem bisherigen Alleineigentümer Sixt, der den Deal erst vor kurzem angekündigt hatte und im Zuge des IPOs seinen Anteil auf 40 Prozent reduziert, fließen bei vollständiger Ausübung der Mehrzuteilungsoption netto rund 130,6 Millionen Euro zu. Begleitet wurde der Börsengang von der Berenberg Bank, der Commerzbank und der Baader Bank.

Sixt Leasing-CFO Björn Waldow zeigt sich gegenüber FINANCE erleichtert: „Ich bin sehr zufrieden mit dem Börsenstart. Die gute Resonanz auf unser Angebot und die erste Preisfeststellung zeigen, dass der Kapitalmarkt an unsere Equity Story glaubt.“ Jetzt müsse das Unternehmen diesem Vertrauen gerecht werden.

Sixt Leasing will unabhängige Finanzierungsstruktur aufbauen

Dank der nahezu voll ausgereizten Preisspanne hat der Anfang April zum CFO von Sixt Leasing beförderte Björn Waldow für den geplanten Geschäftsausbau sogar noch etwas mehr frisches Eigenkapital eingenommen als vermutlich geplant. Doch der IPO war nur der Anfang eines längeren Loslösungsprozesses vom Mutterkonzern Sixt, wie Waldow erklärt: „Im ersten Schritt bringen wir Eigenkapital ins Unternehmen. Danach bauen wir Schritt für Schritt eine von der Sixt SE unabhängige Finanzierungsstruktur auf.“ Angesichts des Asset-lastigen Geschäftsmodells mit gut kalkulierbaren Cashflows erscheint es gut möglich, dass dabei weitere Kapitalmarktinstrumente zum Einsatz kommen.

Auf operativer Ebene hingegen bewege sich Sixt Leasing jetzt schon weitgehend eigenständig, sagt Waldow: „Die wesentlichen Funktionen waren auch schon vor dem IPO eigenständig, etwa das Marketing, der Fahrzeugeinkauf und die Software-Entwicklung. Von daher gibt es kein großes Carve-out-Thema.“ 

Windeln.de verliert 20 Prozent am ersten Handelstag

Mit dem Platzierungspreis und der ersten Kursentwicklung schneidet Sixt Leasing besser ab als die E-Commerce-Plattform Windeln.de, die gestern an die Börse ging. Nachdem die Nachfrage nach den neuen Aktien dem Unternehmen zufolge angeblich hoch war, platzierte Windeln.de die Papiere in der Mitte der Preisspanne und erlöste damit 211 Millionen Euro – 127 Millionen Euro davon bleiben im Unternehmen.

Doch schon nach wenigen Minuten sackte der Kurs nicht nur unter den Ausgabepreis, sondern sogar noch unter das untere Ende der ursprünglichen Preisspanne ab. Bis zum gestrigen Abend gab das Papier immer weiter nach und schloss den Handel schließlich bei 15 Euro. Das entspricht einem Kursverlust von fast 20 Prozent binnen eines Tages – ein zwar gelungener IPO, aber ein äußerst schwacher Handelsauftakt. Heute geht es im frühen Handel um weitere 5 Prozent nach unten auf nur noch 14,20 Euro.

Info

Mehr Infos zu den bisherigen IPOs des Börsenjahres 2015 finden Sie in unserer FINANCE-Bildergalerie. Eine ausführliche Hintergrundgeschichte zum Spin-off von Sixt Leasing gibt es in der neuen Print-Ausgabe der FINANCE, die am Freitag (8.5.) erscheint.