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US-Banken dominieren M&A-Markt

Exklusive Marktdatenaufbereitung für FINANCE: Der Kapital- und M&A-Markt im Juli.
Thinkstock/ Getty Images

Die großen US-Banken dominieren gegenwärtig das Beratungsgeschäft bei M&A-Deals mit Zielunternehmen in Deutschland. Das zeigen Daten des Dienstleisters Dealogic, der die Statistiken zu M&A-Deals mit Zielunternehmen in der DACH-Region sowie zu Debt Capital Markets, Equity Capital Markets und Syndicated Loans jeden Monat exklusiv für FINANCE aufbereitet.

Eine Reihe von Milliardentransaktionen sorgt für hohe Volumina: Im M&A-Sektor fließt die Ende Juni bekannt gewordene und bei Privatinvestoren wenig beliebte Übernahmeofferte von Potash für K+S mit 9,3 Milliarden US-Dollar neu in die Statistik ein. Nicht zuletzt durch die offizielle Registrierung dieses M&A-Deals steigt das Volumen der M&A-Deals mit Zielunternehmen in Deutschland sprunghaft an. Allein im Juli lag es bei 20,4 Milliarden Dollar, damit war der Juli den Dealogic-Daten zufolge so stark wie die ersten fünf Monate des Jahres zusammen. Die Übernahme der Elster Group durch den US-amerikanischen Mischkonzern Honeywell bescherte dem PE-Investor Melrose einen überaus profitablen Exit und steuert weitere 5,1 Milliarden Dollar zur Dealstatistik bei.

M&A: JP Morgan vor Goldman Sachs

In den League Tables bauen die US-Investmentbanken ihre Vormachtstellung deutlich aus: Nach sieben Monaten führt JP Morgan das Berater-Ranking mit 19 begleiteten M&A-Deals mit Target in der DACH-Region an. Die Deals haben zusammen ein Volumen von insgesamt 92,8 Milliarden Dollar. Auf den Rängen folgen Goldman Sachs (90,4 Milliarden Dollar) und Morgan Stanley (89,1 Milliarden Dollar). Das Spitzentrio scheint uneinholbar, allerdings verdankt es seinen Vorsprung in erster Linie der Beratung des noch nicht abgeschlossenen Übernahmeversuchs von Monsanto bei Syngenta, der mit 48 Milliarden Dollar in die Statistik einfließt. Es ist durchaus möglich, dass diese Transaktion am Ende nicht zustande kommt.

Gegenüber dem Vormonat deutlich besser positioniert sind die Bank of America Merrill Lynch, die auf mit begleiteten M&A-Deals im Volumen von 30,7 Milliarden Dollar auf Rang 4 vorrückt. Die Deutsche Bank verbessert sich auf Rang 5 (26,6 Milliarden Dollar). Weniger erfolgreich war der Monat für die Credit Suisse, die vom vierten auf den achten Rang abgerutscht ist (18,4 Milliarden Dollar).

Fremdkapitalmarkt: Deutsche Bank überholt Barclays

Bei den Fremdkapitaltransaktionen der Investmentgrade-Unternehmen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz liegt das Gesamtvolumen nach sieben Monaten mit 70,8 Milliarden Dollar um 11 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Auch der deutsche Markt liegt zum Stichtag Ende Juli mit 56,5 Milliarden Dollar leicht unter dem Vorjahreswert (62,3 Milliarden Dollar), es ist aber immer noch das zweitbeste Ergebnis nach 2009.

Die mit Abstand größte Transaktion war einmal mehr ein Bond in US-Dollar: Daimler Finance North America sicherte sich Ende Juli 3,5 Milliarden Dollar. Bei der Deutschen Wohnen hat CFO Andreas Segal die Umschuldung des Konzerns abgeschlossen und erstmals in der Geschichte des Unternehmens eine Anleihe platziert. Der Bond hat ein Volumen von umgerechnet 550 Millionen Dollar.

In den League Tables hat die Deutsche Bank das Kopf-an-Kopf-Rennen mit Barclays im Juli vorerst für sich entschieden: Zum Monatsende liegt die Deutsche Bank mit 15 begleiteten Transaktionen im Gesamtvolumen von 5,7 Milliarden Dollar vor Barclays (5,1 Milliarden Dollar) und der Société Générale (4,6 Milliarden Dollar), die sich vorbei an Citi und JP Morgan auf den dritten Rang vorgeschoben hat. Die vollständigen Datenblätter für die DACH-Region stehen in unserer FINANCE-Datenbank kostenlos zum Download  zur Verfügung.

Syndizierte Kredite wenig nachgefragt

Am Markt für syndizierte Kredite ist 2015 hingegen nach wie vor nicht viel los. In Deutschland liegt das Volumen zum Stichtag Ende Juli bei 63,6 Milliarden Dollar, ein Rückgang von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum und der tiefste Stand um diese Jahreszeit seit 2010. Die gesamte DACH-Region vermeldet gegenüber 2014 einen Rückgang des syndizierten Kreditvolumens von 150,8 auf 102,9 Milliarden Dollar. Die größte Transaktion im Juli stemmte mit einem Volumen von 1,3 Milliarden Dollar der Verlag Axel Springer. Dass die Volumina insgesamt niedrig blieben, zeigt der Blick auf die Top-Deals: Auch die Fränkischen Rohrwerke schafften es mit einem Kreditvolumen von 44 Millionen Euro noch in die Top Ten.

Die große Spreizung zwischen Großtransaktionen und kleineren mittelständischen Krediten spiegelt sich auch in den League Tables wider: Mit 14 begleiteten Transaktionen im Volumen von 11,2 Milliarden Dollar liegt JP Morgan unverändert an der Spitze, während auf Rang zwei die Deutsche Bank 46 Transaktionen tätigte, die zusammen aber nur ein Volumen von 8,2 Milliarden Dollar haben.

UBS bleibt bei ECM-Deals knapp vorn

Die Eigenkapitalmärkte litten im Juli unter den neuerlichen Grexit-Sorgen: Mehrere Börsenanwärter legten ihre IPO-Pläne auf Eis. Dennoch sorgte die Deutsche Pfandbriefbank für den bislang größten IPO dieses Jahres, der mit einem Volumen von 1,3 Milliarden Dollar in die Statistik eingeht. Die größte Eigenkapitaltransaktion im Juli tätigte die Deutsche Annington mit ihrer Kapitalerhöhung im Volumen von umgerechnet 2,5 Milliarden Dollar.

In den League Tables hat die UBS ihren Vorsprung hauchdünn verteidigt: Bis Ende Juli begleitete das Haus elf Transaktionen im Gesamtvolumen von 3,62 Milliarden Dollar, die Deutsche Bank folgt mit 15 Deals im Wert von knapp 3,60 Milliarden Dollar. Auf den dritten Rang hat sich JP Morgan vorgeschoben: Zehn Transaktionen im Gesamtwert von fast 3,0 Milliarden Dollar reichten gegenüber dem Vormonat für den Sprung vom achten auf den dritten Platz.

Info

Alle aktuellen Daten, Statistiken und League Tables für die Bereiche Debt Capital Markets, Equity Capital Markets, Syndicated Loans und M&A-Deals finden Sie nach kurzer Registrierung im Bereich FINANCE Research kostenlos zum Download.

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