Die Kommunikationsagentur Kirchhoff, die vor allem Mittelständler zu ihren Kunden zählt, betont, dass der Grund für den Rückgang des Emissionsvolumens im Jahr 2017 nicht in der absoluten Zahl der Neuemissionen liege. So wurden im vergangenen Jahr 23 Mittelstandsanleihen platziert, im Vorjahr 2016 waren es nur 16. Doch die großen Emissionen blieben aus: Nur drei Mittelständlern gelang im vergangenen Jahr eine Platzierung mit einem Volumen von mehr als 100 Millionen Euro.
Und alle diese Großemissionen kamen aus dem Immobilien- und Bausektor: UBM und DIC Asset platzierten neue Bonds über 150 beziehungsweise 130 Millionen Euro. Platz Drei nimmt der österreichische Baukonzern Porr ein, dem eine Platzierung von 125 Millionen Euro gelang.
Zu Zeiten des Booms platzierten Emittenten deutlich größere Mittelstandsanleihen. So etwa die heute insolvente Reederei Rickmers, die sich 2013 ganze 225 Millionen Euro auf einen Schlag holte. Auch die Fluglinie Air Berlin, die vor kurzem pleite ging, platzierte 2014 noch eine Anleihe in Höhe von 170 Millionen Euro.
Aus der Kirchhoff-Studie geht zudem hervor, dass im letzten Jahr nur 13 der 23 neuen Mittelstandsanleihen voll platziert werden konnten. Damit liegt die Erfolgsquote mit 57 Prozent zwar leicht über der Vorjahresquote (47 Prozent), von Vertrauen in das Segment zeugt der Wert aber nicht. Zum Vergleich: 2014 konnten mit einer Erfolgsquote von 80 Prozent 24 von 30 Mittelstandsanleihen voll platziert werden. Und im boomenden Schuldscheinmarkt sind im abgelaufenen Jahr so gut wie alle neuen Papiere deutlich überzeichnet gewesen.