Astera Legal eröffnet Frankfurter Standort mit Till Buschmann
Die Finanzierungsboutique Astera Legal erweitert ihr Beratungsportfolio: Für diesen Schritt hat sie Till Buschmann als neuen Partner gewonnen, der zum Februar ein neues Büro für die Münchener in Frankfurt eröffnet. Buschmann ergänzt das Portfolio mit seiner langjährigen Restrukturierungserfahrung. Der Restrukturierungsexperte kommt von BCLP, wo er zuletzt als Partner tätig war. Zuvor machte er Station bei den Kanzleien Ashurst und Dentons.
Er ist erfahren bei der Entwicklung und Anwendung von Restrukturierungslösungen wie etwa der doppelnützigen Treuhand, Eigenverwaltung, Anleiherestrukturierung und dem Restrukturierungsplan nach Starug.
Die Entscheidung, den Frankfurter Finanzplatz zu erschließen, ist für Astera Legal strategisch motiviert: Die Kanzlei berät bereits namhafte und Banken. Darüber hinaus waren Restrukturierungsthemen bereits 2024 viel gefragt, so Partner Bernd Egbers, Practice Head Finance, weshalb Astera Legal jene Expertise nun auch inhouse abbilden will.
Strategy& wächst mit Automobilexperten Christoph Forster
Strategie& wächst mit Roland-Berger-Partner Christoph Forster als neuem Partner in München. Der Restrukturierungsspezialist bringt fast zwei Jahrzehnte Erfahrung in der Beratung sowie der Automobilindustrie mit. Forster hat sich auf operative Umstrukturierungen und umfassende Betriebsoptimierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette fokussiert und unterstützt Unternehmen, Privatunternehmen und Private-Equity-Firmen bei der Verbesserung ihrer Spitzen- und Endleistung. Zudem verfügt er über tiefes Wissen in der Planung und Integration nach Fusionen, insbesondere in der Automobilbranche.
Vor seiner Tätigkeit bei Strategy& war Forster zwei Jahre Partner bei Roland Berger und davor vier Jahre Director bei Alixpartners, wo er ebenfalls in den Bereichen und Restrukturierung tätig war. Seine Karriere begann er bei Porsche Consulting und Audi Consulting, wo er sich auf Strategie, Organisation und Performance-Verbesserung konzentrierte.
Konsumgüterexperte Daniel Barth vergrößert EIP
Der Anbieter von Interim-Management-Dienstleistungen im C-Level-Segment, Executive Interim Partners (EIP), verstärkt sein Team mit Daniel Barth, einem erfahrenen Restrukturierungsexperten. Barth bringt über 25 Jahre Erfahrung in der Konsumgüterbranche mit und hat sich auf die Positionierung und Restrukturierung internationaler Premium- und Luxusmarken spezialisiert.
Zuletzt war er als Geschäftsführer bei einem führenden Hersteller von Premiumbetten tätig. Seine Karriere begann bei Lacoste und führte ihn später zu dem Luxusgüterunternehmen Lalique in Nordamerika. Zurück in Deutschland übernahm er Führungsrollen bei Faber-Castell und Steiff, bevor er als Vorstandsvorsitzender bei einem Tapetenhersteller während der Corona-Krise neue Märkte erschloss.
FTI-Andersch wächst mit Christoph Söhngen
Nach 16 Jahren bei Porsche Consulting ist Christoph Söhngen als neuer Senior Managing Director und Partner zu FTI-Andersch, der auf Restrukturierung und Business Transformation spezialisierten Beratungseinheit von FTI Consulting, gewechselt. Mit seiner langjährigen Erfahrung bei Porsche Consulting im Bereich Financial Services sowie zuvor bei General Electric und Computacenter bringt Söhngen Expertise in den Bereichen Customer Experience, Operations sowie Effizienz- und Kostenoptimierung bei Banken, Versicherungen und weiteren Finanzdienstleistern mit.
Darüber hinaus erweitert FTI-Andersch sein Führungsteam auch aus den eigenen Reihen: Die langjährigen Berater Julian Drellmann, Peter Lammers und Martin Schneider sind zu Partnern ernannt worden. Zusätzlich wurden Roman Bolay, Artur Digilov, Christian Müller und Jan Eike Wegener zu Managing Directors befördert. Das Management-Team von FTI-Andersch um den vierköpfigen Vorstand umfasst mit den Ernennungen und dem Zugang aktuell 38 Partner und Managing Directors (zuvor: 33).
Kaut-Bullinger erfolgreich saniert
Das seit 1794 bestehende Büroartikelunternehmen Kaut-Bullinger konnte durch ein Schutzschirmverfahren saniert werden. Im September 2024 hatte Kaut-Bullinger Eigenverwaltung beantragt. Ein umfassendes Sanierungskonzept wurde entwickelt und umgesetzt. Nach Zustimmung der Gläubiger hat sich das Unternehmen neu ausgerichtet und seine Logistik an die Genossenschaft Soennecken ausgelagert. Die Partnerschaft mit Soennecken schafft ein erweitertes Sortiment und modernste Logistikstrukturen. Der neue Online-Auftritt und die strategische Kooperation stärken die Position von Kaut-Bullinger im dynamischen Marktumfeld. Beratend tätig waren Dr. Wieselhuber & Partner, Grub Brugger und Müller-Heidenreich Bierbach & Kollegen.
German-Pellets-Chef gesteht Insolvenzverschleppung
Im Insolvenzverfahren des Holzverarbeiters German Pellets hat der frühere Geschäftsführer vor dem Landgericht in Schwerin einige Anklagepunkte eingeräumt. Nach einer Einigung auf eine Einschränkung der Vorwürfe gestand er, den Insolvenzantrag verspätet gestellt zu haben, was finanzielle Schäden für Anleger und Geschäftspartner zur Folge hatte. Der Insolvenzzeitpunkt wurde auf November 2015 festgelegt. Die Staatsanwaltschaft verzichtet auf den Vorwurf des Kreditbetrugs. Anleger erlitten Verluste, die weit über die genannten 260 Millionen Euro hinausgehen.
Weitere Insolvenz- und Sanierungsverfahren
Die Gläubigerversammlung des kriselnden Spezialisten für Drehstrommotoren und -generatoren, die Anhaltischen Elektromotorenwerke Dessau, bekannt als AEM, hat den Weg für weitere Investorengespräche freigemacht. Der Geschäftsbetrieb in Dessau-Roßlau läuft weiter, während Verhandlungen mit mehreren Investoren geführt werden. Die Insolvenzverwalter Dirk Herzig und Rüdiger Bauch (Schultze & Braun) streben den Erhalt der AEM-Gruppe und ihrer 150 Arbeitsplätze an. Exnet Advisory aus Leipzig unterstützt den Investorenprozess.
Das Amtsgericht Tübingen hat das Insolvenzverfahren über das Vermögen der Sauter Feinmechanik aus Metzingen eröffnet. Ilkin Bananyarli (Pluta) wurde als Insolvenzverwalter bestellt, nachdem er bereits als vorläufiger Verwalter tätig war. Der Geschäftsbetrieb des metallverarbeitenden Unternehmens mit 240 Mitarbeitern wird uneingeschränkt fortgeführt. Der Fokus liegt nun auf Investorengesprächen, die von Niko Maier (Pluta) unterstützt werden. Sauter, ein Spezialist für Werkzeugträgersysteme, beliefert Industriekunden deutschlandweit und betreibt eine Tochtergesellschaft in den USA.
Distressed M&A
Der insolvente Holzverarbeiter Ziegler hat wesentliche Teile des Ziegler-Geschäftsbereichs Holzverarbeitung mit Hilfe von Taylor Wessing und dem Insolvenzverwalter Volker Böhm (Schultze & Braun) verkauft. Die Rettenmeier Holding übernimmt die Geschäftsbetriebe der insolventen Ziegler-Gesellschaften sowie die nicht insolventen Gesellschaften Prechtl und Ruhland Druckluft & Systemtechnik. Die kartellrechtliche Freigabe steht noch aus. Der Verkauf sichert die Mehrheit der Arbeitsplätze und markiert einen Meilenstein in der Restrukturierung der Ziegler-Gruppe, die durch den Nachfrageeinbruch im Bausektor schwer getroffen wurde.
Seit Ende November 2024 haben 27 der 45 Ziegler-Gruppengesellschaften Insolvenz angemeldet. Die Gruppe, die in der Holzbearbeitung, Logistik, Pellet-Produktion und weiteren Bereichen tätig ist, beschäftigte rund 3.000 Mitarbeiter in Deutschland, Schweden und Rumänien. Die Verhandlungen zu Investorenlösungen für weitere Unternehmensteile dauern an.
Die Rönner-Gruppe übernimmt die Flensburger Werft FSG und sichert damit die Fertigstellung einer LNG-RoRo-Fähre für Searoad. Parallel dazu übernimmt die Lürssen-Gruppe die Nobiskrug-Werft in Rendsburg, die als Teil der Lürssen-Krögerwerft weitergeführt werden soll. Die Insolvenzverwalter Christoph Morgen (Brinkmann & Partner) und Hendrik Gittermann (Reimer) werden die Angebote nach Insolvenzeröffnung annehmen. Über 95 Prozent der 500 Mitarbeiter wechseln in eine Transfergesellschaft, um den Übergang zu sichern und Weiterqualifizierungen zu ermöglichen.
Weitere Restrukturierer-Personalien
Der Fachverband Unternehmensrestrukturierung im Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen hat seinen Beirat um acht Mitglieder erweitert, um die Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Berufsgruppen in der Sanierungs- und Restrukturierungsberatung zu stärken. Neu im Beirat sind Susanne Berner (Dr. Berner & Partner Rechtsanwälte, NIVD), Oliver Kehren (Morgan Stanley, TMA Deutschland), Stefan Kooths (Kieler Institut für Weltwirtschaft IfW), Gesa Pantaleon gen. Stemberg (Pantaleon gen. Stemberg & Partner, Distressed Ladies), Janina Poppe (RSM Ebner Stolz, Institut der Wirtschaftsprüfer e.V. (IDW), Fachausschuss Sanierung und Insolvenz), Diane Robers (EBS Universität für Wirtschaft und Recht), Jutta Rüdlin (BRRS Rechtsanwälte, VID), Fabian Seus (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau, VDMA), Christoph Thole (Universität zu Köln), Henning Werner (IfUS-Institut).
Info
Sie haben eine interessante News, die in unserem nächsten Restrukturierungsticker nicht fehlen sollte? Dann schreiben Sie uns an esra.laubach[at]finance-magazin.de
Die wichtigsten Nachrichten aus der Welt der Restrukturierung finden Sie in unserem Themen-Hub FINANCE-Transformation sowie regelmäßig auch im zugehörigen Newsletter.
Esra Laubach ist Redakteurin bei FINANCE und widmet sich schwerpunktmäßig den Themen Transformation, Restrukturierung und Recht. Sie ist Sprach- und Kommunikationswissenschaftlerin. Vor FINANCE war sie rund fünf Jahre als Legal-Journalistin für den Juve Verlag in Köln tätig, wo sie auch ihr journalistisches Volontariat absolvierte. Esra Laubach arbeitete während ihres Studiums multimedial u.a. für das ARD-Morgenmagazin, mehrere Zeitungen und moderierte beim Hochschulradio Kölncampus.
