Anfang September kam die jüngste Hiobsbotschaft aus der Modebranche: Der Schuhhändler Görtz – 1.600 Mitarbeiter, rund 200 Millionen Euro Umsatz – muss in die Insolvenz und saniert sich im Schutzschirmverfahren, die beiden Töchter „Görtz Retail“ und „Görtz Logistik“ restrukturieren sich in Eigenverwaltung. Görtz war nach dem Modehändler Orsay bereits die zweite größere Insolvenz aus dem Einzelhandel innerhalb weniger Monate.
Dazu kamen noch Meldungen wie die von dem Traditions-Pralinenhersteller Leysieffer, der im Juli Insolvenz anmelden musste. Oder die von der Schuhhandelskette Reno – die Osnabrücker mussten zwar nicht in die Insolvenz, schrammten aber vergangene Woche nur dank einer Übernahme durch einen neuen Eigentümer knapp an der wirtschaftlichen Misere vorbei.
Der Einzelhandel steckt fraglos in einer schwierigen Phase. Seit Jahren belastet die Digitalisierung die teils immer noch traditionellen Geschäftsmodelle, dann kam die Coronakrise, in der besonders die Lockdowns in den Wintermonaten zu massiven Umsatzeinbrüchen führten, und jetzt das Gemisch aus Ukraine-Krieg, steigendem Zinsniveau und Energiekrise. Steht dem Einzelhandel also eine massive Insolvenzwelle bevor?
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