Die Idee klingt verlockend: Statt ERP-Software von der Stange zu kaufen, die nur teilweise zu den eigenen Anforderungen passt, generiert eine KI genau die Anwendungen, die ein Unternehmen braucht.
Stefan Sigg, Product Executive bei Everest Systems, arbeitet an dieser Vision. Sein Ansatz: Die kritischen Kernfunktionen eines ERP-Systems – Buchhaltung, Rechnungswesen, alles, was auditierbar sein muss – bleiben traditionell programmiert.
Darüber jedoch entstehen kundenspezifische Anwendungen durch KI-Generierung. „Ich spezifiziere aus Business-Sicht, wie ich zum Beispiel ein Cashflow-Management machen will. Dann bitte ich die KI, mir das zu programmieren“, erläutert Sigg das Prinzip in einfachen Worten.
„KI programmiert quasi umsonst“
Der entscheidende Unterschied zu einfachen KI-Tools: Es handelt sich nicht um iterative Prompts, sondern um eine umfassende Spezifikation als Grundlage, die man zu Beginn schreiben muss. Dieses Dokument, gemeinsam von IT und Business erstellt, definiert exakt, was die Software können soll – fachlich und technisch. Daraus generiert die KI dann den Code.
Das Versprechen: keine Abweichungen mehr zwischen Anforderung und Umsetzung. Die Kosteneinsparung beziffert Sigg auf 30 bis 40 Prozent im Total Cost of Ownership. Ein entscheidender Vorteil: „KI programmiert ja quasi umsonst.“
Wie vertrauenswürdig sind KI-Lösungen?
Doch wie vertrauenswürdig können solche Lösungen sein, wenn KI dafür bekannt ist, auch mal zu halluzinieren? Für welche Unternehmen wären KI-programmierte Systeme besonders geeignet? Und werden sie traditionelle ERP-Lösungen irgendwann komplett ablösen? Dies und mehr im Talk mit Stefan Sigg bei FINANCE TV.
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