Der Folienhersteller Klöckner Pentaplast hat erneut seinen Vorstand umgebaut und als neuen Finanzvorstand Brent Jones verpflichtet. Der CFO-Posten ist durch den Abgang von Markus Hölzl vakant geworden, der eine wichtige Rolle bei der letztlich erfolgreichen Umschuldung des Private-Equity-finanzierten Mittelständlers im Jahr 2012 gespielt hatte.
Brent Jones war zuletzt interimsweise CFO bei dem US-amerikanischer Filterproduzenten Pall gewesen und hatte dort auch zuvor schon verschiedene Finanzbereiche gemanagt. Davor war Jones Investmentbanker bei Merrill Lynch in New York.
Dass der neue CFO von Klöckner Pentaplast ein US-lastiges Karriereprofil inklusive Wall-Street-Erfahrungen hat, dürfte kein Zufall sein, denn seit einem Debt-to-Equity-Swap gehört der Folienhersteller einer Gruppe von Finanzinvestoren rund um den PE-Investor Strategic Value Partners (SVP). Und auch der Kapitalmarkt spielt bei der Unternehmensfinanzierung eine wichtige Rolle: Klöckner Pentaplast hat seit einem Jahr einen über ein US-Vehikel ausgegebenen Bond mit einem Volumen von 300 Millionen Euro ausstehen, der derzeit bei rund 104 Prozent seines Nennwerts notiert und erst im Jahr 2020 fällig wird.
Führt Brent Jones Klöckner Pentaplast zum Börsengang?
Der Wechsel auf dem CFO-Posten reiht sich ein in eine Kette von Personalwechseln bei Klöckner Pentaplast. Erst seit September 2015 führt der ehemalige GE-Manager Wayne M. Hewett das Unternehmen aus dem rheinland-pfälzischen Montabaur als CEO. Der Amerikaner wurde Nachfolger von Christian Holtmann. Aus einem Top-Management mit zwei deutschen Managern wird nun also ein rein amerikanisches Führungsduo.
Es ist davon auszugehen, dass Hewett und Jones den klaren Auftrag haben, SVP und den weiteren Investoren endlich den Weg zum Ausstieg zu ebnen. SVP hat bereits zweimal erfolglos versucht, den Folienhersteller zu verkaufen. Danach hatten die Amerikaner sich erst einmal wieder auf die Verbesserung der Ergebnisperformance konzentriert. Stimmen die Marktgerüchte, tendiert SVP inzwischen dazu, Klöckner Pentaplast in New York an die Börse zu bringen. Die Berufung zweier amerikanischer Top-Manager würde dazu passen. Rückenwind könnten die positiven Geschäftszahlen des Geschäftsjahres 2014/15 geben: Der Nettoumsatz konnte um 8 Prozent auf 1,28 Milliarden Euro gesteigert werden. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erreichte 209 Millionen Euro.