Der zweitgrößte europäische Versicherungskonzern Axa hat sich von seiner Private-Equity-Sparte getrennt. Nach der Übernahme durch das Management, institutionelle Investoren und französische Family Offices wird der auch in Deutschland sehr präsente PE-Investor Axa Private Equity fortan unter den Namen Ardian auftreten. Axa selbst behält 23 Prozent an Ardian, das Transaktionsvolumen des Management Buy-outs beläuft sich auf 510 Millionen Euro. Von den rund 300 Ardian-Mitarbeitern werden 260 an dem neuen Unternehmen beteiligt sein.
Die Ardian-Führung übernimmt 46 Prozent der Anteile. Angeführt wird die Managementgesellschaft von der französischen Vorstandschefin Dominique Senequier, die 10 Prozent der Anteile übernimmt. Zudem wurden Vincent Gambault, Dominique Gaillard und Benoit Verbrugghe in den Vorstand der neuen Firma berufen. Deutsche sind im Führungsgremium nicht vertreten, obwohl aus dem im Jahr 2007 aufgelegten Buy-out-Fonds (Volumen: 1,6 Milliarden Euro) 27 Prozent der Mittel in Deutschland investiert worden sind. Auf Frankreich entfielen 61 Prozent.
Stephan Illenberger verlässt Ardian
Stephan Illenberger, der jahrelang die dominierende Figur des deutschen Axa Private Equity-Teams war und lange Zeit auch im globalen Führungsgremium des Pariser PE-Hauses saß, wird FINANCE-Informationen zufolge Ardian verlassen. Aus der operativen Führung des deutschen PE-Geschäfts hatte sich Illenberger schon vor längerem zurückgezogen.
Dort soll es im Zuge des Management Buy-outs keine Veränderungen geben. Dirk Wittneben wird aus dem Frankfurter Büro heraus nach wie vor das Geschäft mit Direktinvestments im Small-Cap-Bereich leiten, während sich die drei PE-Manager Wolfgang Pietzsch, Christof Namenyi und Caspar von Meibom die Verantwortung für die größeren Investments (Mid Cap) teilen. In Deutschland ist Ardian unter anderem an dem Lebensmittelproduzenten Frostkrone und dem Pharmaunternehmen Riemser beteiligt.