Der Unternehmer Friedhelm Loh hat am gestrigen Montagnachmittag ein Übernahmeangebot für Klöckner & Co lanciert. Das Ziel: Der Unternehmer, der bereits 25,25 Prozent der Anteile an dem Stahlhändler hält und im Aufsichtsrat sitzt, will seine Beteiligung auf über 30 Prozent ausbauen. Er ist bereits jetzt der größte Einzelaktionär von Klöckner. Eine Mehrheitsbeteiligung strebt Loh indes nicht an: „Klöckner & Co soll börsennotiert bleiben.“ Dadurch erhofft sich Loh mehr Flexibilität, auch künftig Klöckner-Aktien zukaufen zu können, ohne automatisch ein Pflichtangebot abgeben zu müssen.
Über das Investitionsvehikel Swoctem bietet Loh 9,75 Euro je Klöckner-Aktie – dieses Angebot entspricht dem Unternehmer zufolge den gesetzlichen Vorgaben. Die Angebotsunterlage will Loh Ende März – nachdem die Bafin ein Auge darauf geworfen hat – veröffentlichen. Eine Mindestannahmeschwelle gibt es nicht.
Offerte für Klöckner & Co unterliegt Mac-Klausel
Der Vollzug des Angebots steht noch unter bestimmten Bedingungen. Dies sind neben kartellrechtlichen und weiteren regulatorischen Freigaben auch eine Mac-Klausel, der zufolge das Angebot nichtig wird, wenn der SDax während der Angebotsperiode an mehreren Handelstagen um mehr als 15 Prozent fallen sollte. Wie viele Tage konkret notwendig sind, um die Klausel auszulösen, konkretisiert Loh nicht.
Loh begründet seine Offerte so: „Als langfristig orientierter Investor ist die Swoctem daran interessiert, die Position von Klöckner & Co als produzentenunabhängigem Stahl- und Metalldistributor und Stahl-Service-Unternehmen im internationalen Wettbewerb nachhaltig zu stärken.“
Ziel sei dabei, dass Klöckner „dem von zahlreichen Herausforderungen geprägten gesamtwirtschaftlichen Umfeld auf einer rechtlich und wirtschaftlich stabilen Grundlage begegnen kann“. Darüber hinaus will Loh „die weitere strategische und unternehmerische Entwicklung der Klöckner-Gruppe im besten Interesse des Unternehmens und aller Stakeholder fördern“.
Warum der Unternehmer ausgerechnet jetzt für den Stahlhändler bietet – und warum der Deal einen Haken hat.
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