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M&A-Deals: Continental, AMS-Osram, Brenntag 

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Continental will mit einem Zukauf im Formenbau künftig völlig selbstständig agieren können. Foto: Continental
Continental will mit einem Zukauf im Formenbau künftig völlig selbstständig agieren können. Foto: Continental

Continental erwirbt slowakischen Zulieferer EMT

Continental hat das Formenbau-Unternehmen EMT erworben. Anfang April hat der Reifenhersteller alle Anteile des slowakischen Zulieferers übernommen. EMT produziert Formen für Nutzfahrzeug- und Spezialreifen.  

Das Ziel der Übernahme: Continental will „bei Bedarf“ im Formenbau völlig selbstständig agieren können. „Die Expertise für jegliche Formentechnologien im Haus zu haben, ist ein strategischer Vorteil angesichts der weltweiten wirtschaftlichen Unsicherheiten“, kommentiert Bernhard Trilken, Leiter Produktion und Logistik von Continental, den Zukauf. Beraten wurde Continental von Grant Thornton. 

AMS-Osram restrukturiert und verkauft Geschäftsbereich

AMS-Osram verkauft Vermögenswerte aus dem Bereich Passive Optische Komponenten an Focuslight Technologies. Die chinesische Firma Focuslight Technologies erwirbt den Geschäftsbereich für 45 Millionen Euro. Das Geschäft mit optischen Komponenten für Consumer-Anwendungen ist nicht Teil der Transaktion. 

Der österreichisch-deutsche Konzern ist gerade dabei, seine Verschuldung zu reduzieren, die unter anderem auf die Übernahme des größeren Wettbewerbers Osram durch AMS zurückzuführen ist. Daher plant das Unternehmen, alle Bereiche, die nicht zum Kerngeschäft gehören, im Rahmen einer Restrukturierung mit dem Namen „Re-establish the Base“ zu veräußern. Nach der Absage eines Schlüsselprojektes Ende Februar musste Osram in der ohnehin angespannten Situation auch noch 700 Millionen Euro abschreiben.  

Brenntag kauft in Mexiko zu

Der Chemiegroßhändler Brenntag sichert sich mit der Übernahme des mexikanischen Konkurrenten Quimica Delta Zugang zu wichtiger Hafeninfrastruktur. Wichtig sind laut Brenntag vor allem der Zugriff auf Seeterminals und die dazugehörige Infrastruktur, die das Unternehmen nach der Übernahme so nutzen kann.  

Außerdem will Brenntag mit dem Zukauf die eigene Position auf dem schnell wachsenden mexikanischen Markt stärken und von den „langjährigen Beziehungen zu globalen Lieferpartnern in Mexiko“ profitieren. Quimica Delta erzielte im vergangenen Jahr einen Umsatz in Höhe von 368 Millionen US-Dollar (umgerechnet knapp 343 Millionen Euro). Die Transaktion will Brenntag im dritten Quartal abschließen. 

Weitere M&A-Deals

Porr und Strabag erwerben gemeinsam die österreichischen Aktivitäten der Vamed-Gruppe von Fresenius. Fresenius hatte zuvor bereits angekündigt, die Mehrheit am Vamed-Rehabilitationsgeschäft an den Finanzinvestor PAI Partners zu verkaufen. Fresenius ist derzeit noch mit 77 Prozent an Vamed beteiligt und plant, sukzessive aus der Beteiligung auszusteigen. Beraten wurde der Gesundheitskonzern beim Verkauf von Latham & Watkins und Skadden, Arps, Slate, Meagher & Flom (Federführung: Stephan Hutter). 

Der japanische Konzern Hitachi hat das baden-württembergische Maschinenbauunternehmen MA Micro Automation für 71,5 Millionen Euro erworben. Gegründet wurde MA Micro Automation 2003 als Carve-out von Siemens. Der Abschluss der Transaktion wird in der zweiten Jahreshälfte erwartet. Laut Hitachi ist der Kauf Teil der „Total Seamless Solution“-Strategie, die Fabrikhallen der Hersteller nahtlos und digital mit ihren Front-Office-Daten zu verbinden. Beraten wurden die Japaner von der Kanzlei Clifford Chance (Federführung Christoph Holstein und Tobias Nogami Kamerling). 

Die Beratungsfirma Alixpartners übernimmt die Unternehmensberatung Berylls. Es ist der erste Zukauf von Alixpartners in Deutschland. Berylls ist als Berater auf den Automobilsektor spezialisiert und wurde beim Verkauf von der Kanzlei Gleiss Lutz (Federführung: Rainer Loges und Franz-Ferdinand Guggenmos) beraten. Für den Alix-Deutschlandchef Andreas Rüter ist die Transaktion ein entscheidender Meilenstein für unser weiteres Wachstum in Deutschland und darüber hinaus”. 

Der Private-Equity-Investor Star Capital hat Nextbike von Tier Mobility erworben. Die Transaktion soll noch in diesem Monat abgeschlossen werden. Vorausgegangen war dem Deal eine Ausgliederung des Nextbike-Geschäfts aus dem des E-Scooter-Verleihers. Beraten wurde Tier Mobility bei dem Verkauf von der Kanzlei White & Case (Federführung: Carola Glasauer und Albrecht Schaefer). 

Der Prüfdienstleister Tüv Süd übernimmt Sustainable Investment Group und Green Building Education Systems mit Sitz in Atlanta, USA. Mit der Übernahme will Tüv Süd die Präsenz auf dem US-amerikanischen Markt stärken und das Angebot für Nachhaltigkeitszertifizierungen ausbauen. 

M&A-Berater-News

Simon von Witzleben ist zu der M&A-Beratung Lincoln International gewechselt, wie das Corporate-Finance-Haus erst jetzt mitteilte. Im Londoner Büro ist er als Managing Director in die Valuations & Opinions Group des Unternehmens eingestiegen. In dieser Rolle ist er für die Erstellung von Fairness- und Solvenzgutachten für Private-Equity-Firmen, börsennotierte und private Unternehmen sowie Aufsichtsräte zuständig. Vorher arbeitete er über zehn Jahre bei Duff & Phelps, inzwischen Kroll, zuletzt als Managing Director & Co-Head EMEA Transaction Opinions. 

M&A-Gerüchteküche

KPS Capital Partners soll sich im Bieterwettstreit um das Großmotorengeschäft von Siemens Innomotics als Favorit abzeichnen, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtete. Das US-Private-Equity-Haus KPS verhandele derzeit über die endgültigen Bedingungen eines Deals. Wann genau und ob es überhaupt zu einer Einigung komme, sei noch unklar, so Bloomberg. Ein weiterer Interessent für Innomotics soll der Elektromotorenhersteller Nidec aus Japan sein. Laut Bloomberg wollten sich Sprecher von Siemens und KPS dazu nicht äußern. 

RWE erwägt den Verkauf von Anteilen am Stromnetzbetreiber Amprion, wie das „Handelsblatt“ zuerst berichtete. Derzeit ist der Energiekonzern zu 25,1 Prozent an Amprion beteiligt. Laut „Handelsblatt“-Informationen treffe RWE derzeit Vorbereitungen zum Verkauf der Anteile. Ein Verkauf könne womöglich bereits in diesem Jahr starten. Eine RWE-Sprecherin sagte dem „Handelsblatt“: „Angesichts des hohen Kapitalbedarfs für den Netzausbau prüfen wir derzeit verschiedene Optionen und Finanzierungsmöglichkeiten in Bezug auf unsere Amprion-Beteiligung.“ 

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