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M&A-Deals: MS Deutschland, Celesio, Kion

Die MS Deutschland gehört nun mehrheitlich dem Private-Equity-Haus Callista. PE-Investor Aurelius behält eine Minderheit.
Thinkstock / Getty Images

PE-Investor Aurelius verkauft Mehrheit an MS Deutschland

Callista Private Equity hat eine Mehrheitsbeteiligung an der MS Deutschland Holding von Aurelius übernommen. Aurelius bleibt mit einer Minderheit investiert. Auch Christopher Nolde, seit Anfang 2013 Mitglied der Geschäftsführung der MS Deutschland GmbH, beteiligt sich als Minderheitsgesellschafter. Finanzielle Details der Transaktion nannten die Beteiligten nicht. Callista ist erst seit Spätsommer im Markt präsent und arbeitet einem Sprecher zufolge nicht mit einem dauerhaften Fonds, sondern greift im Einzelfall zum Fundraising auf Investorennetzwerke zurück. Die Mehrheitsübernahme bei MS Deutschland ist das erste abgeschlossene Investment, weitere sind dem Sprecher zufolge in Vorbereitungen. Callista könne sich auch vorstellen, im Tourismusbereich oder der Reedereibranche weitere Opportunitäten zu prüfen, hieß es. Die MS Deutschland hatte zuletzt finanzielle Mittel von Aurelius erhalten, die unter anderem die Zinszahlungen für die Mittelstandsanleihe absichern. Auch Neubesitzer Callista kündigte bereits eine Kapitalspritze an.

Elliott akzeptiert erhöhte McKesson-Offerte für Celesio

Nach langem Pokern hat der Hedgefonds Elliott gestern doch noch ein leicht nachgebessertes Übernahmeangebot angenommen, das der US-amerikanische Pharmahändler McKesson für Celesio vorgelegt hat. Die Chancen auf den M&A-Deal haben sich dadurch deutlich erhöht. Die Übernahmeofferte endete um Mitternacht. Elliott hält jüngsten Agenturberichten zufolge mehr als 22 Prozent der Celesio-Anteile und hat einer auf 23,50 Euro pro Aktie nachgebesserten Offerte zugestimmt. Ursprünglich hatte McKesson 23 Euro geboten. Eine knappe Mehrheit der Anteile hat sich McKesson bereits von Haniel gesichert. Von weiteren Aktionären hatten bis Mittwochnachmittag nur rund 3 Prozent das Übernahmeangebot angenommen. Beobachter gingen allerdings davon aus, dass viele Kleinanleger erst eine Einigung mit Elliot abwarten wollten, bevor sie ihre Anteile andienen.

Goldman und KKR reduzieren bei Kion

Die PE-Investoren Goldman Sachs Capital Partners und KKR haben über ihre gemeinsame Holding Superlift 10,7 Millionen Aktien von Kion im Rahmen eines beschleunigten Bookbuilding-Verfahrens an institutionelle Investoren verkauft. Berichten zufolge erzielten sie durch den Verkauf offenbar 316 Mio. Euro. Superlift bleibt auch nach Abschluss der Transaktion mit rund 38 Prozent der Anteile größter Kion-Aktionär. Zudem verkauft Superlift 3,3 Prozent der Anteile an Weichai. Das chinesische Unternehmen ist seit August 2012 an Kion beteiligt und hielt im Dezember rund 30 Prozent am Unternehmen.

Kartellbehörden geben Bayer bei Algeta grünes Licht

Die deutschen Kartellbehörden haben dem Übernahmeangebot von Bayer für die norwegische Algeta zugestimmt. Laut einem Angebot von Ende Dezember bietet Bayer 362 Norwegische Kronen pro Aktie. Daraus ergibt sich ein Unternehmenswert von umgerechnet rund 1,9 Mrd. Euro. Detaillierte Angebotsunterlagen sollen im Januar vorgelegt werden, im Laufe des ersten Quartals soll die Transaktion abgeschlossen sein.

Migros beteiligt sich an Inline

Das Schweizer Einzelhandelsunternehmen Migros Zürich beteiligt sich über die deutsche Tochtergesellschaft GMZ Deutschland Holding mit einem Anteil von 30 Prozent am deutschen Unternehmen Inline. Inline bietet Dienstleistungen in der Fitness- und Wellnessbranche an und hält verschiedene Beteiligungen, darunter ein Franchise-System für Fitness-Studios unter dem Label Injoy. Migros Zürich ist mit dem Fitnessformat Elements seit 2012 in Deutschland vertreten und nutzte in der Vergangenheit bereits Dienstleistungen von Inline. Die Wettbewerbsbehörden müssen der Transaktion noch zustimmen. Über den Kaufpreis der Beteiligung wurde Stillschweigen vereinbart.

Gesco-Tochter MAE kauft in den USA zu

Die MAE Maschinen- und Apparatebau Götzen, ein Unternehmen der Industrieholding Gesco, hat über die Tochter MAE of America den Geschäftsbetrieb der Eitel Presses in Pennsylvania übernommen. Der CEO wird sich an der MAE-Tochter, die künftig unter MAE Eitel firmieren wird, finanziell beteiligen. Den Zukauf bezeichnete Gesco als einen entscheidenden strategischen Schritt, um die MAE-Präsenz im US-Markt auszubauen. Der M&A-Deal schaffe die Voraussetzungen, „an dem erwarteten Wachstum des amerikanischen Marktes deutlich stärker als bisher zu partizipieren“, teilte das Unternehmen mit.

Ströer kauft Mehrheit an Spiele-Vermarkter

Der Werbekonzern Ströer Media hat sich erneut im Online-Segment verstärkt. In dieser Woche hat das Unternehmen 70 Prozent der Anteile an der GAN-Unternehmensgruppe übernommen, einem Vermarkter für In-Game-Advertising. Geleitet wird das Unternehmen von den Gründern Marlon Werkhausen und Daniel Siegmund. Ströer hat sich bereits im vergangenen Jahr durch mehrere M&A-Deals den Zugang zum Online-Werbemarkt erschlossen.

Osram verkauft Anteile an Joint Venture

Der Leuchtmittelhersteller Osram hat in dieser Woche den im Sommer angekündigten Ausstieg aus dem Joint Venture Valeo Sylvania vollzogen. Valeo hat den 50-prozentigen Anteil von Osram an dem nordamerikanischen Gemeinschaftsunternehmen für 104 Mio. US-Dollar übernommen. Der Kaufpreis entspricht einer Mitteilung zufolge dem 3-fachen für 2014 erwarteten Ebitda des Unternehmens. Valeo hält nach Osrams Ausstieg 100 Prozent der Anteile an Valeo Sylvania.

PE-Investor Capiton übernimmt Prefere Resins

Der PE-Investor Capiton will zusammen mit dem Management die europäischen Phenolharz-Aktivitäten des skandinavischen Chemiekonzerns Dynea übernehmen. Die Aktivitäten sind in der Prefere Resins Gruppe gebündelt und erzielen dem Käufer zufolge einen Umsatz von rund 220 Mio. Euro. Die Kartellbehörden müssen noch zustimmen. Capiton wurde bei der Transaktion von BMH Bräutigam & Partner (Legal), Ernst & Young (Finanzen und Steuern), Rothgordt & Cie. (Markt), Marsh (Versicherung), ERM (Umwelt), interim-it.net (IT) und Egon Zehnder (Management) beraten.

M&A-News: Personalien

Der auf M&A-Deals spezialisierte Anwalt Tibor Fedke (38) ist neuer Partner im Berliner Büro der Kanzlei Noerr. Er begleitet Unternehmen zudem bei Restrukturierungen und berät häufig in regulierten Industrien. Neue Partnerin im Frankfurter Büro ist Anke Meier (40), die Unternehmen in Schiedsverfahren etwa bei Streitigkeiten zu Preisanpassungen und Post-M&A vertritt.

Der 46-jährige Anwalt Arnold Büssemaker ist neuer Equity Partner im Münchener Büro von Heuking Kühn Lüer Wojtek. Er war zuvor seit 2008 Partner im Bereich Restrukturierung bei Weil Gotshal & Manges. Insgesamt arbeitete er elf Jahre für die Kanzlei, schwerpunktmäßig im Bereich Corporate Restructuring und Distressed M&A.

Weitere M&A-Deals

Die Deutsche Börse beteiligt sich über das Tochterunternehmen Eurex mit einem Minderheitsanteil an der taiwanesischen Terminbörse Taifex. Sofern die Behörden in Taiwan zustimmen, übernimmt die Eurex für 47 Mio. US-Dollar einen 5-prozentigen Anteil an Taifex von der Yuanta Financial Holdings. Die Transaktion soll die bestehende Partnerschaft mit Taifex stärken. Der Börse zufolge befinden sich die Unternehmen „in sehr konstruktiven Gesprächen über weitere gemeinsame Projekte“.

Der kanadische Finanzkonzern Sun Life Financial ist neuer Großaktionär beim Aromenhersteller Symrise. Sun Life Financial hält mittlerweile gut 10 Prozent der Anteile. Die Kanadier sind seit 2008 über das Unternehmen Massachusetts Financial Services an Symrise beteiligt.

Oak Hill Advisors und OHorizons Global haben die Anlagen der Druckguss Heidenau, der Druckguss Hof und der Zerspanungs- und Industrietechnik Dohna von Insolvenzverwalter Franz-Ludwig Danko übernommen. Der Kauf der Anlagen erfolgte durch die neu gegründete DGH-Group. Noerr hat die Käufer als Rechtsberater bei der Transaktion begleitet.

Die EU-Kommission wird entscheiden, ob die Schweizer Firma Holcim den Baumaterialhersteller Cemex West übernehmen darf. Bis Ende März soll die Entscheidung vorliegen. Die Unternehmen hatten sich Ende August auf mehrere Transaktionen verständigt.

Ropal Europe hat das auf Beschichtungen spezialisierte Unternehmen Ropal Innovative Coatings im Rahmen einer Kapitalerhöhung gegen Sacheinlage vollständig übernommen. Thorsten Kuthe, Partner bei Heuking Kühn Lüer Wojtek in Köln, hat das Unternehmen dabei rechtlich beraten.

Der Handelskonzern Metro hat einen Bericht des Wall Street Journal zu einem möglichen Verkauf der Großmärkte in Vietnam dementiert. Das Vietnam-Geschäft stehe nicht zum Verkauf, teilte der Konzern mit. Im Bericht hatte es geheißen, die CP Gruppe aus Thailand habe Interesse an dem Geschäft bekundet, das laut Bankenschätzungen einen Wert von rund 500 Mio. US-Dollar haben soll. Eine entsprechende Offerte habe Metro abgewiesen.

Die Beratungsgesellschaft Baker Tilly Roelfs hat die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Karl Berg GmbH mit Sitz in Düsseldorf und Leipzig inklusive der zugehörigen Unternehmen Bedenbecker & Berg sowie KSR zu einem nicht genannten Preis übernommen. Die Übernahme soll im ersten Quartal 2014 komplett vollzogen werden.

Carl Zeiss Meditec übernimmt den US-amerikanischen Hersteller von Intraokularlinsen Aaren Scientific mit Sitz in Kalifornien vollständig. Aaren wird in die strategische Geschäftseinheit Chirurgische Ophthalmologie der Carl Zeiss Meditec integriert und ergänzt bestehende Werke in Berlin und La Rochelle. Die Mehrheit der Aaren-Anteile befand sich zuvor in der Hand der privaten Beteiligungsgesellschaft JamesESowellCompany aus Texas. Aaren Scientific erzielte 2012 Umsatzerlöse von ca. 20 Mio. US-Dollar. Der Preis für 100 Prozent der Anteile liegt bei 70 Mio. Dollar in bar, ohne Barmittel und Schulden.

Die deutsch-dänische Reederei Scandlines, ein Portfoliounternehmen von PE-Investor 3i, hat in dieser Woche ihr Interesse an den beiden Fähren der insolventen P+S-Werft bekundet. Dies bestätigte eine Sprecherin gegenüber der Agentur dpa. Der Agentur zufolge will Scandlines 25 Mio. Euro für beide Schiffe zahlen. Scandlines war nach der Insolvenz der Werft im Herbst 2012 zunächst von dem Vertrag zurückgetreten. Als Grund wurde ein zu hoher Tiefgang der Schiffe für die vorgesehene Strecke genannt. Käme die Transaktion nun zustande, würden die Schiffe laut Scandlines von einer anderen Werft fertiggestellt und deren Tiefgang verringert. Scandlines war als Joint Venture von 3i und AllianzCapitalPartners gestartet. Seit November gehört das Unternehmen vollständig dem PE-Investor 3i.

Clariant hat in dieser Woche den Verkauf der Geschäftseinheit Detergents & Intermediates an die International Chemical Investors Group (ICIG) vollzogen. Der M&A-Deal war im Oktober unterzeichnet worden. Ein Team der Kanzlei Shearman & Sterling unter Federführung von Partner Thomas König (Corporate/M&A, Frankfurt) hat die ICIG beim Kauf begleitet.

Das Verpackungstechnikunternehmen Krones hat den Geschäftsbereich Ventiltechnik in die 100-prozentige Tochter Evoguard ausgegründet. Die Trennung vom Kerngeschäft soll den Ausbau des Vertriebs in den einzelnen Branchen forcieren.

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