Newsletter

Abonnements

CBR Fashion macht Ernst mit IPO

Artikel anhören
Artikel zusammenfassen
LinkedIn
URL kopieren
E-Mail
Drucken
Die Marke Street One gehört zum Portfolio von CBR.
CBR Fashion

Jetzt wird es ernst für CBR Fashion: Am 2. Juli soll die Frankfurter Börsenglocke für den Betreiber der Damenmode-Ketten Cecil und Street One läuten. Anfang des Monats hatten CBR und der Alleineigentümer, der schwedische PE-Investor EQT, die Börsenpläne bekannt gegeben, heute beginnt die Zeichnungsfrist der bis zu 19,4 Millionen Aktien.

Die Preisspanne hat das Unternehmen bei 14 bis 18 Euro pro Aktie festgelegt. das Eigenkapital von CBR würde so mit bis zu 650 Millionen Euro bewertet. Der endgültige Emissionspreis wird nun auf Basis eines Bookbuilding-Verfahrens ermittelt. Begleitet wird der Börsengang von der Deutschen Bank und Goldman Sachs.

IPO-Erlös wandert in Schuldenabbau

Die Modekette will mit dem IPO bis zu 292 Millionen Euro einsammeln. 200 Millionen Euro davon fließen im Rahmen einer Kapitalerhöhung direkt ins Unternehmen. Das ist unabhängig vom Ausgabepreis, da sich die endgültige Anzahl neuer Aktien nach dem Ausgabepreis richte, so das Unternehmen. Der PE-Investor stellt daher 2,1 Millionen Aktien für eine mögliche Mehrzuteilung zur Verfügung. Der Rest des Emissionserlöses wandert in die Taschen von EQT.

Mit dem Geld will CBR einen Teil der Schulden tilgen, die sich aktuell auf 500 Millionen Euro belaufen. So verspricht das Unternehmen in seinem IPO-Prospekt, die Nettoverschuldung im Verhältnis zum Ebitda (107 Millionen im Geschäftjahr 2014) nach dem Börsengang auf 3,5x zu senken, ab Juni 2017 solle das Verhältnis bei 3x liegen – andernfalls hätten Kreditgeber das Recht, Darlehen zu kündigen.

CBR lockt mit Dividenden-Versprechen

Da Schuldenabbau kein beliebter Verwendungszweck bei Investoren ist, hat das Management um CEO Christoph Rosa und CFO Matthias Born auch eine Wachstumsstory für potentielle Aktionäre: CBR will die einzelnen Geschäftskanäle enger miteinander verknüpfen und den Absatzkanal E-Commerce ausbauen.

Darüber hinaus lockt das Unternehmen mit einer interessante Dividende: So ist laut Prospekt künftig eine Ausschüttung von 60 Prozent der Erträge geplant. Falls die Aktien am unteren Ende der Preisspanne ausgegeben würde, bedeute das eine Dividendenrendite von 7,3 Prozent. „Das ist ein sehr attraktives Investment“, so CEO Rosa.

PE-Investor EQT behält vorerst die Mehrheit

Auch EQT ist von dem Wachstumspotential der Modekette überzeugt und behält daher auch nach dem Börsengang zunächst die Mehrheit an CBR: Mindestens  53 Prozent des Grundkapitals bleiben im Besitz des schwedischen PE-Investor EQT. Sollte die entsprechende Mehrzuteilungsoption nicht ausgeübt werden, wären es sogar 59 Prozent. Diese Anteile dürfen die Schweden frühestens nach dem Ende der Lock-up-Frist in sechs Monaten auf den Markt geben.

Eine Kehrtwende in letzter Sekunde – wie es sie bei der Parfümeriekette Douglas gegeben hat, die statt des geplanten IPOs vom PE-Investor Advent in die Hände des PE-Hauses CVC wechselte – dementieren Finanzkreise um EQT klar: Der Börsengang sei die einzige Option, die verfolgt werde. Es gebe keine Alternativen, hieß es gegenüber FINANCE.

desiree.backhaus[at]finance-magazin.de

Info

CBR Fashion ist nicht das einzige Unternehmen, was in diesem Jahr an die Börse strebt. Lesen Sie mehr über weitere Börsenkandidaten in der FINANCE-Bildergalerie zum IPO-Jahr 2015.