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Rohstoffpreise: Hedging wird wichtiger

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Die Rohstoffpreise steigen, doch nicht alle Unternehmen sichern sich gegen das Risiko ab.
iStock / Thinkstock / Getty Images

Dass man Zins- und Währungsrisiken absichern sollte, ist in den Finanzabteilungen inzwischen Konsens. Doch vielen Unternehmen droht von anderer Stelle eine Bedrohung.

Industrieunternehmen, die auf Rohstoffe angewiesen sind, müssen seit Jahren mit starken Preisschwankungen leben. Allein der Preis für Kupfer ist in den vergangenen Wochen von 7.300 auf 8.000 US-Dollar pro Tonne gestiegen, auch die Rohölpreise steigen beständig. „Mehr und mehr Unternehmen betreiben Rohstoffhedging, aber es sind immer noch zu wenige“, sagt Frank-Oliver Wolf, Leiter des Zins- und Währungsmanagements der Commerzbank, im Gespräch mit FINANCE-TV.

Finanzabteilung und Einkauf gefragt

Die mangelnde Absicherung gegen Rohstoffpreise liegt häufig auch darin begründet, dass die Abteilungen innerhalb eines Unternehmens nicht gut genug kommunizieren. Oftmals schaffen Unternehmen es nicht einmal, die Rohstoffrisiken überhaupt aufzudecken. Denn um Klarheit über das Rohstoff-Exposure zu erlangen, müssen Einkaufsabteilung und Finanzverantwortliche eng zusammenarbeiten. Ein Austausch, der noch nicht überall reibungslos funktioniert, wie Wolf beobachtet.

Er rät Finanzchefs, bei der Rohstoffabsicherung nicht nur auf eine einzige Hedging-Form zu setzen, sondern die Strategie breiter aufzusetzen. Beim Hedging über einen Broker müsse man das Emittentenrisiko bedenken. Auch Vorratskäufe könnten im Einzelfall sinnvoll sein – sofern die Working-Capital-Belastung nicht zu stark werde.

„Leider reagieren Unternehmen zu oft erst dann, wenn die Rohstoffpreise so weit gestiegen sind, dass die Kalkulation nicht mehr einzuhalten ist“, kritisiert Wolf. Auf eine vorteilhaftere Preisentwicklung zu hoffen ist allerdings eine riskante Strategie. Wolf zufolge sind sinkende Preise in den kommenden Monaten eher nicht zu erwarten.

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