Im Sparkassensektor entsteht durch die Fusion ein stärkerer Factoring-Spieler. Die Deutsche Factoring Bank ist derzeit laut der Deutschen Leasing der fünftgrößte Anbieter in Deutschland mit einem jährlichen Factoringvolumen von mehr als 10 Milliarden Euro. Universal Factoring erzielte im vergangenen Jahr hingegen lediglich einen Umsatz von 1,7 Milliarden Euro.
Es gibt aber mit der LBBW-Tochter SüdFactoring und der S-Factoring, die ebenfalls zur Sparkassen-Gruppe gehören, noch weiteres Potential für Zusammenschlüsse. Stellt sich die Frage, was mittelfristig mit diesen Gesellschaften passiert. Eine Bündelung der vier Anbieter unter dem Dach der Deutschen Leasing würde die Marktposition erheblich stärken und einen wirklich nennenswerten Player formen.Über weitere Zukäufe werde bei der Deutschen Leasing derzeit jedoch nicht nachgedacht, stellt eine Unternehmenssprecherin gegenüber FINANCE klar. Auch für die SüdFactoring stehe ein Zusammenschluss mit der Deutschen Leasing derzeit nicht zur Debatte, wie ein Sprecher gegenüber FINANCE betonte. Vielmehr sei das Factoring ein fundamentaler Bestandteil der integrierten Corporate-Finance-Kompetenz der LBBW-Gruppe.
Mit der aktuellen Fusion ist der Factoringmarkt derzeit in Bewegung wie lange nicht mehr: Der Marktführer GE Capital steht zum Verkauf. Auch das Schicksal der Factoringtochter der Postbank, PB Factoring, ist nach dem Verkauf durch die Deutsche Bank ungewiss. Die Deutsche Factoring Bank selbst sieht sich einem stetig steigenden Wettbewerb ausgesetzt, wie ihr CEO Hendrik Harms erst gestern bei FINANCE-TV betonte: „Neue Anbieter entdecken den Markt. Insbesondere die Franzosen sind sehr aktiv.“
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