AMS zurrt geplante Kapitalerhöhung fest
Der Sensorhersteller AMS kann seine geplante Kapitalerhöhung zur Finanzierung der milliardenschweren Übernahme des Lichtkonzerns Osram durchführen. Die Aktionäre der Österreicher haben auf einer außerordentlichen Hauptversammlung mit 99,6 Prozent der Erhöhung des Grundkapitals zugestimmt, wie AMS mitteilte. Das Unternehmen kann bis zu 1,65 Milliarden Euro einsammeln. Zudem gab AMS bekannt, noch vor der Kapitalerhöhung 3,35 Millionen eigene Aktien im Rahmen einer Privatplatzierung an institutionelle Investoren zu verkaufen. Das sei im Wesentlichen eine technische Maßnahme, um eine Verwässerung zu verhindern.
Mit dem frischen Geld aus der Kapitalerhöhung wollen die Österreicher die Übernahme des Münchener Wettbewerbers Osram finanzieren. Zunächst wird der Deal noch über eine Brückenfinanzierung von 4,4 Milliarden Euro gestemmt. Ein Teil davon soll durch die beschlossene Kapitalerhöhung abgelöst werden.
Wepa stockt High Yield auf
Der Hygienepapierproduzent Wepa Hygieneprodukte hat seine im Dezember begebene vorrangig besicherte Anleihe über 350 Millionen Euro um 50 Millionen Euro erhöht. Der High Yield Bond läuft bis 2027 und wird mit 2,875 Prozent verzinst. Das begleitende Bankenkonsortium unter Führung der HSBC wurde von der Kanzlei Latham & Watkins (Federführung: Rüdiger Malaun und Alexander Lentz) rechtlich beraten. Das Unternehmensrating von Ba3 bleibt von der Aufstockung jedoch unberührt, teilte Moody’s mit. Auch der stabile Ausblick ist nicht betroffen.
Jennewein strebt an Frankfurter Börse
Das Biotechunternehmen Jennewein plant den Gang an die Frankfurter Börse. Dabei will der Konzern aus Rheinbreitbach in der Nähe von Bonn „etwa 100 Millionen Euro bei Investoren einsammeln“, wie Gründer und Geschäftsführer Stefan Jennewein im Gespräch mit der FAZ erklärte. Demnach soll der IPO in diesem Sommer erfolgen. Das Kapital soll anschließend für den Ausbau der Kapazitäten genutzt werden. So will Jennewein einen weiteren Produktionsstandort in Bad Hönningen südöstlich von Bonn aufbauen.
Weitere Meldungen
Der Münchener Turnaround-Investor Mutares hat eine vorrangig besicherte Anleihe über 50 Millionen Euro platziert. Der variabel verzinste Bond hat eine Laufzeit von vier Jahren und wurde nach norwegischem Recht platziert. Die Anleihe wird mit Euribor plus 600 Basispunkte verzinst, wobei ein Euribor-Floor bei 0 Prozent eingezogen wurde. Der Bond kann auf 80 Millionen Euro erhöht werden. Pareto Securities agierte als alleiniger Bookrunner. Der Erlös soll zur Finanzierung von Zukäufen für Portfoliounternehmen des Investors verwendet werden.
Cheplapharm hat den angekündigten High Yield Bond platziert und konnte dabei sogar mehr Kapital einsammeln als geplant. Der Mittelständler platzierte nicht wie geplant 400 Millionen Euro, sondern 500 Millionen Euro. Der Kupon liegt bei 3,5 Prozent. Auf die zusätzliche TLB-Tranche wird Cheplapharm deshalb verzichten.
Die Veganz Group hat die Angebotsfrist ihrer mit 7,5 Prozent verzinsten Anleihe bis zum 21. Februar verlängert. Dadurch soll vor allem privaten Investoren mehr Zeit zur Zeichnung gegeben werden, wie der Anbieter veganer Lebensmittel mitteilt. Die Schuldverschreibung soll ein Volumen von bis zu 10 Millionen Euro haben und über eine Laufzeit von fünf Jahren verfügen.
Verianos Real Estate, ein Investment- und Beratungshaus mit Fokus auf Immobilienmärkte, hat die Durchführung einer Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechtes beschlossen. Demnach soll das Grundkapital der Gesellschaft durch die Ausgabe von 1,125 Millionen neuen Aktien auf 12,5 Millionen Euro erhöht werden. Verianos würde durch die Transaktion ein Bruttoemissionserlös von rund 1,5 Millionen Euro zufließen. Das frische Kapital will das Unternehmen für die Finanzierung des weiteren Wachstums verwenden.
Das Immobilienunternehmen Accentro Real Estate will die ausstehenden Papiere des 100-Millionen-Euro-Bonds zurückkaufen, der 2021 fällig wird und einen Kupon von 3,75 Prozent hat. Außerdem will das Unternehmen einen neuen Bond platzieren. Es soll ein nicht nachrangiger und unbesicherter Euro-Bond werden. Das genaue Volumen ist noch nicht bekannt. Accentro teilt nur mit, es werde unterhalb von 500 Millionen Euro liegen.
Der Windkraftanlagenbauer Abo Wind hat eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss des Bezugsrechts mit einem Bruttoemissionserlös von 6,8 Millionen Euro abgeschlossen. Insgesamt haben institutionelle Investoren 400.000 neue Aktien zu einem Preis von 17,10 Euro erworben. Die Emission sei dabei deutlich überzeichnet gewesen, teilte Abo Wind mit. Den Großteil der neuen Aktien zeichnete der durch den belgischen Investmentmanager Capricorn Partners gesteuerte Aktienfonds Quest Cleantech Fund. Als Bookrunner der Transaktion fungierte Bankhaus Scheich Wertpapierspezialist.
Der auf Büroimmobilien in Deutschland spezialisierte Asset Manager Publity erwägt die Emission einer Unternehmensanleihe im Volumen von bis zu 50 Millionen Euro. Dazu habe das Unternehmen eine Mandatsvereinbarung mit einer nicht näher benannten Bank unterzeichnet, wie Publity mitteilt. Die Laufzeit der Anleihe soll fünf Jahre betragen. Über die Höhe des Zinskupons will der Vorstand erst später entscheiden. Die Emission soll sowohl im Rahmen eines öffentlichen Angebots als auch einer Privatplatzierung erfolgen. Zudem sei ein Umtauschangebot für die Inhaber der Wandelanleihe 2015/2020 geplant, für deren Refinanzierung auch die Erlöse des neuen Bonds dienen sollen. Publity hat zudem von seinem Finanzierungspartner Meritz Financial Group eine Finanzierungstranche über weitere 56 Millionen Euro erhalten. Die Mittel sollen zum Ankauf des Westend Carree in Frankfurt am Main genutzt werden.
Der Münchener Stadtrat hat die Emission einer „Münchner Stadtanleihe“ beschlossen. Diese soll ein Volumen von 100 bis 120 Millionen Euro und eine Laufzeit von zehn Jahren haben. Die Rendite würde in der aktuellen Marktlage voraussichtlich bei 0,20 bis 0,30 Prozent liegen. Als Konsortialführer der Transaktion fungieren BayernLB (technische Federführung) und Unicredit (Strukturierung der Nachhaltigkeitskomponente). Co-Lead-Manager ist die Stadtsparkasse München. Die Anleihe soll als so genannter „Social Bond“ ausgestaltet und die Mittel aus der Emission zur Finanzierung der Ausübung von Vorkaufsrechten und somit nach eigenen Angaben zum Schutz von Mietern in München verwendet werden.
Ratingmeldungen
Moody’s hat das Rating der Heidelberger Druckmaschinen von B3 auf Caa1 herabgestuft. Auch den Ausblick ändert die Ratingagentur von stabil auf negativ. Die Entscheidung spiegele einen weiteren Rückgang der operativen Leistungen und einen Anstieg der finanziellen Verschuldung wider, so Moody’s. Erst vor wenigen Wochen hatte Heideldruck eine Gewinnwarnung abgeben müssen. In Folge dessen kündigte Vorstandschef Rainer Hundsdörfer eine Reihe von Restrukturierungsmaßnahmen an, die die Profitabilität des Unternehmens wieder steigern sollen.
Moody’s hat das B1-Rating des Parkraumbewirtschafters Apcoa bestätigt und den Ausblick in Folge einer Dividend Recapitalisation von stabil auf negativ geändert. Gleichzeitig bestätigt die Ratingagentur die Bewertung von B1 für einen vorrangig besicherten Term Loan B über 420 Millionen Euro mit einer Laufzeit bis 2024. Dieser wird mit Abschluss der Transaktion auf 514 Millionen Euro erhöht. Auch eine revolvierende Kreditlinie über 35 Millionen Euro bewertet Moody’s mit B1.
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