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Finanzierungen: Brenntag, Bawag, Volkswagen Leasing

Der Chemiehändler Brenntag hat eine Unternehmensanleihe über 600 Millionen Euro emittiert.
fotohunter/iStock/Thinkstock/Getty Images

Brenntag sammelt 600 Millionen Euro ein

Der Chemiehändler Brenntag hat über seine Tochtergesellschaft Brenntag Finance eine Unternehmensanleihe über 600 Millionen Euro emittiert. Der Bond besitzt eine Laufzeit von acht Jahren und einen Zinskupon von 1,125 Prozent. Mit dem Erlös plant Brenntag bestehende Finanzverbindlichkeiten abzulösen und die allgemeine Geschäftsentwicklung zu finanzieren. Hengeler Mueller hat das Unternehmen bei der Transaktion beraten.



Zum Jahresbeginn hatte CFO Georg Müller bereits einen Konsortialkredit über 1,7 Milliarden Euro refinanziert. Mit der Bondemission verbessere sich das Fälligkeitenprofil des Konzerns weiter.

Bawag strebt an die Wiener Börse

Die österreichische Bank Bawag will noch im vierten Quartal an die Wiener Börse gehen. Im Detail soll die Bawag Group, die Holdinggesellschaft der Bawag P.S.K., den IPO vollziehen. Die beiden Großaktionäre der Bank, der US-Finanzfonds Cerberus (54 Prozent) und der US-Fonds Golden Tree (40 Prozent), sowie einige Minderheitsaktionäre sollen im Zuge des Börsengangs Anteile abgeben. Darüber hinaus ist eine Greenshoe-Option vorgesehen. Über einen möglichen Börsengang war bereits im Sommer spekuliert worden.

Presseberichten zufolge könnte die Bank mit rund 5 Milliarden Euro bewertet werden. Citigroup Global Markets Limited, Credit Suisse Securities (Europe) Limited, Goldman Sachs International, J.P. Morgan Securities und Morgan Stanley & Co. International sollen als Joint Global Coordinators und Joint Bookrunners agieren. BofA Merrill Lynch, Barclays Bank und UBS Limited wurden als zusätzliche Joint Bookrunners mandatiert. Commerzbank und Raiffeisen Centrobank fungieren als Co-Lead Manager und Rothschild & Co. als IPO-Berater.

Volkswagen Leasing begibt Anleihen über 2,25 Milliarden Euro

Volkswagen Leasing hat zwei Anleihen über insgesamt 2,25 Milliarden Euro emittiert. Die erste Anleihe hat ein Volumen von 1,25 Milliarden Euro und wird mit 0,25 Prozent verzinst. Die Laufzeit beträgt drei Jahre. Die zweite Anleihe umfasst 1 Milliarde Euro. Sie besitzt einen Zinskupon von 1,125 Prozent und läuft 6,5 Jahre. Volkswagen Financial Services garantiert die Anleihen. Nach eigenen Angaben war das Angebot mehr als zweifach überzeichnet.

Weiter Informationen zu Varta-IPO

Nachdem zuletzt bekannt geworden war, dass der Batteriehersteller Varta einen zweiten Versuch für einen Börsengang unternehmen will, sind nun weiter Details bekannt geworden. Varta will im Prime Standard der Frankfurter Börse gelistet werden. Der Bruttoemissionserlös soll rund 150 Millionen Euro umfassen. Dabei sollen neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung, sowie bestehende Aktien aus dem Besitz des Alleinaktionärs Montana Tech Component im Rahmen eines öffentlichen Angebots und einer Privatplatzierung angeboten werden. Darüber hinaus wäre eine Mehrzuteilung von bis zu 15 Prozent der Basistransaktion möglich.

Der Streubesitz soll bei 40 Prozent liegen. Die Mittel aus dem IPO will Varta für den Ausbau von Produktionskapazitäten und für allgemeine Unternehmenszwecke nutzen. Berenberg ist der Sole Global Coordinator und gemeinsam mit der Unicredit Bank Joint Bookrunner der Transaktion.

RWE will Hybridanleihen zurückkaufen

Der Energiekonzern RWE bietet seinen Gläubigern an vier Hybridanleihen zurückzukaufen. Der gesamte Rückkauf ist auf ein Gesamtvolumen von 550 Millionen Euro beschränkt. Zu den Bonds zählt die 550-Millionen-Euro-Schuldverschreibung, die erstmals in 2025 kündbar ist. Außerdem können Gläubiger der 500-Millionen-US-Dollar-Schuldverschreibungen (erstmals kündbar in 2026) ihre Papiere verkaufen. Darüber hinaus bietet RWE mit einer geringeren Priorität an, auch die 750-Millionen-Britische-Pfund Anleihe mit Erstkündigung in 2019 zurückzukaufen ebenso wie die 700-Millionen-Euro-Schuldverschreibungen, die erstmals in 2020 kündbar sind. RWE ist dabei, sein Hybridkapital zu redzieren. S&P hat dem RWE-Hybridkapital bereits die Eigenkapitalrechnung entzogen, nachdem der Konzern einen Hybridbond gekündigt und nicht durch einen neuen refinanziert hatte.

Weitere Finanzierungen

Der Vorstand des Autozulieferers Paragon hat die Preisspanne für den geplanten Börsengang der Tochtergesellschaft Voltabox festgelegt. Diese liegt bei 20 Euro bis 24 Euro je Aktie, wodurch sich ein Platzierungsvolumen zwischen 126,5 Millionen Euro und 151,8 Millionen Euro ergibt. Voltabox könnte so ein Bruttoemissionserlös zwischen 116,5 Millionen Euro und 139,8 Millionen Euro zufließen. Der Börsengang ist für den 13. Oktober geplant.

Die Nidda Healthcare Holding, das Übernahmevehikel der PE-Investoren Bain und Cinven für den Erwerb des Arzneimittelhersteller Stada, und Nidda Bondco haben zwei Anleihen begeben. Die erste Anleihe umfasst 735 Millionen Euro und wird mit 3,5 Prozent verzinst. Sie läuft bis 2024. Der zweite Bond besitzt ein Volumen von 340 Millionen Euro und einen Zinskupon von 5 Prozent. Er läuft bis 2025. Die Mittel sollen für Refinanzierungszwecke genutzt werden.

Die niederländische Metalcorp-Gruppe hat eine neue Unternehmensanleihe über 50 Millionen Euro bei privaten und institutionellen Investoren platziert. Der Bond wird mit 7 Prozent verzinst und besitzt eine Laufzeit von fünf Jahren. 25,6 Millionen Euro der Anleihe stammen aus einem Umtauschangebot für Inhaber der Anleihe 2013/2018. Die restlichen 24,4 Millionen Euro kamen von institutionellen Investoren im Rahmen einer Privatplatzierung. Bank M, die Repräsentanz der Fintech Group Bank, agierte als Global Coordinator und Bookrunner.

Der Industriekonzern ThyssenKrupp hat eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss der Bezugsrechte abgeschlossen. Rund 56 Millionen Aktien hat das Unternehmen in einem beschleunigten Bookbuilding-Verfahren bei deutschen und internationalen Investoren platziert. Der Bezugspreis lag bei 24,30 Euro je Aktie, sodass ThyssenKrupp ein Bruttoemissionserlös von rund 1,4 Milliarden Euro zugeflossen ist. Mit diesem will CFO Guido Kerkhoff unter anderem das Industriegütergeschäft stärken und das organische Wachstum in den Bereichen Urbanisierung, Mobilität und Service vorantreiben. Erst vor kurzem hatte der Konzern zudem die geplante Fusion der Stahlsparten von ThyssenKrupp und Tata bekanntgegeben.

Die Hamburger Reederei Hapag-Lloyd beabsichtigt die im Zusammenhang mit der Fusion mit United Arab Shipping Company beschlossene Kapitalerhöhung zu vollziehen. Insgesamt sollen rund 11,72 Millionen neue Aktien angeboten werden, die Aktionäre in einem Verhältnis von 14:1 erwerben können. Der Bezugspreis soll bei 30 Euro liegen, sodass Hapag-Lloyd brutto mit einem Erlös von 352 Millionen Euro rechnet. Die Hauptgesellschafter CSAV Germany Container Holding, Kühne Maritime, Qatar Holding Germany und The Public Investment Fund of the Kingdom of Saudi Arabia haben sich dazu verpflichtet, ihre Bezugsrechte auszuüben und die verbleibenden Aktien zu zeichnen, die nicht von anderen Aktionären erworben werden. Den Erlös will das Unternehmen unter anderem zur Schuldentilgung und für allgemeine Unternehmenszwecke nutzen.

Der Immobilienkonzern Deutsche Wohnen hat eine neue Wandelschuldverschreibung über 800 Millionen Euro im Rahmen einer Privatplatzierung bei institutionellen Investoren platziert. Die Papiere laufen bis Januar 2026 und besitzen einen Zinskupon von 0,6 Prozent. Die anfängliche Wandlungsprämie beträgt 40 Prozent über dem Referenzpreis. Die Schuldverschreibungen können in neue oder existierende Aktien gewandelt oder in bar zurückgezahlt werden. Deutsche Wohnen kann die Wandelschuldverschreibungen erstmals am 27. Januar 2023 kündigen. Gleichzeitig hat das Unternehmen in der vergangenen Woche Wandelschuldverschreibungen mit Fälligkeit in 2021 zurückerworben. Mehr als 98 Prozent des ausstehenden Gesamtnennbetrags haben Inhaber dabei zum Rückerwerb angeboten.

Mynaric, ein Spezialist für Laser-basierte Kommunikationsnetzwerke, will im Herbst seinen Börsengang vollziehen. Die Aktien des Unternehmens sollen im Börsensegment Scale der Frankfurter Börse gelistet werden. Der IPO umfasst eine Barkapitalerhöhung im Wert von rund 20 Millionen Euro. Mynaric plant die Aktien im Rahmen eines öffentlichen Angebots in Deutschland und in einer Privatplatzierung außerhalb von Deutschland und den USA zu platzieren. Mit dem Erlös beabsichtigt das Unternehmen eine Serienproduktion aufzubauen und weitere Laserterminals für die Raumfahrt entwickeln. Hauck & Aufhäuser agiert als Sole Global Coordinator und Bookrunner.

Im Rahmen der Kapitalerhöhung des Medizinunternehmens Curasan haben die Aktionäre Bezugsrechte für rund 2,28 Millionen neue Aktien ausgeübt. Dabei lag der Bezugspreis bei 1,20 Euro je Aktie und das Bezugsverhältnis war 22:8. Insgesamt hatte Curasan rund 4,15 Millionen Aktien angeboten, daher wird ein chinesischer Investor, wie geplant, die verbleibenden Aktien ebenfalls zu einem Bezugspreis von 1,20 Euro zeichnen.

Der Gebäudetechnikkonzern R+S-Gruppe hat einen bestehenden Konsortialkredit über 100 Millionen Euro refinanziert. Ein Bankenkonsortium aus LBBW Rheinland-Pfalz Bank, NORD/LB, Südwestbank, Commerzbank, Deutsche Postbank, IKB Deutsche Industriebank und Sparkasse Fulda hat dem Unternehmen Kreditlinien mit einer Laufzeit von fünf Jahren zur Verfügung gestellt. Dazu kommt eine zweimalige Verlängerungsoption um jeweils ein Jahr. Mit den Mitteln sollen bestehende Bankverbindlichkeiten refinanziert sowie allgemeine Betriebsmittel und weiteres Wachstum finanziert werden. Heuking Kühn Lüer Wojtek hat die R+S-Gruppe bei der Transaktion beraten.

Solidpower, ein Hersteller von Festoxid-Brennstoffzellen-Systemen, hat von einem nicht näher genannten international tätigen industriellen Investor eine Investition über 40 Millionen Euro erhalten. Mit dem Geld soll das weitere Wachstum finanziert sowie die Produktion erweitert werden.

Das Berliner Start-up Volders hat in einer Finanzierungsrunde 2 Millionen Euro eingesammelt. Zu den Geldgebern gehörten Mountain Partners, KfW und Family Offices. Volders will das Geld dazu nutzen, sich besser zu positionieren und die Produktentwicklung voranzutreiben.

Ratingmeldungen

Euler Hermes verbessert das Emittentenrating von Joh. Friedrich Behrens, einem Hersteller von Druckluftnaglern und Befestigungsmitteln, von B+ auf BB-. Die Ratingagentur begründet diesen Schritt unter anderem damit, dass die Umsätze des Unternehmens zuletzt überproportional zum Marktwachstum gestiegen seien und auch die Profitabilität sich verbessert habe.

S&P hat den Ausblick für das Rating des Autozulieferers Schaeffler von stabil auf positiv geändert. Außerdem bestätigte die Ratingagentur das Rating des Unternehmens bei BB+. In der Begründung verwies S&P unter anderem auf die reduzierten Schulden von Schaeffler.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.