Newsletter

Abonnements

Finanzierungen: E.on, Proman, Helma Eigenheimbau

E.on ist nach acht Jahren an den Bondmarkt zurückgekehrt.
E.on

E.on begibt drei neue Anleihen und senkt Zinskosten

Insgesamt 2 Milliarden Euro verteilt auf drei Anleihen hat der Energiekonzern E.on eingesammelt. Die Rückkehr an den Bondmarkt nach acht Jahren hatte das Unternehmen im Vorfeld angekündigt. Zwei Anleihen verfügen über ein Volumen von jeweils 750 Millionen mit Laufzeiten bis August 2021 beziehungsweise Mai 2029. Der Bond mit der kürzeren Laufzeit hat einen Kupon von 0,375 Prozent, während er bei der zwölfjährigen Anleihe bei 1,625 Prozent liegt. Die dritte Anleihe hat ein Volumen von 500 Millionen Euro. Sie wird im Mai 2024 fällig und mit 0,875 Prozent verzinst.

Zusammen ergibt das für E.on einen jährlichen Zinsdienst von rund 19,4 Millionen Euro und damit deutlich weniger als der Konzern bei älteren Finanzierungen zahlen musste. Mit den nun eingesammelten 2 Milliarden Euro will E.on unter anderem die Zahlungen an den staatlichen Atomfonds finanzieren. Deutsche Bank, Goldman Sachs, ING und JP Morgan waren die aktiven Bookrunner bei der Platzierung.

Proman Holding begibt Anleihe über 200 Millionen Schweizer Franken

Die Proman Holding, ein Methanol- und Düngemittelhersteller aus der Schweiz, hat einen High-Yield-Bond in Höhe von 200 Millionen Schweizer Franken begeben. Die Anleihe hat eine Laufzeit bis 2022, der Kupon liegt bei 3,5 Prozent. Mit dem Erlös will das Schweizer Unternehmen bestehende Verbindlichkeiten refinanzieren, einen Teil des Geldes aber auch für allgemeine Unternehmenszwecke nutzen. Ein Team von White & Case unter der Federführung von Gernot Wagner und Rebecca Emory stand der Proman Holding bei der Transaktion beratend zur Seite.

Helma Eigenheimbau platziert neuen Schuldschein

Das Wohnbauunternehmen Helma Eigenheimbau hat einen Schuldschein platziert. Die Transaktion des Mittelständlers hat ein Volumen von 27 Millionen Euro. Das Schuldscheindarlehen wurde von Helma Wohnungsbau begeben und von Helma Eigenheimbau garantiert. Das Papier ist in zwei Tranchen unterteilt, von denen eine fünf und eine sieben Jahre läuft. Beide Tranchen werden fix verzinst. Die genauen Konditionen nennt das Unternehmen nicht. Das Darlehen soll jedoch nach Unternehmensangaben am unteren Ende der Vermarktungsspanne platziert worden sein.

Die Transaktion wurde von Sparkasse Hannover und Unicredit als Joint Arranger begleitet. Helma-CFO Gerrit Janssen hatte 2016 bereits einen Schuldschein begeben, um die Mittelstandsanleihe des Baudienstleisters zu refinanzieren.

Weitere Finanzierungen

Die Deutsche Telekom hat eine Anleihe über 750 Millionen Euro platziert. Das Papier läuft bis 2026 und wird mit 1,125 Prozent verzinst. Die Transaktion wurde von DZ Bank, Helaba und Unicredit begleitet.

Der Medienkonzern Bertelsmann hat eine neue Anleihe platziert. Der Bond hat ein Volumen von 500 Millionen Euro und läuft bis Mai 2021. Der Kupon liegt bei 0,25 Prozent. Die Emission wurde von Société Générale, Santander und Deutsche Bank begleitet.

Der Salz- und Düngemittelhersteller K+S hat seine im März platzierte Anleihe um 225 Millionen Euro aufgestockt. Der Bond hat jetzt ein Gesamtvolumen von 625 Millionen Euro. Das Papier läuft bis April 2023 und wird mit 2,625 Prozent verzinst.

Nachdem der PhotovoltaikkonzernSolarworld einen Insolvenzantrag gestellt hat, folgte der Schritt bei Töchtern des Unternehmens. Auch die Tochtergesellschaften Solarworld Industries Sachsen, Solarworld Industries Thüringen, Solarworld Industries Deutschland und Solarworld Innovations stellten Insolvenzanträge. Vorläufiger Insolvenzverwalter des Mutterkonzerns und der Gesellschaften ist Horst Piepenburg.

Katjes International, eine Gesellschaft des Süßwarenherstellers Katjes-Gruppe, hat ihre Unternehmensanleihe mit Fälligkeit in 2020 um 35 Millionen Euro auf 95 Millionen Euro aufgestockt. Der Bond wurde ursprünglich im Mai 2015 begeben. Die neuen Teilschuldverschreibungen wurden im Rahmen einer Privatplatzierung bei institutionellen Investoren platziert, dabei war das Angebot nach Angaben des Familienunternehmens deutlich überzeichnet. Der Kupon liegt bei 5,5 Prozent. Das Unternehmen wurde bei der Transaktion von Hogan Lovells beraten.

Der Immobilienkonzern Buwog wird im Rahmen einer Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht knapp 12,5 Millionen neue Aktien ausgeben. Für acht Bezugsrechte können die Aktionäre eine neue Aktie erhalten. Aktien, die nicht von bestehenden Aktionären gezeichnet werden, können bei qualifizierten Investoren platziert werden. Buwog hat den maximalen Bezugspreis bei 30 Euro je Aktie festgelegt. Bei einem niedrigeren Preis von 26,12 Euro, dem Schlusskurs der Aktien am 12. Mai, würde dem Unternehmen ein Bruttoerlös von 326 Millionen Euro zufließen. Mit dem Geld will Buwog unter anderem weitere Grundstücke erwerben und so das Wachstum vorantreiben. Deutsche Bank, Goldman Sachs International, Berenberg, Erste Group Bank, Kempen & Co und Société Générale begleiteten die Transaktion.

Additiv, ein Anbieter Software Provider für Banken, hat eine Kapitalerhöhung abgeschlossen. Dabei flossen dem Unternehmen 21 Millionen Schweizer Franken zu. Die Zeichner der Kapitalerhöhung, und dadurch nun Kernaktionäre, sind die BZ Bank sowie die private Beteiligungsgesellschaft Patinex. Den Erlös will Additiv in die Entwicklung innovativer Lösungen stecken. Zelig Associates war Corporate-Finance-Berater bei der Transaktion.

Das Technologieunternehmen Cloud&Heat Technologies hat eine Finanzierungsrunde abgeschlossen. Als Investoren traten Inven Capital, der Venture Capital Fonds des tschechischen Energieversorgers ČEZ-Gruppe, und der Altinvestor VNG Innovation, eine Tochtergesellschaft der Leipziger VNG-Verbundnetz Gas AG, auf. Dabei war Ersterer der Hauptinvestor und wurde von Weil, Gotshal & Manges beraten. Bryan Cave stand Cloud&Heat beratend zur Seite.

Ökoworld, ein Unternehmen im Bereich ethisch-ökologischer Kapitalanlagen, hat in das Freiverkehrssegment Scale an der Frankfurter Wertpapierbörse gewechselt. Heuking Kühn Lüer Wojtek hat das Unternehmen dabei beraten.

Die Beteiligungsgesellschaft Solvesta ist nun auch an der Frankfurter Wertpapierbörse im elektronischen Handelssystem Xetra gelistet. Bisher wurden die Aktien des Unternehmens nur im Primärmarkt der Börse Düsseldorf gehandelt. Die Oddo Seydler Bank ist als Designated Sponsor mandatiert worden.

Der deutsch-südafrikanische Möbelkonzern Steinhoff, Mutterkonzern des Möbelhauses Poco, plant laut einem Bericht der Nachrichtenagentur DPA, sein Afrikageschäfts vom Hauptkonzern zu trennen und an die Johannesburger Börse zu bringen. Dabei wolle Steinhoff jedoch einen Mehrheitsanteil am Unternehmen halten. Darüber hinaus sei eine Kapitalerhöhung geplant.

Der Uhrenhändler Uhr.de hat seinen am Amtsgericht Dessau gestellten Insolvenzantrag zurückgezogen. Das Unternehmen begründete dies damit, dass durch die vergangenen Sanierungsverhandlungen nun kein Insolvenzgrund mehr vorliege.



One Square Advisory Services hat als gemeinsamer Vertreter der Anleihegläubiger des insolventen Modehauses Laurèl dem vorgelegten Insolvenzplan zugestimmt. Zuvor war auch die zweite Anleihegläubigerversammlung wegen mangelnder Teilnahme abgesagt worden. Sie hätte das erforderliche Quorum von 25 Prozent der ausstehenden Schuldverschreibungen nicht erreicht. Der gemeinsame Vertreter begründet die Zustimmung zum einem mit dem Stimmungsbild unter den Bondholdern und dem Argument, dass der Insolvenzplan die bessere Alternative zu einer Zerschlagung sei. Zuvor gab es unter den Bondholdern aber auch ablehnende Positionen gegeben.

Die Anleihen des Heimtierbedarfsherstellers Karlie werden künftig nicht mehr im Freiverkehr der Deutschen Börse gehandelt. Die Deutsche Börse hat die Einbeziehung mit einer Frist von drei Monaten gekündigt. Der Mini-Bond-Emittent befindet sich seit Dezember 2016 in einem Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung.

Das biopharmazeutische Unternehmen Biofrontera hat von der Europäischen Investitionsbank (EIB) ein Darlehen von bis zu 20 Millionen Euro erhalten. Zehn Millionen Euro zahlt die EIB direkt aus, während die restlichen Zahlungen erst erfolgen, wenn bestimmte Meilensteine erreicht sind. Der Europäische Fonds für strategische Investitionen ermöglichte das Darlehen, welches Biofrontera unter anderem für weiteres Wachstum nutzen will.

Incity Immobilien hat eine Kapitalerhöhung mit Bezugsrecht aus genehmigten Kapital beschlossen. 26 Millionen neue Aktien sollen zu einem Bezugspreis von 1,15 Euro je Aktie und in einem Verhältnis von 30:13 ausgegeben werden. Die Mainfirst Bank wird die Aktien auf Grundlage eines gesonderten Übernahmevertrags zeichnen und sie dann den Aktionären anbieten. Mit der Haron Holding wurde eine Backstop-Vereinbarung geschlossen. Das Unternehmen hat sich verpflichtet für die Durchführung der Kapitalerhöhung in dieser Höhe einzustehen und die nicht platzierten Aktien zu erwerben. Incity Immobilien plant mit einem Nettoemissionserlös von 29,4 Millionen Euro, der für den Ausbau des Bestandsportfolios genutzt werden sollen.

Ratingmeldungen

Moody’s hat das Kreditrating für den Reisedetailhändler Dufry von Ba3 auf Ba2 verbessert. Der Ausblick ist stabil. Als Gründe für die Hochstufung nennt die Ratingagentur unter anderem das verbesserte Geschäftsprofil sowie die voraussichtliche Verbesserung der Kreditkennzahlen in 2017 und 2018.

Moody’s bestätigt das Rating von Petro Welt Technologies, einem Dienstleister im Erdgas- und Erdölfördergeschäft, bei Ba3. Die Agentur begründet dies unter anderem mit der stabilen Nachfrage nach Ölfeld-Services und weist auf die gute Kapitalbasis sowie Liquiditätsprofil des Unternehmens hin. Der Ausblick ist stabil.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.