Evonik finanziert milliardenschweren M&A-Deal
Der Chemiekonzern Evonik hat über das Tochterunternehmen Evonik Finance einen 1,9 Milliarden Euro schweren Bond auflegt. Das Papier teilt sich in drei festverzinsliche Tranchen auf. Die 500-Millionen-Euro schwere-Tranche mit zwölfjähriger Laufzeit wird mit 0,75 Prozent verzinst. Eine weitere über 750 Millionen Euro und achtjähriger Laufzeit hat einen Kupon von 0,375 Prozent. Für die kürzeste Tranche, die über viereinhalb Jahren läuft und ein Volumen von 650 Millionen Euro hat, muss Evonik gar keinen Kupon zahlen. Die Banken Barclays, BNP Paribas, Deutsche Bank, HSBC, J.P. Morgan und Société Générale begleiteten die Emission.
Mit den neuen Mitteln will Finanzchefin Ute Wolfdie im Mai angekündigte Übernahme des Spezialadditivgeschäfts vom US-Konzern Air Products zum Teil finanzieren. Insgesamt kostet die Übernahme der Spezialadditivsparte den Konzern 3,5 Milliarden Euro. Den Restbetrag will Ute Wolf aus unternehmenseigenen Mitteln finanzieren.
Klöckner & Co begibt Wandelanleihen über 147 Millionen Euro
Der Stahlhändler Klöckner & Co hat über seine luxemburgische Tochter Klöckner & Co Financial Services eine nicht nachrangige, unbesicherte Wandelschuldverschreibung über 147,8 Millionen Euro platziert. Die Anleihen können zu einem anfänglichen Preis von 14,82 Euro in Klöckner-Aktien gewandelt werden. Das entspricht einer Prämie von 27,5 Prozent. Die Schuldverschreibungen haben eine Laufzeit von sieben Jahren und werden mit 2 Prozent verzinst.
Mit dem Erlös will CFO Markus A. Ketter allgemeine Unternehmenszwecke des Duisburger Konzerns finanzieren. Die Transaktion wurde von BNP Paribas und Credit Suisse Securities als gemeinsame Bookrunner begleiten. Commerzbank, HSBC, Landesbank Baden-Württemberg und UniCredit agierten als Co-Lead-Managers.
Uniper gibt IPO-Details bekannt
Die E.on-Tochter Uniper konkretisiert die Pläne für den IPO. Am 12. September will das Spin-Off des Energiekonzerns an die Börse gehen. E.on-Aktionäre werden im Zuge des IPOs 53,3 Prozent der Uniper-Aktien automatisch zugeteilt bekommen. Für zehn E.on-Aktien gibt es eine Uniper-Aktie.
E.on will 90 Tage lang keine Uniper-Aktien verkaufen, auch eine Kapitalerhöhung wird es nicht geben. Uniper wird am Tag der Erstnotierung im Dax gelistet sein und anschließend voraussichtlich im MDax notieren.
Weitere Finanzierungen
Die Insolvenz von KTG Agrar zieht weitere Kreise: Inzwischen haben auch die Tochterunternehmen Delta Agrar Handels GmbH und Delta Agrar Insolvenz angemeldet. Die Delta Agrar Handels GmbH war für den Betriebsmitteleinkauf der Gruppe zuständig, Delta Agrar leistete bis 2015 Transport- und Logistikdienste. Der Insolvenzverwalter des Mini-Bond-Emittenten hat den Gläubigern zudem mit einem ersten Zwischenbericht über die Lage in dem Unternehmen wenig Hoffnung auf Rückzahlungen gemacht.
Zudem wurde das Rating von KTG Energie von B (watch) auf CC (watch) angepasst. Creditreform begründet den Schritt damit, dass die Insolvenz der Muttergesellschaft KTG Agrar das Unternehmen zunehmend beeinflussen würde. FINANCE berichtete bereits über gravierende Versorgungsprobleme.
Conwert Immobilien Invest will seine 2012 begebene und 2018 fällige, mit 4,5 Prozent verzinste Wandelschuldverschreibung vorzeitig schon Ende September kündigen. Die Inhaber der Anleihe mit einem Volumen von 80 Millionen Euro können ihre Papiere in den nächsten Wochen noch in Conwert-Aktien umwandeln.
Die Deutsche Bildung hat die im Juni aufgelegte zweite Anleihe des Deutsche Bildung Studienfonds fast vollständig platziert. Der Fonds strebt ein Volumen von 10 Millionen Euro für die zehnjährige Anleihe an, gezeichnet wurden bislang über 9 Millionen Euro. Dabei haben sich neben institutionellen Investoren auch Privatanleger im Umfang von rund 600.000 Euro beteiligt.
Der PE-Investor Bayern Kapital hat sich im Rahmen einer Seed-Finanzierung an dem Technologie-Start-Up ParcelLab beteiligt. Das Unternehmen bietet eine Software an, mit der Onlineshops den Versand ihrer Produkte überwachen können. Gemeinsam mit vier Business Angels investiert Bayern Kapital nach eigenen Angaben einen hohen sechsstelligen Betrag in das Münchener Unternehmen. Mit dem frischen Kapital will ParcelLab seine Entwicklung und den Ausbau des Vertriebs vorantreiben.
Die Demire Deutsche Mittelstand Real Estate hat die angekündigte Barkapitalerhöhung vollständig privat platziert. Der Erlös beläuft sich auf rund 17 Millionen Euro. Davon werden 10 Millionen Euro zur Tilgung des noch ausstehenden Teils einer hochverzinslichen Anleihe verwendet, wodurch die Zinslast der Demire um rund 2 Millionen Euro jährlich sinkt. Nach Angaben des Immobilienunternehmens war die Transaktion mehrfach überzeichnet.
Das Technologieunternehmen BDT Media Automation nimmt sein 2015 angekündigtes Anleihenrückkaufprogramm wieder auf. Bislang wurden keine der 2012 emittierten, mit 8,125 Prozent verzinsten Bonds mit Fälligkeit 2017 zurückerworben. Die Anleihe hat ein Volumen von rund 17,4 Millionen Euro. Das Unternehmen begründet den Schritt mit dem aktuellen niedrigen Kurs der Anleihe.
Heitmann European Residential Investment Partners hat von der pbb Deutsche Pfandbriefbank eine Finanzierung in Höhe von 59 Millionen Euro erhalten. Das Darlehen dient der Finanzierung eines bestehenden Immobilienportfolios. Die pbb hat in diesem Zuge auch andere Bankenpartner abgelöst.
Der Energiedienstleister Ista International will vorzeitig 80 Millionen Euro einer Term-Loan-B-Fazilität mit einem Volumen von insgesamt 1,3 Milliarden Euro zurückzahlen. Die Zahlung wird am 7. September geleistet.
Ratingmeldungen
Fitch bestätigt das Rating des Energiekonzerns E.on bei BBB+, der Ausblick ist stabil. Grund für die Bestätigung ist laut der Agentur das stärker fokussierte Geschäftsprofil des Unternehmens nach der Trennung von Uniper.
Die Ratingagentur Moody’s hat das Unternehmensrating der JH-Holding, der Holdinggesellschaft des Verpackungsherstellers Pro-Gruppe, von B1 auf Ba3 hochgestuft. Grund sind unter anderem starke Ergebnisse sowie die erfolgreiche Integration des übernommenen Kraftwerks in Eisenhüttenstadt, so das Ratinghaus.
Moody’s hat die Ratings des österreichischen Unternehmens Sappi Papier Holding von Ba2 auf Ba3 herabgestuft. Mit der Herabsetzung werden die Ratings an die Bonitätsnote des Mutterkonzerns, des südafrikanischen Papierherstellers Sappi, angepasst. Der Ratingausblick bleibt positiv.
Info
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