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Finanzierungen: Freenet, Gunvor, Zalando

Freenet

Freenet sichert sich Konsortialkreditvertrag

Das Telekommunikationsunternehmen Freenet hat einen neuen Konsortialkreditvertrag abgeschlossen. Sie dient nach Unternehmensangaben „zur allgemeinen Refinanzierung der unternehmerischen Aktivitäten“, wie es in einer Mitteilung heißt. Einerseits will Freenet mit dem neuen Kredit die laufende, im kommenden Jahr fällige Kreditfazilität über anfänglich 240 Millionen Euro ablösen und andererseits bereits jetzt sicherstellen, dass die im Jahr 2016 auslaufende Anleihe über 400 Millionen Euro zurückgezahlt werden kann.

Der neu abgeschlossene Kreditrahmen ermöglicht Ziehungen über insgesamt 300 Millionen Euro. Inanspruchnahmen würden mit einer Marge auf den Euribor berechnet, die beim aktuellen Verschuldungsfaktor des Unternehmens (Net Debt/EBITDA) 0,95 Prozent betrage. Als Finanzrelationen wurden in dem Kreditvertrag der Verschuldungsfaktor mit maximal 2,5x und die Eigenkapitalquote mit mindestens 30 Prozent festgelegt.

„Mit insgesamt auf „Investment-Grade“-Niveau verbesserten Konditionen haben wir die Rückzahlung der im April 2016 endfälligen Unternehmensanleihe durch den neuen Kreditrahmen und das im Dezember 2012 platzierte Schuldscheindarlehen bereits frühzeitig sichergestellt“, sagt Joachim Preisig, Finanzvorstand von Freenet in einer Mitteilung. Als koordinierender Mandated Lead Arranger agierte die Commerzbank. Als Mandated Lead Arranger waren die Bayerische Landesbank, die HSH Nordbank, die Landesbank Baden-Württemberg, die Nord LB und die UniCredit beteiligt.

Gunvor schließt revolvierende Kreditfazilität ab

Das Rohstoffhandelsunternehmen Gunvor Group hat eine revolvierende Kreditfazilität mit einem Volumen von 1,515 Milliarden US-Dollar zugunsten von Gunvor International B.V. und Gunvor SA unterzeichnet. Für die Fazilität war ursprünglich eine Höhe von 1,2 Milliarden US-Dollar angedacht gewesen. Das die Kreditlinie jedoch Unternehmensangaben zufolge deutlich überzeichnet war, entschied sich das Unternehmen, die das Volumen der Fazilität nachträglich anzuheben.

Die revolvierende Kreditfazilität von Gunvor, die gemeinsam mit der asiatischen revolvierende Kreditfazilität in Höhe von 850 Millionen US-Dollar des Unternehmens verwendet wird, deckt neben vorhandenen Handels- und strukturierten Finanzfazilitäten auch den kurzfristigen Kapitalbedarf der Gruppe. Langfristig betrachtet ergänze die Drei-Jahrestranche eine Anleihe von Gunvor mit 500 Millionen Dollar und unterstütz die Finanzierung einzelner Projekte und Übernahmen, heißt es seitens des Unternehmens weiter. Die neue Fazilität wird von der Gruppe garantiert und soll für allgemeine Unternehmenszwecke und zur Refinanzierung der revolvierenden Kreditfazilität der beiden Kreditnehmer in Höhe von 1,16 Milliarden eingesetzt werden. Die revolvierende Kreditfazilität ist in zwei Tranchen gegliedert: Die Tranche A läuft 364 Tage und hat ein Volumen von 1,21 Milliarden US-Dollar, die Tranche B läuft drei Jahre und hat ein Volumen von 305 Millionen US-Dollar.

Zalando wird eine Aktiengesellschaft

Der Onlinehändler Zalando wird eine Aktiengesellschaft. Das Unternehmen hat vor einigen Tagen die Umwandlung der Rechtsform von einer GmbH in die Zalando Aktiengesellschaft ins Handelsregister eingereicht. Das teilte das als Börsenkandidat gehandelte Unternehmen aus Berlin auf seiner Internetseite mit. Die Umwandlung der Gesellschaftsform sei ein lang geplanter Schritt in Richtung einer Unternehmensstruktur, die seiner Größe gerecht wird, heißt es seitens Zalando. „Dieser Schritt ermöglicht Zalando die Flexibilität, die für das weitere Wachstum und die künftige Entwicklung des Unternehmens notwendig ist.“ Auf das operative Geschäft habe die Änderung keine Auswirkungen.

Bürgschaften für Leasingfinanzierungen

Künftig können kleine und mittlere Unternehmen für Leasingfinanzierungen Bürgschaften von ihrer Bürgschaftsbank erhalten. Dies ist ab Januar kommenden Jahres möglich. Die Mittel für das Programm „Leasing Bürgschaft", das drei Jahre läuft, kommen aus dem EU-Programm zur Förderung von Wettbewerbsfähigkeit und Innovation (CIP) des Europäischen Investitionsfonds (EIF). Es stellt insgesamt 120 Millionen Euro für Bürgschaften zur Verfügung, mit denen sich Leasing-Investitionen von bis zu 200 Millionen Euro verbürgen lassen.

Weitere Finanzierungen

Die Heidelberger Druckmaschinen verlängern ihre bestehende syndizierte Kreditlinie vorzeitig bis Mitte 2017. Gleichzeitig hat das Unternehmen angekündigt, seine bestehende 9,25-Prozent-Anleihe um 50 Millionen Euro aufzustocken. Die Kreditlinie über 390 Millionen Euro will HeidelDruck um den Nettoemissionserlös aus der Aufstockung des Bonds auf rund 340 Millionen Euro reduzieren. Ende Dezember 2014 soll die Kreditlinie auf etwa 277 Millionen Euro weiter gesenkt werden.

Der Yachthersteller HanseYachts hat im Rahmen einer Privatplatzierung eine Inhaberschuldverschreibung über 5 Millionen Euro emittiert. Das Papier läuft ein Jahr und ist mit einem Kupon von 9 Prozent ausgestattet. Das Greifswalder Unternehmen will die Emissionserlöse für Investitionen in neue Modelle, den Aufbau von Working Capital und die Globalisierung der von der Hanse Group vertriebenen Marken sowie für Neuentwicklungen und Integration der Sealine Motoryacht Produktion am Stammsitz der Gesellschaft verwenden.

Als einer der ersten Markenartikler überhaupt konnte die Modeunternehmen Rena Lange seine Mittelstandsanleihe nicht vollständig platzieren. Von den bis zu 10 Millionen Euro brachte das Unternehmen nur etwa die Hälfte unter.

Vedes emittiert im Rahmen einer Privatplatzierung eine Unternehmensanleihe im Volumen von 12 Millionen Euro. Das Papier ist mit einem Kupon von 8 Prozent ausgestattet und läuft ein Jahr.

White & Case hat die Deutsche Bank als Arranger bei der Platzierung eines Debüt-Schuldscheins der Republik Bulgarien beraten. Die Transaktion hat ein Gesamtvolumen von 360 Millionen Euro und ist in mehrere festverzinsliche Tranchen mit Laufzeiten von sieben, zehn und 15 Jahren gegliedert. Neben der Deutschen Bank war auch noch die Raiffeisen Bank International Arranger beteiligt.

Nachdem das Amtsgericht Esslingen vor einigen Tagen das Insolvenzverfahren über das Windreich-Vermögen eröffnet hat, steht nun auch der Termin für ein Treffen der Anleihegläubiger des Windparkprojektierers. Diese sollen noch im Januar einen gemeinsamen Vertreter wählen. Im Februar soll der Gläubigerausschuss erstmals tagen.

Allgeier platziert eigene Aktien. Über ein beschleunigtes Plazierungsverfahren verkauft das IT-Unternehmen bis zu 450.000 eigene Aktien, was 5 Prozent seines Grundkapitals entspricht, an institutionelle Anleger in Deutschland und dem europäischen Ausland. Auf Basis der gegenwärtigen Aktienbewertung ergibt sich damit ein Transaktionsvolumen von rund 7 Millionen Euro. Mit dem Erlös wollen die Münchner eigenen Angaben zufolge vor allem ihre Kapitalstruktur stärken.

Der Baukonzern Hochtief kauft für 256 Millionen Euro eigene Aktien zurück.

Kurz vor dem Ende der Transaktion Equinotes II hat Moody’s das Rating einzelner Tranchen herabgestuft. Die Ursache sind Insolvenzen und eine insgesamt schwächere Kreditqualität. Das Programm hatten IKB Deutsche Industriebank und Deutsche Bank im Jahr 2006 gemeinsam aufgelegt und später verbrieft.

Solarworldändert den Plan für die eigene Rettung: Das Solarunternehmen hat nun mit mehreren kämpferischen Anteilseignern einen Vergleich geschlossenen. Demnach bietet Solarworld seinen bisherigen Aktionären vorrangig neue Aktien zum Kauf an. Die Altaktionäre müssen also nicht – anders als zunächst vorgesehen – auf 95 Prozent ihres Solarworld-Anteils verzichten. Nehmen sie das Angebot zum Kauf neuer Aktien an, bleiben ihnen nach der für das nächste Jahr geplanten Kapitalumschichtung nach dem derzeitigen Stand bis zu 17 Prozent statt der bisher vorgesehenen 5 Prozent an Solarworld.

Die Industrieholding Blue Cap schließt ihre Kapitalerhöhung erfolgreich ab und will den Bruttoemissionserlös in Höhe von 1,275 Millionen Euro für den Portfolioausbau und das weitere Wachstum verwenden.

Covagen sichert sich eine Serie-B-Finanzierung über 42-Millionen Schweizer Franken.

Robus Capital Management hat sich im Zuge einer Wachstumsfinanzierung an der Calumet Photographic beteiligt. Altium Capital hat dabei Calumet Photographic beraten. Die Transaktion wurde im November dieses Jahres abgeschlossen.

Beim Solarprojektierer S.A.G. Solarstrom hatten sich die schlechten Nachrichten zuletzt gehäuft. Am vergangenen Freitag mussten die Freiburger Insolvenzantrag stellen. Grund sind dem Unternehmen zufolge verzögerte Mittelzuflüsse von mehr als 20 Millionen Euro. Der Insolvenzantrag trifft besonders die Zeichner zweier Mittelstandsanleihen.

Weitere Details zur Restrukturierung von A.T.U werden bekannt. So können Senior-Bondholder laut Moody’s nur mit einer Recovery von 35 Cent auf den Euro rechnen – der Markt hat diesen krassen Schnitt noch nicht eingepreist.

Ratingmeldungen

Die Ratingagentur S&P hat das Langfrist-Rating des Gase- und Anlagenbaukonzerns Linde von A auf A+ hochgestuft. Der Ausblick ist stabil. Nach Einschätzung von Standard & Poor’s sind sowohl das Geschäftsrisikoprofil als auch die Wettbewerbsposition des Münchener DAX-Konzerns exzellent. Standard & Poor’s hat auch die Bonitätsnote des Autobauers BMW angehoben und zwar von A auf A+. Die Agentur erwartet, dass BMW dank ihrer dominanten Position auf dem Premiumautomarkt auch weiterhin stabile Cashflows erzielen werde, heißt es zu Begründung. Der Ratingausblick ist stabil. Das lang- und kurzfristige Rating von ThyssenKrupp bestätigt S&P bei BB bzw. B. Der Ausblick ist negativ. Die Agentur begründet diesen Schritt mit dem Verkauf des US-Stahlwerks in Alabama und der Kapitalerhöhung über knapp 900 Millionen Euro, die die Bilanz stärke.

Fitch bestätigt die Bonitätsnote des Schweizer Pharmakonzerns Novartis bei AA. Der Ratingausblick ist stabil. Fitch begründet diese Entscheidung mit der guten Marktposition von Novartis im globalen Pharmageschäft, der vollen Forschungs- und Entwicklungspipeline und der soliden Diversifikation, sowohl geographisch als auch nach Produkten.

Moody’s bestätigt das B1-Rating von Wepa Hygieneprodukte. Der Ausblick ist stabil.

sabine.paulus[at]finance-magazin.de

Sabine Paulus ist seit 2008 Redakteurin beim Fachmagazin FINANCE und der Online-Publikation DerTreasurer. Ihre Themenschwerpunkte sind Personal, Organisation, Karriere und Finanzierung. Sie ist M.A. und hat an der Universität Konstanz unter anderem das Hauptfach Deutsche Literatur studiert.