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Finanzierungen: Fresenius, S.A.G. Solarstrom, Tele Columbus

Fresenius zapft erneut den Anleihemarkt an.
Fresenius

Fresenius emittiert US-Dollar-Anleihe

Der Gesundheitskonzern Fresenius hat eine siebenjährige, vorrangige, unbesicherte Anleihe im Volumen von 300 Millionen US-Dollar begeben. Der Kupon der Anleihe beträgt 4,250 Prozent. „Nach der erfolgreichen Platzierung Euro-denominierter Anleihen im Umfang von insgesamt 1,2 Milliarden Euro im Januar und im Februar 2014 ist dies ein weiterer Schritt zur Finanzierung des angekündigten Erwerbs von Krankenhäusern der Rhön-Klinikum AG“, teilte das Unternehmen bei der Ankündigung mit. Die Transaktion sei im Markt ausgezeichnet aufgenommen worden und sei deutlich überzeichnet gewesen. Mit der Emission einer US-Dollar-Anleihe will der Konzern seine Investorenbasis diversifizieren.

Erst wenige Tage zuvor hatte Fresenius seine im Januar 2014 platzierte zehnjährige Anleihe über 300 Mio. Euro um nominal 150 Mio. Euro aufgestockt. Anfang Januar hatte der Gesundheitskonzern bereits zwei Anleihen im Volumen von insgesamt 750 Mio. Euro am Markt platziert, um den Milliardenkauf zu finanzieren.

S.A.G. Solarstrom geht in Regelinsolvenz

Der insolvente Solarkonzern S.A.G. Solarstrom will das bislang in Eigenverwaltung geführte Insolvenzverfahren in ein Regelinsolvenzverfahren überführen. Dies soll nach Unternehmensangaben zur Verfahrenseröffnung, die voraussichtlich am 1. März 2014 stattfinden wird, erfolgen. Der Solarkonzern begründet diesen Schritt damit, dass das Eröffnungsverfahren gezeigt hat, „dass bei Investoren und Gläubigern bislang nur wenige Erfahrungen mit dem vergleichsweise neuen Verfahren der Insolvenz in Eigenverwaltung vorliegen.“ Nach übereinstimmender Einschätzung könnten die Restrukturierung und Sanierung des Unternehmens mit den Mitteln des Insolvenzverfahrens in dem bekannteren Regelinsolvenzverfahren einfacher und schneller umgesetzt werden, glaubt der Solarkonzern. Erst vor einigen Tagen hatte eine aktuelle „ESUG-Studie“ von Roland Berger und der Wirtschaftskanzlei Noerr gezeigt, dass gerade Gläubiger, Richter und Investoren sich über einzelne Neuregelungen des ESUG immer noch schlecht informiert fühlen.

Die Freiburger S.A.G Solarstrom musste kurz vor Weihnachten Insolvenz beantragen, nachdem unmittelbar vor einem Zinstermin ein fest eingeplanter Zahlungseingang von 20 Millionen Euro nicht realisiert werden konnte. Inzwischen wurde auch ein Team von Roland Berger beauftragt, „national wie international“ nach einem neuen Investor zu suchen.

Weitere Finanzierungen

Der Kabelnetzbetreiber Tele Columbus Gruppe hat bestehende Kreditlinien refinanziert. In den kommenden Jahren steht dem Unternehmen neben „umfassenden“ Kapitalrücklagen, wie es heißt, auch ein Investitionsvolumen aus dem laufenden operativen Betrieb (Capex) in Höhe von rund 300 Millionen Euro zur Verfügung. Auf dieser finanziellen Grundlage plant der Kabelnetzbetreiber bis 2017 eine jährliche operative Ergebnissteigerung im zweistelligen Prozentbereich.

Die Volkswagen Bank hat eine Anleihe über 750 Millionen Euro begeben. Das Papier wird mit 1,5 Prozent fest verzinst und wird am 13. Februar 2019 fällig.

Die Städte Dortmund, Essen, Herne, Remscheid, Solingen und Wuppertal haben gemeinsam eine Anleihe über 400 Millionen Euro begeben. Diese sogenannte Ruhranleihe läuft bis 2018; der Kupon liegt bei 1,125 Prozent. Clifford Chance hat ein Bankenkonsortium aus Deutsche Bank, HSBC Trinkaus & Burkhardt, Helaba und Deka Bank bei der Transaktion beraten.

Die Neue ZWL Zahnradwerk Leipzig hateine fünfjährige Mittelstandsanleihe im Wert von 25 Millionen Euro begeben. Der Produzent von Motoren- und Getriebeteilen, teilte am Montag mit, dass er aufgrund hoher Nachfrage die Zeichnungsfrist für seine Unternehmensanleihe heute um 10 Uhr vorzeitig geschlossen hat. Ursprünglich war für die Zeichnung der Zeitraum vom 17. Februar 2014 bis 28. Februar 2014 um 12 Uhr vorgesehen. Das Papier ist mit einem Kupon von 7,5 Prozent ausgestattet. Creditreform vergibt für NZWL ein Unternehmensrating von BB-. Die Anleihe soll im Segment Entry Standard der Deutschen Börse gelistet werden. Mit dem Emissionserlös will NZWL den Aufbau eines Produktionsstandorts in China finanzieren.

GSW Immobilien will seine im November 2012 ausgegebenen Wandelschuldverschreibungen im Gesamtnennbetrag von 182,9 Millionen Euro, die am 20. November 2019 fällig werden, soweit sie noch ausstehen, zum 13. März 2014 kündigen und vorzeitig zurückzahlen. Im Nachgang des öffentlichen Übernahmeangebots der Deutschen Wohnen hat das Immobilienunternehmen zusätzlich den Großteil der Wandelschuldverschreibungen der GSW Immobilien im Gesamtnennbetrag von 181 Millionen Euro erworben und für diese die Wandlung ausgeübt.

4SC gibt bekannt, dass es eine Vereinbarung mit YA Global Master SPV eingegangen ist, wodurch sich der Investor zur Zeichnung von Wandelschuldverschreibungen in Höhe von bis zu 15 Millionen Euro verpflichtet hat.

Grand City Properties begibt Wandelschuldverschreibungen in einem Volumen von bis zu 150 Millionen Euro, die in bis zu rund 15,5 Millionen Aktien der Gesellschaft wandelbar sind. Dies entspricht bis zu rund 11,8 Prozent des (vollständig verwässerten) Grundkapitals der Gesellschaft. Standard & Poor’s hat das langfristige Unternehmensrating sowie das Rating der im Jahr 2020 fälligen Unternehmensanleihe der Grand City Properties von BB auf BB+ angehoben. Der Ratingausblick ist stabil.

Die Raiffeisen Bank International hat ihr Kapital erhöht. Mit einem Bruttoemissionserlös von rund 2,78 Milliarden Euro handelt es sich bei der Transaktion Shearman & Sterling zufolge um eine der drei größten Kapitalerhöhungen in der Geschichte der Wiener Börse.

Die Ratingagentur Feri soll die Mittelstandsanleihe von MS Deutschland neu bewerten. Das ursprüngliche Rating von Scope wurde im Dezember zurückgezogen. Feri Eurorating expandiert mit diesem Schritt auf den Ratingmarkt für Mittelstandsanleihen, den sich bislang die Agenturen Scope, Euler Hermes sowie Creditreform teilen.

Scope setzt das Rating der DF Deutsche Forfait unter Beobachtung für eine mögliche Herabstufung. Gründe sind der unerwartete Konzernverlust für 2013 und die Aufnahme auf die Sanktionsliste des US Office of Foreign Assets Control (OFAC), teilte die Ratingagentur mit. Die Ratinganalysten von Scope Ratings haben der DF Deutsche Forfait im vergangenen Mai ein Unternehmensrating von BB+ gegeben.

Moody’s stuft das Rating der HSE-Netz-Anleihe über 320 Millionen Euro von Baa2 auf Baa3 herunter. Der Ratingausblick ist stabil.

sabine.paulus[at]finance-magazin.de

Sabine Paulus ist seit 2008 Redakteurin beim Fachmagazin FINANCE und der Online-Publikation DerTreasurer. Ihre Themenschwerpunkte sind Personal, Organisation, Karriere und Finanzierung. Sie ist M.A. und hat an der Universität Konstanz unter anderem das Hauptfach Deutsche Literatur studiert.