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Finanzierungen: Hallhuber, Phoenix, Sanha

Das Damenmodenunternehmen Hallhuber will über den Kapitalmarkt rund 30 Millionen Euro einsammeln.
Hallhuber

Hallhuber plant Anleiheemission über rund 30 Millionen Euro

Das Damenmodeunternehmen Hallhuber will eine Anleihe begeben. Über die Muttergesellschaft Hallhuber Beteiligungs GmbH soll die Emission Anfang Juni im Segment Mittelstandsmarkt an der Börse Düsseldorf erfolgen. Das Volumen werde sich nach derzeitigem Stand auf rund 30 Millionen Euro belaufen, teilte das Unternehmen vor einigen Tagen mit. Mit dem Emissionserlös solle das Wachstum des Unternehmens finanziert und ein bestehendes Darlehen günstiger refinanziert werden, heißt es weiter. Das Damenmodeunternehmen Hallhuber wurde 1977 gegründet und hat im vergangenen Jahr einen Umsatz von 94 Millionen Euro erwirtschaftet.

„Nachdem wir in den vergangenen Jahren mit einer neuen Strategie vornehmlich den Flächenumsatz steigerten, treiben wir nun die Expansion unseres profitablen neuen Store-Concepts voran“, sagt Norbert Steinke, der 2009 CEO des Unternehmens ist. „Sollten wir uns zu der Anleihe entschließen, werden wir einen Teil zur Finanzierung dieser Expansion einsetzen, den anderen Teil zur Refinanzierung eines Gesellschafterdarlehens, um so die Finanzierungskosten zu senken.“ Seit 2010 ist zudem Richard Lohner als CFO des Damenmodeunternehmens tätig.

Phoenix platziert zweite Anleihe

Der Pharmahändler Phoenix hat über seine Gesellschaft Phoenix PIB Dutch Finance nach der Debütanleihe im Juli 2010 nun eine weitere Unternehmensanleihe platziert und damit das „derzeitig attraktive Marktumfeld“ genutzt, wie es heißt. Die Anleihe wird von Phoenix Pharmahandel und einigen Tochtergesellschaften garantiert. Die siebenjährige Schuldverschreibung hat ein Volumen von 300 Millionen Euro. Der Zinskupon beträgt 3,125 Prozent p.a. „Aufgrund hoher Nachfrage war die Emission mehrfach überzeichnet“, sagt Michael Majerus, CFO der Phoenix Group. „Das Orderbuch mit einem Volumen von rund 3 Milliarden Euro umfasste circa  370 Orders aus dem In- und Ausland und konnte bereits nach etwas mehr als einer Stunde wieder geschlossen werden.“

S&P und Fitch bewerten die neue Anleihe mit BB. Das Rating ist mit den jeweiligen Unternehmens-Ratings sowie den Ratings für die im Jahr 2010 platzierte Anleihe identisch. Die neue Anleihe soll in den Freiverkehr der Luxemburger Wertpapierbörse eingeführt werden. Commerzbank, Crédit Agricole CIB, Helaba Landesbank Hessen-Thüringen Girozentrale, HSBC Bank und Landesbank Baden-Württemberg haben die Emission als Joint Bookrunner begleitet.

Sanha platziert Unternehmensanleihe vollständig

Der Essener Rohrleitungsspezialist Sanha hat bereits am ersten Tag eine Unternehmensanleihe mit einem Volumen von 25 Millionen vollständig platziert. Wie das Unternehmen mitteilt, wurde die Zeichnungsfrist des Wertpapiers bereits am ersten Tag nach wenigen Stunden geschlossen. Die Anleihe wird mit 7,75 Prozent jährlich verzinst und läuft fünf Jahre. Den Emissionserlös will der Rohrleitungsspezialist je zur Hälfte zur Wachstumsfinanzierung und Umfinanzierung nutzen, wie es heißt. Zudem will das Unternehmen damit seine geplante Auslandsexpansion finanzieren. Die Equinet Bank hat die Emission als Lead Manager und Bookrunner begleitet.

EDS-Gruppe ordnet Bankenfinanzierung neu

Der Druckservicedienstleister EDS hat seine bestehende Bankenfinanzierung unter Einbeziehung der luxemburgischen Muttergesellschaft verlängert und neu geordnet. White & Case hat das Bankenkonsortium bei der Restrukturierung der EDS-Gruppe beraten. Gleichzeitig hätten die Kreditgeber ihre gewährten Mezzanine-Darlehen teilweise erlassen. Den Restbetrag habe die luxemburgische Muttergesellschaft als Nachrangdarlehen übernommen, heißt es in einer Mitteilung. Zudem haben die Kreditgeber der Gruppe eine zusätzliche Kreditlinie zur Verfügung gestellt und die bislang von einem Finanzinvestor gehaltenen Anteile an der EDS übernommen. Die EDS-Gruppe wurde 1992 gegründet. Zu ihr gehören neun Druckereien und Druckbetriebe in Deutschland, Polen, Tschechien, Rumänien und Ungarn.

Würth platziert neuen Bond

Der Schraubenhersteller Würth hat eine Anleihe platziert. Das Unternehmen hat über den Finanzierungsarm der Gesellschaft, die Würth Finance International eine siebenjährige Anleihe in Höhe von 500 Millionen Euro platziert. Der Kupon beträgt 1,75 Prozent. Garantiert wird die Anleihe durch die Gesellschaft Adolf Würth. Sie war einer Pressemitteilung zufolge mehrfach überzeichnet. White & Case hat das Bankenkonsortium unter Führung DZ Bank, der HSBC, der Landesbank Baden-Württemberg und der UniCredit Bank beraten.

Weitere Finanzierungen

Der Markt bleibt in Bewegung: Der Europäische Investitionsfonds, das Bundeswirtschaftsministerium, die LfA Förderbank Bayern und die NRW.Bank haben einen gemeinsamen Dachfonds für Mezzaninfinanzierungen aufgelegt. Über den sogenannten Mezzanin-Dachfonds für Deutschland (MDD) stehen EU-Gelder in Höhe von 200 Millionen Euro für den deutschen Mittelstand zur Verfügung. Insbesondere die Unternehmen in den Bundesländer Nordrhein-Westfalen und Bayern sollen angesprochen werden.

Der chinesische Automobil- und Nutzfahrzeughersteller Weichai Power und der Gabelstablerhersteller Kion bauen ihre langfristige strategische Partnerschaft weiter aus. In Gegenwart der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und des chinesischen Premierministers Li Keqiang unterzeichneten Vertreter beider Unternehmen sowie die China Development Bank am Sonntag in Berlin ein entsprechendes Rahmenabkommen. Zudem wird Chinas größte Bank für Auslandsinvestments und -finanzierungen Finanzdienstleistungen zur Verfügung stellen, um unter anderem mit bis zu 500 Millionen Euro die Kooperation der beiden Unternehmen zu unterstützen. Der Wiesbadener Gabelstablerhersteller Kion hatte erst im Februar dieses Jahres 650 Millionen Euro mit einer Anleihe eingesammelt.

Läpple hat sich eine neue Konzernfinanzierung gesichert und Kredite über 82,5 Millionen Euro mit der Kreissparkasse Heilbronn, der Commerzbank, der Deutsche Postbank, der Postbank International, der Deutschen Bank, der Zurich Insurance und der R+V Allgemeine Versicherung vereinbart. Kreissparkasse Heilbronn hat die Transaktion als Hausbank von Läpple koordiniert und agiert als Konsortialführer des neuen Konsortialkredits. Bird & Bird hat den Anbieter von Pressteilen, Rohbaukomponenten und Automationslösungen dabei beraten.

Die KfW hat in diesem Jahr ihre dritte in US-Dollar denominierte Anleihe aus ihrem Benchmark-Programm begeben. Die Globalanleihe läuft fünf Jahre und hat ein Volumen von 3 Milliarden US-Dollar. Eine USD-Globalanleihe mit zehnjähriger sowie eine mit dreijähriger Laufzeit hatten die Förderbank bereits im Januar bzw. Februar platziert. Für dieses Jahr sieht das Institut eigenen Angaben zufolge ein Refinanzierungsvolumen von 70 bis 75 Milliarden Euro vor. Bislang hat das Institut einschließlich der aktuellen Emission umgerechnet etwa 31,8 Milliarden Euro über die Emission von Anleihen in 11 verschiedenen Währungen an den internationalen Kapitalmärkten eingesammelt.

Die Gläubiger der Anleihe über 50 Millionen Euro, die die Centrosolar Group im Jahr 2011 platziert hat, stimmen dem vorgeschlagenen Konzept zur Bilanzsanierung mit großer Mehrheit zu. Danach übertragen die Anleihegläubiger ihre Schuldverschreibungen auf ein Kreditinstitut als Abwicklungsstelle und erhalten im Gegenzug das Recht aus einer Sachkapitalerhöhung nach Kapitalherabsetzung insgesamt 5,5 Millionen neu zu schaffende Aktien der Gesellschaft zu erwerben. Dabei erhalten die Anleihegläubiger je Schuldverschreibung im Nennwert von 1.000 Euro (zzgl. aufgelaufener Zinsen) jeweils 110 neue Aktien der Gesellschaft.

Die Zeichnungsfrist für die Rickmers-Anleihe beginnt heute. Der Schiffkonzern will bis zu 200 Millionen Euro einsammeln und damit dem Wandel in der Schifffahrtfinanzierung begegnen. Der Bond wird nun mit 8,875 Prozent verzinst.

Fitch bestätigt das langfristige Ausfallrating von Volkswagen mit A-. Der Ausblick ist positiv. Auch die langfristige Bonitätsnote von Daimler bestätigte die Agentur bei A-. Hierbei ist der Ratingausblick stabil.

S&P erhöht Continental-Rating von BB- auf BB, Ausblick stabil.

Moody’s weist Wepa Hygieneprodukte definitiv ein Rating von B1 zu. Gleichzeitig hat die Ratingagentur den Bond über 275 Millionen Euro mit B2 bewertet.

Creditreform Rating bestätigt die Beurteilung des Modeunternehmens Steilmann-Boecker Fashion Point bei ihrer jährlichen Überprüfung bei BBB.

Euler Hermes passt das Unternehmensrating der Scholz Gruppe von BB auf BB-  an.

Die KfW Ipex-Bank und die LBBW finanzieren die Modernisierung israelischer
Kohlekraftwerke und unterstützen den israelischen Energieversorger The Israel Electric Corporation mit einem zwölfjährigen Kredit über insgesamt rund 150 Millionen Euro. Beide Institute teilen sich die Kreditsumme des mit einer Exportkreditgarantie des Bundes abgesicherten Kredits zu gleichen
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Stern Immobilien sammelt über eine Mittelstandanleihe lediglich 12 Millionen Euro ein. Ursprünglich waren bis zu 20 Mio. Euro geplant gewesen. Die mit einem Schutzkonzept ausgestatte und einem Rating von A- bewertete Anleihe wurde zu rund 57 Prozent bei Privatanlegern platziert, teilte das Unternehmen mit. Die VEM Aktienbank hat die Emission begleitet.

Das biopharmazeutische Unternehmen SuppreMol hat ein zweites Closing in Höhe von 9,5 Millionen Euro in der laufenden D-Finanzierungsrunde abgeschlossen.

sabine.paulus[at]finance-magazin.de

Sabine Paulus ist seit 2008 Redakteurin beim Fachmagazin FINANCE und der Online-Publikation DerTreasurer. Ihre Themenschwerpunkte sind Personal, Organisation, Karriere und Finanzierung. Sie ist M.A. und hat an der Universität Konstanz unter anderem das Hauptfach Deutsche Literatur studiert.