Hochtief refinanziert Kredit über 1,7 Milliarden Euro
Hochtief hat einen syndizierten Kredit über 1,7 Milliarden Euro vorzeitig refinanziert. Der Baukonzern schloss mit einem internationalen Bankenkonsortium eine Kreditvereinbarung mit fünfjähriger Laufzeit ab, die um bis zu zwei Jahre verlängert werden kann. Die Transaktion umfasst einen Avalkredit über 1,2 Milliarden Euro und Barkredite über 500 Millionen Euro.
Nach Angaben von Hochtief überstieg die Nachfrage der Banken das Kreditvolumen deutlich, die Konditionen seien deutlich besser. Im Mai dieses Jahres hatte der Baukonzern sein erstes externes Rating eingeholt. S&P sieht das Unternehmen im Investmentgrade bei BBB.
Lonza begibt Jumbo-Schuldschein
Der Chemie- und Pharmakonzern Lonza hat einen der größten Schuldscheine des Jahres platziert. Die Schweizer sammelten 700 Millionen Euro und 200 Millionen US-Dollar ein, wodurch der Schuldschein ein Gesamtvolumen von 870 Millionen Euro erreichte. Nach einem Bericht der Nachrichtenplattform „Global Capital“ habe das Unternehmen ursprünglich ein Zielvolumen von 300 Millionen Euro angestrebt. Mit dem Erlös will Lonza einen Teil der 5,5-Milliarden-Dollar-Übernahme des US-Unternehmens Capsugel refinanzieren.
Die Preisspanne für eine vierjährige Euro-Tranche lag nach Informationen von „Global Capital“ bei 85 bis 100 Basispunkten und für die sechsjährige bei 105 bis 120 Basispunkten. Die variabel verzinste Dollar-Tranche soll eine Laufzeit von fünf Jahren besitzen, der Preisspanne soll zwischen 145 und 160 Basispunkten gelegen haben, heißt es weiter. Laut einer Lonza-Mitteilung soll es auch eine siebenjährige, fix verzinste Dollar-Tranche geben, über deren Pricing ist jedoch nichts bekannt. Commerzbank, Helaba, HSBC, ING und LBBW begleiteten die Transaktion.
Magforce erhält EIB-Darlehen
Magforce, ein Entwickler von Krebstherapien, hat mit der Europäischen Investitionsbank eine Finanzierungsvereinbarung über bis zu 35 Millionen Euro abgeschlossen. Nach der Unterzeichnung stehen nun bis zu 10 Millionen Euro zur Auszahlung bereit. Weitere 25 Millionen Euro kann Magforce innerhalb der nächsten drei Jahre in bis zu vier Tranchen erhalten, wenn bestimmte Meilensteine erreicht werden. Mit dem Geld will das Unternehmen unter anderem seine Finanzkraft stärken und unter anderem den Roll-out einer Therapie zur Behandlung von Hirntumoren finanzieren.
Weitere Finanzierungen
Die Gläubiger der 30-Millionen-Euro-Mittelstandsanleihe des insolventen Immobilienunternehmens Golden Gate können auf eine Abschlagszahlung hoffen. Wie nun bekannt wurde, konnte das Bundeswehrkrankenhaus in Leipzig, das als eine zentrale Sicherheit für die Gläubiger der Mittelstandsanleihe gedacht war, an einen unbekannten Immobilienentwickler verkauft werden. Dadurch sollen die Anleihegläubiger eine zusätzliche Quote von 20 bis 24 Prozent erhalten. Diese soll Anfang 2018 ausgezahlt werden. Im Sommer 2019 könnte aufgrund eines Übererlöses eine weitere Ausschüttung erfolgen. Insgesamt könnten die Anleihegläubiger laut Insolvenzverwalter damit letztlich gut 40 Prozent ihrer Forderungen erstattet bekommen. Aus dem Verkauf einer anderen Immobilie soll in diesem Sommer eine Abschlagszahlung in Höhe von 21 Prozent an die Gläubiger fließen.
Personio, ein Anbieter von Softwarelösungen für Personalabteilungen von kleinen und mittelständischen Unternehmen, hat in einer Series-A-Finanzierungsrunde 10,5 Millionen Euro eingesammelt. Neben dem neuen Venture-Capital-Investor Northzone beteiligten sich auch die Altinvestoren Global Founders Capital und Picus Capital an der Finanzierungsrunde. Mit dem Geld will das Münchener Start-up die von ihm angebotenen Saas-Lösungen weiter verbessern und sein Wachstum finanzieren. Hogan Lovells (Federführung: Volker Geyrhalter) hat Personio bei der Transaktion beraten.
SFC Energy, ein Anbieter von Hybrid-Stromversorgungsanlagen, hat einen besicherten Schuldschein sowie eine Optionsanleihe an den Harbert European Growth Capital Fund II begeben. Der Emissionserlös liegt bei 5 Millionen Euro. SFC Energy wurde bei der Transaktion von Freshfields (Federführung: Christoph Seibt) beraten. Die Kanzlei beriet das Unternehmen zudem bei einer Vereinbarung über die Rückzahlung eines Darlehens, der Ausübung einer Optionsanleihe und der Sekundärplatzierung von Aktien der SFC Energy.
Der IT-Dienstleister IT Competence Group ist seit der vergangenen Woche auch im Mittelstandssegment m:access der Börse München gelistet. Die Aktien des Unternehmens werden darüber hinaus auch im Basic Board der Börse Frankfurt gehandelt.
Die Einzelhandelsgruppe Globus Holding hat Genussrechte in unbekannter Höhe begeben. Hogan Lovells (Federführung: Michael Schlitt und Susanne Lenz) stand dem Unternehmen beratend zur Seite.
Die Schwabenverlag plant, sein Grundkapital um bis zu 50 Prozent unter teilweiser Ausnutzung des genehmigten Kapitals zu erhöhen. Dies soll gegen eine Sacheinlage unter Ausschluss des Bezugsrechts der Aktionäre erfolgen. Weitere Einzelheiten sind noch festzulegen.
Der Chatbot-Anbieter E-bot7 hat in einer Seed-Finanzierungsrunde einen höheren sechsstelligen Betrag eingesammelt. Neben Main Incubator als Lead-Investor beteiligten sich Wayra, der Accelerator der Teléfonica, und weitere Privatinvestoren an der Finanzierungsrunde. Mit den neuen Mitteln beabsichtigt E-bot7 unter anderem sein Team auf Technologie- und Vertriebsseite auszubauen.
Ratingmeldungen
Das Immobilienunternehmen TAG Immobilien hat erstmals von Moody’s ein langfristiges Emittentenrating erhalten. Moody’s bewertet TAG Immobilien mit Baa3, der Ausblick ist stabil. Die Ratingagentur begründet dies unter anderem mit dem Fokus des Unternehmens auf bezahlbaren Wohnraum, der zu vorhersagbaren Mieteinnahmen führe.
Moody’s bestätigt das Rating des Automobilzulieferers ZF Friedrichshafen bei Ba1. Der Ausblick ist weiterhin positiv. Die Ratingagentur weist in ihrer Begründung unter anderem auf die Fortschritte des Unternehmens im Hinblick auf die wachsenden Einnahmen und die Profitabilität hin. Außerdem habe ZF Friedrichshafen in den vergangenen zwölf Monaten seine Schulden reduziert.
Weitere Meldungen
Die Factoring-Branche wächst. Die Umsätze der Mitglieder des Deutschen Factoring-Verbands sind in den ersten sechs Monaten dieses Jahres um 8,4 Prozent auf 113,25 Milliarden Euro gestiegen. Im selben Zeitraum im Vorjahr waren es 104,5 Milliarden Euro. Zudem steigen immer mehr Fintechs in den Markt ein. Alles über die aktuellen Entwicklungen in dem Markt finden Sie hier.
antonia.koegler[at]finance-magazin.de
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