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Finanzierungen: Jost, Hochtief, Telefónica Deutschland

Der Lkw-Zulieferer Jost hat zum ersten Mal einen Schuldschein platziert.
BIG_TAU/iStock/Thinkstock/Getty/Images

Lkw-Zulieferer Jost platziert ersten Schuldschein

Der Lkw-Zulieferer Jost hat zum ersten Mal einen Schuldschein platziert. Das Volumen des Darlehens konnte aufgrund der hohen Nachfrage von geplanten 100 auf 150 Millionen Euro aufgestockt werden. Die Laufzeit beträgt fünf und sieben Jahre mit einer Mischung aus variabler und fixer Verzinsung. Das Papier enthält keine Financial Covenants, teilt Jost mit.

Das Unternehmen will den Emissionserlös des Schuldscheins für die Rückzahlung von bestehenden Kreditverbindlichkeiten nutzen. Zudem hat Jost seine bisherige revolvierende Kreditlinie von 80 auf 150 Millionen Euro erhöht. Herter & Co. als Debt Advisor, sowie die Kanzlei Hengeler Mueller haben Jost bei der Transaktion begleitet. BNP Paribas, DZ Bank und Unicredit sind Joint Bookrunner der Transaktion. Die Kreditlinie wird von den Mandated Lead Arrangers Bayern LB, BNP Paribas, Commerzbank, DZ Bank sowie Unicredit zur Verfügung gestellt.

Hochtief begibt Bond über 500 Millionen Euro

Der Baukonzern Hochtief hat eine neue Anleihe über 500 Millionen Euro platziert. Der Bond hat einen Zinskupon von 1,75 Prozent und eine Laufzeit bis Juli 2025. Die Anleihe sei 2,6-fach überzeichnet worden, teilte das Unternehmen mit. Den Emissionserlös will das Unternehmen zur Finanzierung der Übernahme des spanischen Autobahnbetreibers Abertissowie für allgemeine Unternehmenszwecke nutzen. Commerzbank, HSBC, Mizuho und Société Générale fungierten bei der Platzierung als Bookrunner.

Telefónica Deutschland sammelt 600 Millionen Euro ein

Das Telekommunikationsunternehmen Telefónica Deutschland hat über die O2 Telefónica Deutschland Finanzierungs GmbH eine 7-jährige unbesicherte Anleihe über 600 Millionen Euro platziert. Ursprünglich waren 500 Millionen Euro angepeilt. Der Bond hat eine Laufzeit bis Juli 2025 und wird mit 1,75 Prozent verzinst. Die Anleihe war mehrfach überzeichnet, das Orderbuch lag bei 2,7 Milliarden Euro. Die Erlöse will das Unternehmen zur Refinanzierung der im November 2018 fälligen Anleihen über 600 Millionen Euro verwenden. BNP Paribas koordinierte die Transaktion als Global Lead Coordinator. Als Joint Bookrunner agierten neben BNP Paribas die Commerzbank, MUFG und Unicredit.

Gläubiger gewähren Steinhoff erneut Aufschub

Die Gläubiger des angeschlagenen Möbelriesen Steinhoff haben dem Konzern erneut Aufschub gewährt. Das Unternehmen hatte vergangene Woche zum zweiten Mal um mehr Zeit gebeten. Die Gläubiger hatten Steinhoff bereits eine Frist bis zum 30. Juni eingeräumt. Bis dahin sollte ein Plan für die notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen stehen. Nun wurde die Stillhalteperiode bis zum 20. Juli verlängert. Steinhoff hatte eine Prämie von 0,15 Prozent auf die jeweiligen Ansprüche für die Gläubiger angeboten, die dem Appell folgen.

Creditshelf plant offenbar den Börsengang

Der Frankfurter Mittelstandsfinanzierer Creditshelf könnte schon in der kommenden Woche den Startschuss für einen Gang an die Börse geben. Laut „Handelsblatt“-Informationen seien die Vorbereitungen für die Emission abgeschlossen, das mögliche Platzierungsvolumen soll mindestens 20 Millionen Euro betragen. Vor wenigen Wochen hatten die Frankfurter ihre nach eigenen Angaben erste digitale M&A-Finanzierung in Deutschland abgeschlossen. 

Weitere Meldungen

Der Immobilienkonzern Vonovia hat eine neue Anleihe begeben. 500 Millionen Euro sammelte das Unternehmen ein. Der Bond läuft bis 2023 und wird mit 0,875 Prozent verzinst. Commerzbank, BNP Paribas, Deutsche Bank und JP Morgan begleiteten die Transaktion.

Der Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck hat mit einem internationalen Bankenkonsortium eine neue syndizierte Kreditlinie über 2 Milliarden Euro vereinbart. Diese soll eine bestehende Kreditlinie ersetzen. Merck wurde bei der Transaktion von der Kanzlei Linklaters (Federführung: Neil George Weiand und Fabian Neumeier) und das Bankenkonsortium von Hengeler Mueller (Federführung: Johannes Tieves und HenningHilke) beraten.

Der Börsengang des Darmstädter Batteriesystem-Anbieters Akasol ist geglückt. Der Ausgabepreis lag mit 48,50 je Aktie am unteren Ende der Preisspanne von 48,50 bis 64,50 Euro je Aktie. Bei vollständiger Ausübung der Greenshoe-Option liegt der Streubesitz bei etwa 40,1 Prozent. Akasol fließen durch eine Kapitalerhöhung im Zuge des IPOs rund 100 Millionen Euro zu. Citigroup und Commerzbank fungierten als Joint Global Coordinators und zusammen mit Bankhaus Lampe als Joint Bookrunner. Lazard war als Finanzberater für Akasol tätig. Zudem wurde Akasol von der Wirtschaftskanzlei Hogan Lovells (Federführung: Michael Schlitt) beraten.

Die deutsche Ratingagentur Scope erwägt einem Bericht des „Manager Magazins“ zufolge einen Börsengang in 2019. Berenberg soll als Konsortialführer mandatiert worden sein und Scope einen  Emissionserlös in zweistelliger Millionenhöhe anpeilen, heißt es in dem Bericht weiter. Scope-CEO und Unternehmensgründer Florian Schoeller bezeichnete den IPO als eine von mehreren Optionen. Technisch gesehen sei die Ratingagentur aber börsenreif. Im Februar berief Scope mit Christopher Hoffmann zum ersten Mal einen eigenen CFO. Er war zuvor Finanzchef bei dem Dämmstoffhersteller Va-Q-Tec, den er im Oktober 2016 an die Börse gebracht hatte.

Der dänische Fleischkonzern Danish Crown hat seinen fünfjährigen Schuldschein von 75 Millionen auf 180 Millionen Euro aufgestockt, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Der Deal besteht dem Bericht zufolge aus einer Floating-Rate-Tranche über 110 Millionen Euro und einer fix verzinsten über 70 Millionen Euro. Danske Bank, Nordea, SEB und Unicredit haben die Transaktion begleitet.

Der Spirituosenhersteller Semper Idem Underberg hat die geplante Platzierung einer neuen Anleihe abgeschlossen. Der Bond hat eine Laufzeit bis 2024 und ein Volumen von 25 Millionen Euro. Er wird mit 4 Prozent verzinst. Underberg hatte einen Bond mit einem Volumen von bis zu 30 Millionen Euro bei einem Kupon von 4 bis 4,5 Prozent angestrebt.  Die neuen Anleihen wurden auch den Gläubigern der Anleihe 2015/2018 im Rahmen eines Umtauschangebots unterbreitet. Die Transaktion wird von der IKB als Sole Global Coordinator und Bookrunner begleitet.

Der Finanzinvestor KKR bereitet Insidern zufolge offenbar einen Börsengang des Schweizer Snackautomaten-Betreibers Selecta an der Schweizer Börse vor, berichtet die Nachrichtenagentur Reutes. Der IPO könnte demnach im vierten Quartal erfolgen. KKR soll dem Bericht zufolge bei der Transaktion von der Investmentbank Lazard beraten werden, heißt es unter Berufung auf Insider.
    
Der Schweizer Biotechnologie- und Pharmakonzern Novartis will seine Augenheilsparte Alcon abspalten. Das eigenständige Unternehmen soll seinen Sitz in der Schweiz haben und dort sowie in New York an der Börse notiert werden, teilte Novartis mit. Die Ausgliederung soll im ersten Halbjahr 2019 abgeschlossen werden. Zudem gab Novartis bekannt, einen Aktienrückkauf von bis zu 5 Milliarden Dollar bis Ende 2019 durchführen zu wollen.

Im Rahmen des Börsengangs an der Münchener Börse hat der Ferienhausvermittler Homes & Holiday sein Kapital um rund 1,8 Millionen auf 12,6 Millionen Aktien erhöht. Damit fließt dem Unternehmen ein Bruttoemissionserlös von 4,4 Millionen Euro zu. Im April führte Homes & Holiday bereits eine Pre-IPO-Kapitalerhöhung mit einem Volumen von 1,4 Millionen Euro durch. Der Handel der Aktien an der Münchener Börse soll voraussichtlich am 6. Juli beginnen.

Der Schweizer Anlagenbauer Oerlikon startet den geplanten Börsengang seiner Getriebetochter GrazianoFairfield an der Schweizer Börse bereits am 11. Juli. Die Preisspanne liegt bei 48 bis 62 Schweizer Franken, teilte Oerlikon in einer Pressemitteilung mit. Vor etwa zwei Wochen gaben die Schweizer bekannt, sich von ihrem Getriebegeschäft Drive Systems trennen zu wollen.

Der Schweizer Immobilienfondsmanager Helvetica Property Investors hat die geplante Kapitalerhöhung des Helvetica Swiss Commercial Immobilienfonds abgeschlossen. Die Anteile wurden bei einem Verhältnis von 2:1 und einem Bezugspreis von 109,95 Schweizer Franken (etwa 95 Euro) platziert. Den Schweizern fließt durch die Transaktion ein Emissionserlös von 102 Millionen Schweizer Franken (etwa 88,48 Millionen Euro) zu. Die frischen Mittel will Helvetica Property Investors zum weiteren Portfolioausbau von Schweizer Immobilienwerten nutzen. 

Ratingmeldungen

Moody’s hat das Rating des deutschen Rüstungskonzerns Heckler & Koch von B3 auf Caa1 gesenkt. Gleichzeitig verschlechtert die Ratingagentur den Ausblick von stabil auf negativ. Moody’s begründet seine Entscheidung mit einem schwachen Liquiditätsprofil und hohen Verschuldungsgrad Heckler & Kochs.

Scope bestätigt das Rating der familiengeführten Investmentholding Franz Haniel & Cie und deren Finanzierungstochter Haniel Finance Deutschland bei stabilem Ausblick mit BBB-. Die Agentur verweist in ihrer Begründung auf eine beständige Investmentstrategie, die zu einer steigenden Portfoliodiversifikation und stabileren Umsätzen führte, ohne den Verschuldungsgrad zu belasten.

Moody’s hat alle Ratings von Scout24, einem Betreiber digitaler Marktplätze, aus eigenen Geschäftsgründen zurückgezogen. Bislang wurde Scout24 mit einem Rating von Ba3 bei positivem Ausblick bewertet.

Moody’s teilt der Blitz F18-674 GmbH, der zukünftigen Holding des Heizkostenablesers Techem, erstmals bei stabilem Ausblick ein Rating von B2 zu. In der Begründung verweist Moody’s auf einen steigenden Verschuldungsgrad in Folge der Übernahme durch ein Investorenkonsortium unter Führung der Partners Group.

Fitch hat das Rating von Gea bei BBB bestätigt, den Ausblick aber von stabil auf negativ verschlechtert. Grund dafür sei eine schwache Cash-Generierung und anteilseignerfreundliche Cash-Abflüsse.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Finanzierungsticker.