Kion beschließt Kapitalerhöhung
Der Gabelstaplerhersteller Kion bereitet eine Bezugsrechtskapitalerhöhung gegen Bareinlagen in Höhe von 11 Prozent vor. Insgesamt sollen rund 13,1 Millionen neue Aktien ausgegeben werden, teilte das im MDax notierte Unternehmen vergangenen Mittwoch mit. Großaktionär Weichai Power hat sich demnach bereits dazu verpflichtet, rund 5,9 Millionen neue Aktien zu beziehen.
Die bisherigen Aktionäre können die neuen Aktien in einem Verhältnis von 9:1 erwerben. Der Bezugspreis wird voraussichtlich am 30. November festgelegt, heißt es in der Mitteilung weiter. Die Erlöse aus der Kapitalerhöhung will Kion zunächst für die Reduzierung seiner Verschuldung verwenden. Zudem will das Unternehmen nach Erhalt der Erlöse die von unter wesentlicher Beteiligung der KfW im Mai gewährten Kreditlinie über 1 Milliarde Euro kündigen.
Eurogrid platziert neue Unternehmensanleihe
Eurogrid, die Muttergesellschaft des Übertragungsnetzbetreibers 50Hertz, hat im Rahmen einer Privatplatzierung eine neue Anleihe in Höhe von 200 Millionen Euro begeben. Der Bond hat eine Laufzeit von 20 Jahren und wird mit 0,875 Prozent verzinst. Unicredit begleitete die Privatplatzierung, wie 50Hertz mitteilte. Mit den frischen Mitteln sichert sich das Unternehmen weitere Liquidität für den für die Energiewende notwendigen Stromnetzausbau.
LafargeHolcim platziert Sustainability-linked Bond
Der Schweizer Zementhersteller LafargeHolcim hat eine Anleihe platziert, die mit Nachhaltigkeitszielen verknüpft ist. Das Unternehmen sammelte dabei 850 Millionen Euro ein, der Kupon liegt bei 0,5 Prozent. Erreicht der Konzern bis 2030 seine Emissionsreduktionsziele nicht, so steigen die Finanzierungskosten an. Mehr über die Transaktion und das noch junge Green-Finance-Instrument Sustainability-linked Bond, lesen Sie bei der FINANCE-Schwesterpublikation DerTreasurer.
Weitere Meldungen
Das Telekommunikationsunternehmen Freenet zahlt nach dem Verkauf seines Sunrise-Anteils ein ausstehendes Bankdarlehen in Höhe von 610 Millionen Euro zurück. Im Zuge des Deals erhält Freenet 1,2 Milliarden Schweizer Franken (rund 1,1 Milliarden Euro). Durch die Rückzahlung sinkt der Verschuldungsgrad von rund 4,8x Ebitda Ende 2019 auf rund 1,7x Ebitda. Eine weitere Rückführung über 200 Millionen Euro ist im Frühjahr 2021 geplant.
Der Online-Modehändler Global Fashion Group hat mit einer Kapitalerhöhung 120 Millionen Euro eingesammelt. Insgesamt sind 16,5 Millionen neue Aktien zu einem Preis von je 7,30 Euro bei institutionellen Investoren platziert worden. Das Unternehmen will die Erlöse für sein weiteres Wachstum verwenden.
Der Einzelhandelskonzern Globus hat einen Betriebsmittelkredit in Höhe von 50 Millionen Euro abgeschlossen. Als Arrangeure der Transaktion fungierten Commerzbank, LBBW, Landesbank Saar sowie die Unicredit. Die LBBW war zudem als Agent tätig. Rechtlich wurde Globus von der Kanzlei Hogan Lovells (Federführung: Bianca Engelmann und Michael Schlitt) beraten.
Das Berliner E-Commerce-Unternehmen Razor Group hat in einer Series-A-Finanzierungsrunde 25 Millionen Euro eingesammelt. Die Transaktion setzt sich aus einer Fremdkapitalfinanzierung vom Londoner Venture Debt Fonds Claret Capital über 15 Millionen Euro und einer Eigenkapitalfinanzierung der bestehenden Gesellschafter über 10 Millionen Euro zusammen. Die Eigenkapitalfinanzierung wurde angeführt vom Schweizer VC-Fonds Redalpine als Lead Investor, ebenfalls beteiligt waren die Bestandsgesellschafter 468 Capital, Presight Ventures und Global Founders Capital. Die Kanzlei GLNS hat die Razor Group rechtlich beraten.
Das Wiener Fintech Finnest.com, das Finanzierungslösungen für Mittelständler anbietet, bietet ab sofort erstmals digitale Genussrechte an, und zwar vom Baden-Württemberger Kran- und Schwerlastlogistikunternehmen Hüffermann Krandienst. Das Fintech bietet Anlegern auf seiner Plattform die Möglichkeit, Genussrechte zu kaufen und zu verkaufen. Durch Genussrechte erhalten Anleger für ihr Investment jedoch keinen fixen Zinssatz, sondern einen Anteil am Jahresüberschuss.
Das Technologieunternehmen Ferroelectric Memory hat eine Series-B-Finanzierung in Höhe von 20 Millionen Dollar (rund 16,8 Millionen Euro) abgeschlossen. Die Runde wurde angeführt von den neuen Investoren M Ventures und Imec.xpand unter Beteiligung von SK Hynix, Robert Bosch Venture Capital und TEL Venture Capital. Auch die Muttergesellschaft Ecapital investierte erneut in Ferroelectric Memory.
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Die Econnext Industrieholding, die auf die Betreuung und Finanzierung von Unternehmen fokussiert ist, die als „Problemlöser ökologischer und gesellschaftlicher Herausforderungen“ agieren, hat eine Finanzierungsrunde mit einem First Closing gestartet. Das Unternehmen will in dieser Finanzierungsrunde zusätzliches Kapital von mindestens 30 Millionen Euro einwerben. 10 Millionen Euro wurden bereits von Aktionären und neuen Investoren zugesagt. Das frische Geld soll dem weiteren Wachstum der auf Nachhaltigkeit fokussierten Tochtergesellschaften dienen.
Der Solar- und Photovoltaikanlagenhersteller Sunfarming hat im Zuge des Angebots seiner neuen mit 5,5 Prozent verzinsten Anleihe bereits 5,75 Millionen Euro bei Investoren platziert. Das Zielvolumen des Bonds beträgt 10 Millionen Euro. Financial Advisor der Transaktion ist Lewisfield Deutschland. Die frischen Mittel will Sunfarming für die Entwicklung und Vorfinanzierung weiterer Solarprojekte in Deutschland verwenden.
Das in Berlin ansässige Fintech Crosslend stellt aufgrund der Coronavirus-Pandemie alternativen Kreditgebern seine Technologie zur Verfügung und unterstützt diese bei der Akkreditierung für staatliche Unterstützungsprogramme. Alternative Kreditgeber können dadurch Investitionsmöglichkeiten gegenüber Investoren besser präsentieren und die Bereitschaft auf eine institutionelle Finanzierung erhöhen, wie Crosslend mitteilt. Crosslends technologische Infrastruktur ermöglicht einen leichteren Zugang zu Krediten in Europa, indem sie als Brücke zwischen alternativen Kreditgebern und institutionellen Investoren fungiert.
Ratingmeldungen
S&P hat das Rating der Lufthansa von BB auf BB- herabgestuft. Der Ausblick ist negativ. In der Begründung verweist die Agentur darauf, dass die Erholung des weltweiten Luft- und Reiseverkehrs durch die Corona-Pandemie langsamer voranschreiten wird als bisher angenommen. Diese Entwicklungen führen laut S&P dazu, dass sich die Ebitda- und Kreditkennzahlen der Lufthansa stärker als erwartet verschlechtern werden.
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