MTU refinanziert Kreditlinie vorzeitig
Der Triebwerkshersteller MTU Aero Engines hat eine neue syndizierte Kreditlinie über 400 Millionen Euro abgeschlossen. Der neue Darlehensvertrag läuft fünf Jahre und beinhaltet eine Verlängerungsoption um zwei Jahre. Ein Konsortium aus fünf Banken stellt die neue syndizierte Kreditlinie, die die bisherige, im Dezember 2015 fällige Kreditlinie über 100 Millionen Euro ersetzt, zur Verfügung. Das neue Darlehen will das Unternehmen für allgemeine Unternehmenszwecke verwenden.
„Ausschlaggebend für die frühzeitige Refinanzierung war vor allem das aktuell günstige Finanzierungsumfeld für Unternehmen mit Investment Grade-Rating“, sagt Finanzvorstand Reiner Winkler, der zum 1. Januar 2014 CEO Egon Behle ablöst. Bei der Transaktion waren die Commerzbank und UniCredit Bank Konsortialführer. Darüber hinaus waren die Deutsche Bank, HSBC Trinkaus & Burkhardt und die Bayerische Landesbank an der Transaktion beteiligt.
Hirschvogel begibt Schuldschein über 100 Millionen Euro
Der oberbayerische Automobilzulieferer Hirschvogel Holding hat einen Schuldschein über 100 Millionen Euro begeben. Die Emission war mehrfach überzeichnet. Investoren konnten den Schuldschein in Tranchen mit fünf- und siebenjähriger Laufzeit zeichnen. Anteile zeichneten einer Mitteilung zufolge mehr als 80 Einzelinvestoren, insbesondere Sparkassen, aber auch Privat- und Genossenschaftsbanken. Hirschvogel will die Mittel nutzen, um weiteres Umsatzwachstum zu realisieren. Es ist der erste Schuldschein des Unternehmens. Die BayernLB war gemeinsam mit einer weiteren Landesbank Joint Lead Manager und Bookrunner.
Bauer reißt Covenants
Der Baukonzern Bauer musste in diesen Tagen seine Prognose für das Geschäftsjahr 2013 kassieren und rechnet nun mit einem Nettoverlust von 20 Millionen Euro. Im August hatte Bauer noch einen Gewinn von 20 Millionen Euro prognostiziert. Statt des ursprünglich erwarteten Ebit von 75 Millionen Euro rechnet das bayerische Unternehmen noch mit 25 Millionen Euro am Jahresende. Wie Bauer selbst einräumt, bricht das Unternehmen nach der Gewinnwarnung die Covenants für „Schuldscheindarlehen und einige langfristige Verbindlichkeiten“. Man sei sicher, dass sich gemeinsam mit den Finanzierungspartnern eine gute Lösung finden lasse, hieß es aus dem Unternehmen. Im kommenden Jahr sollen die Kreditauflagen wieder erfüllt werden. Zudem hat Bauer ein Kostensenkungsprogramm aufgelegt. Die Bauer-Aktie brach nach Bekanntwerden des Covenant-Bruchs zeitweise um mehr als 20 Prozent ein.
Hein Gericke verschiebt Zeichnungsfrist
Die Hein Gericke Group hat den Start der Zeichnungsfrist für ihre vor wenigen Tagen angekündigte Anleihe mit einem Kupon von 8,25 Prozent verschoben. Die Begründung klingt kurios: „Aufgrund von ferienbedingten Terminengpässen soll allen interessierten Anlegern eine Roadshow-Teilnahme und das Kennenlernen des Managements ermöglicht werden“, teilte das Unternehmen mit. Bislang verzeichne man „reges Interesse“, jedoch wünschten institutionelle Anleger das persönliche Gespräch mit dem neuen Management. Das öffentliche Angebot soll innerhalb des 4. Quartals 2013 erfolgen, ein Starttermin soll „in Kürze“ bekannt gegeben werden.
Cembra Money Bank gelingt erster Schweizer IPO 2013
Die Schweiz verzeichnet mit dem IPO der ehemaligen General-Electric-Tochter Cembra Money Bank den ersten erfolgreichen Börsengang dieses Jahres. Das Angebot war dem Unternehmen zufolge aufgrund einer starken Nachfrage von institutionellen Anlegern aus dem In- und Ausland sowie von inländischen Privatanlegern mehrfach überzeichnet. Der Ausgabekurs lag mit 51 Schweizer Franken je Aktie am oberen Ende der Preisspanne von 43 bis 51 Franken.
Ein Bankenkonsortium unter Führung der Credit Suisse (Global Coordinator und Joint Bookrunner), BofA Merrill Lynch und Deutsche Bank (Joint Bookrunner) sowie Vontobel (Co-Lead Manager) platzierte die Aktien der verkaufenden GE Capital Swiss Funding, die einen Anteil von 60 Prozent an den Aktien der Gesellschaft hielt. Ausserdem hat der Verkäufer dem Konsortium eine Mehrzuteilungsoption von bis zu 2,5 Millionen zusätzlichen Aktien gewährt. Diese Option kann bis zum 29. November 2013 ausgeübt werden. Möglich ist damit ein Platzierungsvolumen in Höhe von 1,05 Milliarden Franken nach Ausübung der gesamten Mehrzuteilungsoption.
Deutsche Bahn plant Anleihe
Die Deutsche Bahn will eine Anleihe mit einer Laufzeit von sieben Jahren und einem Volumen von 300 Millionen Euro emittieren. Das Volumen soll nicht erhöht werden. Erwartet wird ein Spread von 28 Basispunkten gegenüber Mid Swap. Die Transaktion wird von Credit Suisse, DZ Bank und SEB begleitet. Die Anleihe hat eine Stückelung von 1.000 Euro.
Nabaltec: Schuldscheindarlehen löst Anleihe ab
Mit einem Schuldscheindarlehen über 50 Millionen Euro hat das Chemieunternehmen Nabaltec seine Finanzierung neu aufgestellt. Nabaltec zufolge wurde die Finanzierung langfristig „zu verbesserten Konditionen“ gesichert. Das Unternehmen will nun wie angekündigt eine Anleihe zum 31. Dezember 2013 vorzeitig zurückzahlen.
Der Schuldschein wurde in Tranchen mit Laufzeiten von drei Jahren, fünf und sieben Jahren sowohl in variabler als auch in fester Verzinsung platziert. 90 Prozent des Gesamtvolumens entfallen auf den fünf- und siebenjährigen Bereich, für den auch eine Zinssicherung erfolgte. Die Platzierung wurde von der DZ Bank und der IKB begleitet und erfolgte bei 17 Investoren aus dem Privatbanken-, Landesbanken-, Sparkassen- und Genossenschaftsbankenbereich vorwiegend in Deutschland und Österreich.
Weitere Finanzierungen
Ekosem Agrar stockt ihre 2012 platzierte Anleihe im Rahmen einer Privatplatzierung um 18 Millionen Euro auf 78 Millionen Euro auf. Die Schuldverschreibungen der deutschen Holdinggesellschaft der auf Milchproduktion in Russland ausgerichteten Unternehmensgruppe Ekoniva werden voraussichtlich ab dem 4. November 2013 in das Handelssegment Bondm der Börse Stuttgart einbezogen. Die Equinet Bank agierte bei der Emission als Lead Manager und Bookrunner. Die Ekosem-Anleihe hat einen Kupon von 8,5 Prozent und läuft bis zum 6. Dezember 2018. Bereits im September 2013 wurde eine Kapitalerhöhung um 5 Prozent durchgeführt und damit das Eigenkapital um 10 Mio. Euro erhöht.
Adler Real Estate will eine Wandelschuldverschreibung von bis zu 11,25 Millionen Euro begeben, eingeteilt in bis zu 3 Millionen Teilschuldverschreibungen zu je 3,75 Euro. Die Verzinsung beträgt 6 Prozent jährlich, die Zinsen werden quartalsweise gezahlt. Die Wandelschuldverschreibung ist nachrangig zu der 6-prozentigen Wandelschuldverschreibung 2013/2017. Die Aktionäre des Unternehmens hatten erst kürzlich den Weg für weitere Kapitalmaßnahmen freigemacht. Die Aktionäre und die Inhaber der Wandelschuldverschreibung haben ein Bezugsrecht. Das Bezugsangebot soll zwei Wochen betragen und im November beginnen. Mit den Einnahmen will der Vorstand in Wohnimmobilienportfolios in Deutschland investieren. Die Maßnahme wird von Close Brothers Seydler begleitet.
Moody’s hat das Rating der 2018 fälligen vorrangig besicherten Anleihe von Kabel Deutschland auf Baa2 (zuvor Ba2) angehoben. Die 2017 fälllige nachrangige Anleihe wurde auf Baa3 (zuvor B1) hochgestuft. Der Ausblick ist positiv. Das Rating der Unternehmensfamilie Kabel Deutschland und das Probability-of-Default-Rating wurden nach der Mehrheitsübernahme von Kabel Deutschland durch Vodafone.
Der Solardienstleister Wirsol hat Antrag auf Insolvenz gestellt. Die Verhandlungen mit den Banken über die Verlängerung eines Konsortialkredits sollen sich Berichten zufolge schwieriger gestaltet haben als angenommen. Vorläufiger Insolvenzverwalter des Unternehmens, das zuvor die Sanierung in Eigenregie im Rahmen eines Schutzschirmverfahrens angepeilt hatte, ist Markus Ernestus. Wirsol wird sich auch auf die Suche nach einem CFO machen müssen. Der bisherige CFO Bernd Kästner hat sein Engagement dem Unternehmen zufolge nach dreijähriger Tätigkeit als Finanzvorstand vertragsgemäß beendet.
Das Amtsgericht Cottbus hat Rechtsanwalt Rolf-Dieter Mönning zum vorläufigen Insolvenzverwalter über das Vermögen der FFK Enviroment bestellt. Das Unternehmen hatte in der Woche die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt.
Die Surteco Gruppe (Umsatz 2012 ca. 407,7 Millionen Euro) will das Grundkapital der Gesellschaft um 4,4 Millionen Euro auf 15,5 Millionen Euro aufstocken. Mit den Erlösen aus der Kapitalerhöhung und der vorhandenen Liquidität soll die Übernahme an den Gesellschaften der Süddekor Gruppe finanziert werden. Berenberg ist Sole Lead Manager und Sole Bookrunner.
Das Stammkapital des Automobilzulieferers KDK Automotive ist im Rahmen einer Bar-Kapitalerhöhung auf 10 Millionen Euro erhöht worden. An der Kapitalerhöhung nahmen mehrere Gesellschaften teil, darunter Investoren aus Süd-Korea, die im asiatischen Raum an zahlreichen Unternehmen beteiligt sind. KDK Automotive ist aus der früheren insolventen Innovative Components Technologies hervorgegangen, die vor wenigen Wochen von der koreanischen Unternehmensgruppe Dongkook übernommen wurde. Mathias Schröder und Alexander Weber von der Kanzlei Heuking Kühn Lüer Wojtek haben Dongkook Industries als Leadinvestor bei der Kapitalerhöhung der deutschen Tochtergesellschaft begleitet.
Die Rickmers Holding, Muttergesellschaft des Schifffahrtskonzerns Rickmers Gruppe, hat ihre Unternehmensanleihe vom Juni 2013 im Rahmen einer Privatplatzierung bei institutionellen Investoren um 50 Millionen Euro auf 225 Millionen Euro aufgestockt. Die Anleihe läuft fünf Jahren und wird jährlich mit 8,875 Prozent verzinst. Mit dem Nettoerlös aus der Aufstockung will Rickmers Wachstumsinvestitionen finanzieren und den Rest für die Refinanzierung von Bankverbindlichkeiten / Refinanzierungskosten einsetzen.
Das Amtsgericht Bonn hat Ende vergangener Woche den Antrag der IVG Immobilien auf Eröffnung eines Verfahrens in Eigenverwaltung genehmigt. Der Immobilienkonzern hatte sich seit dem 21. August im Schutzschirmverfahren befunden.
Die MeridianSpa-Gruppe platziert zum zweiten Mal Anleihe. Die sogenannte Wellness-Anleihe wird als Inhaberschuldverschreibung mit einem Gesamtvolumen bis zu 10 Millionen Euro herausgegeben. Das Wertpapier ist mit einem steigenden Zinskupon von beginnenden 6 Prozent bis zu 7 Prozent p. a. ab 2018 ausgestattet.
Balder Finance Trust startet mit einem neuen Kreditfonds in Deutschland. Der Fonds bietet mittelständischen Unternehmen Zugang zu unbesichertem Fremdkapital. „Potenzielle Mittelständler müssen einen Umsatz im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich aufweisen und mindestens drei Jahre am Markt sein“, erläutert Holger Diefenbach, Mitgründer und Aufsichtsratschef der Balder Finance Trust. Zudem seien die Kreditvolumina im Verhältnis zur Gesamtverschuldung des Unternehmens gedeckelt und zum gesamten Investmentvolumen des Fonds streng limitiert. Das Startvolumen des Fonds soll zwischen 50 und 100 Millionen, das Zielvolumen bei 400 Millionen Euro liegen.
sabine.paulus[at]finance-magazin.de