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Finanzierungen: VTG, Heidelberg Cement, Scholz

VTG krempelt die Finanzierung um und schließt eine neue Kreditvereinbarung über 1,2 Milliarden Euro ab.
VTG

VTG refinanziert 1,2 Milliarden Euro

VTG refinanziert die Mehrheit seiner bestehenden Bankdarlehen. Ein internationales Konsortium aus zwölf Banken unter Führung der KfW Ipex-Bank und der Unicredit stellt die neue Kreditlinie zur Verfügung. Das Volumen der Transaktion beläuft sich insgesamt auf 1,2 Milliarden Euro. 900 Millionen Euro davon entfallen auf die Ablösung bereits bestehender Kreditlinien. Außerdem nimmt VTG eine neue Kredit- und Avallinie über 300 Millionen Euro auf.

Die genauen Konditionen der Vereinbarung sind nicht bekannt. Laut VTG liegt die Zinsersparnis jährlich bei 10 Millionen Euro. Die Einmalaufwendungen belaufen sich auf 7 Millionen Euro. Das Unternehmen wurde bei der Transaktion von Hengeler Mueller beraten.

Heidelberg Cement platziert einen Schuldschein über 625 Millionen Euro

Der Baustoffkonzern Heidelberg Cement hat einen Schuldschein über 625 Millionen Euro platziert. Ursprünglich waren nur 400 Millionen Euro geplant, durch die große Nachfrage konnte das Volumen jedoch aufgestockt werden. Der Schuldschein hat eine Laufzeit bis Januar 2022 und besteht aus zwei Tranchen. Die erste wird fest mit 1,85 Prozent verzinst, die andere variabel bei 1,5 Prozent über dem sechsmonatigen Euribor. Landesbank Baden-Württemberg, Landesbank Hessen-Thüringen und Raiffeisen Bank International haben die Transaktion begleitet.

Mit dem Erlös reduziert Heidelberg Cement das Volumen der Brückenfinanzierung, die das Unternehmen für die Übernahme von Italcementi abgeschlossen hat. Das Volumen sinkt nach Angaben des Unternehmens von 3,3 auf 2,7 Milliarden Euro. Heidelberg Cement hat angekündigt, die Brückenfinanzierung durch den freien Cashflow, den Verkauf von Standorten und die Emission von Anleihen refinanzieren zu wollen.

Scholz muss seine Schulden restrukturieren

Der Schrottrecycler Scholz muss seine Passivseite restrukturieren. „Scholz strebt die umfassende Restrukturierung der Finanzverbindlichkeiten im Einvernehmen mit den Fremdkapitalgebern an“, gab das Unternehmen bekannt. Für die Restrukturierung verlegt das Unternehmen seinen Firmensitz nach London. Die Absicht ist wohl, unter dem britischen „Scheme of Arrangement“ die Verbindlichkeiten leichter und schneller restrukturieren zu können als im deutschen Rechtsraum möglich wäre.

Nach der Ankündigung dieser Maßnahmen senkt die Ratingagentur Euler Hermes die Bewertung des Schrottrecyclers von CCC unbestimmt auf C.

Ekosem Agrar verlängert Bondlaufzeit

Ekosem Agrar will die Laufzeit seiner 2017 beziehungsweise 2018 fälligenMittelstandsanleihen verlängern. Das deutsch-russische Agrarunternehmen will die Bonds mit einem Kupon von 8,75 Prozent beziehungsweise 8,5 Prozent nun vier Jahre länger laufen lassen. Dem sollen nun die Gläubiger zustimmen. Insgesamt beläuft sich das Volumen der Anleihen auf 128 Millionen Euro. CFO und CEO Wolfgang Bläsi will dem Unternehmen mit der Maßnahme „finanzielle Flexibilität erhalten“. Das Investitionsprogramm des Unternehmens bleibt aufgrund der Krise in Russland hinter den Erwartungen zurück.

Weitere Finanzierungen

VW Financial Services hat zum dritten Mal chinesische Autokredite verbrieft. In der Transaktion über rund 3 Milliarden Renminbi (etwa 419 Millionen Euro) wurden rund 53.000 Autokreditverträge verbrieft. Die Tranche A wird fest mit 3,3% verzinst, die Tranche B mit 5,1%. Laut VW Financial Services ist es bisher die günstigste begebene Auto-ABS-Transaktion in China.

Die pbb Deutsche Pfandbriefbank hat einen Hypothekenpfandbrief mit einem Volumen von 750 Millionen Euro begeben. Die Laufzeit beträgt sieben Jahre, der Kupon liegt bei 0,5 Prozent. Ausgegeben wurde der Pfandbrief zu einem Preis von 99,221 Prozent, woraus sich eine Rendite von rund 0,614 Prozent ergibt. Gezeichnet wurde der Hypothekenpfandbrief hauptsächlich von deutschen Investoren, wie die pbb mitteilte. Als Bookrunner agierte ein Konsortium aus BayernLB, Commerzbank, Crédit Agricole Corporate & Investment Bank, Deutsche Bank und DZ Bank. Das Bankhaus Lampe war als Co-Lead tätig.

Ein Jahr nach der Insolvenzeröffnung erhalten die Gläubiger der MS Deutschland erstmals eine Rückzahlung. Der Gläubigerausschuss hat zugestimmt, 10 Prozent der festgestellten Forderungen auszuzahlen. Die Auszahlung beläuft sich damit auf 6,2 Millionen Euro. Bis zum Abschluss des Insolvenzverfahrens wird es allerdings noch mehrere Jahre dauern, so Insolvenzverwalter Reinhold Schmid-Sperber.

Der Online-Umzugsdienstleister Movinga hat eine Serie-B-Finanzierung über 25 Millionen US-Dollar erhalten. Angeführt wurde die Finanzierungsrunde von Index Ventures und den bisherigen Investoren. Außerdem haben sich unter anderem Earlybird VC, Heilemann Ventures und Global Founders Capital beteiligt. Index Ventures wurde bei der Transaktion durch die Kanzlei Taylor Wessing beraten.

Das Medizintechnikunternehmen Diatron, das dem PE-Investor The Riverside Company gehört, hat seine bestehende Finanzierung erneuert. Die Refinanzierung wurde mit der Unicredit abgeschlossen. Details sind nicht bekannt. Bei der Refinanzierung wurde The Riverside Company von Lincoln International beraten.

Das Cross-Channel-Marketingunternehmen Crossengage hat eine siebenstellige Seedfinanzierung erhalten. Zu den Investoren zählen unter anderem Project A Ventures, Capnamic Ventures und die IBB Beteiligungsgesellschaft mit ihrem Fonds Kreativwirtschaft Berlin. Weiterhin haben sich Heilemann Ventures, Ventech, TA Ventures und Voltage Ventures beteiligt. Crossengage wurde bei der Finanzierungsrunde durch BMH Bräutigam unter Federführung von Patrick Hohl beraten.

Die Tiberius Holding, die sich in Instant IPO Holding umbenannt hat, hat eine Barkapitalerhöhung mit Bezugsrecht abgeschlossen. Mit deren Erlös soll die Übernahme des auf Börsenmanteltransaktionen spezialisierten Unternehmens Instant IPO finanziert werden. Die Transaktion war überzeichnet. Weitere Details sind nicht bekannt.

Ratingmeldungen

Die Ratingagentur Euler Hermes hat dem Modeunternehmen Rudolf Wöhrl die Bonitätsnote BB- erteilt. Der Ratingausblick ist stabil. Positiv wirkten sich der Agentur zufolge unter anderem die Digitalisierung des Geschäftsmodells sowie die angestrebte Weiterentwicklung zum Multi-Channel-Händler aus. Außerdem hat Rudolf Wöhrl der Beurteilung zufolge sein Filialportfolio konsequent bereinigt.

Moody’s hat das Kreditausfall-Rating von Heckler & Koch von Caa3-PD auf Caa3-PD/LD geändert. Die Änderung erfolgte, nachdem das Unternehmen den Rückkauf von Senior Secured Notes mit einem Nominalwert von 45 Millionen Euro zu einem Preis von 40 Millionen Euro angekündigt hatte. Das Unternehmensrating und das Senior-Secured-Rating von Caa3 wurden bestätigt, der Ausblick bleibt negativ.  

Das Immobilienunternehmen CA Immobilien Anlagen hat von der Ratingagentur Moody’s erstmalig ein Langfristrating von Baa2 erhalten. Für die Beurteilung berücksichtigte die Ratingagentur unter anderem die gute Qualität und Diversifikation des Portfolios von Büroimmobilien, ein begrenztes Mieterkonzentrationsrisiko und eine konservative Finanzpolitik.

Die Ratingagentur Moody’s hat die Bonitätsnote von Gerresheimer bei Baa3 bestätigt. Der Ratingausblick ist negativ. Moody’s hat die Übernahme von Centor als positiv eingeschätzt, da Gerresheimer damit seine Produktpalette erweitert und die Umsätze in Amerika steigert. Allerdings werden sich die Verbindlichkeiten stärker erhöhen als bislang von Moody’s erwartet.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.

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