Newsletter

Abonnements

Mifa: Erste Investoren melden sich

Endlich mal wieder gute Nachrichten für die Anleihegläubiger von Mifa: Mehrere Investoren haben offenbar Interesse an einem Einstieg.
Mifa

Zwei Wochen nach dem Übergang in das reguläre Insolvenzverfahren hat sich der vorläufige Insolvenzverwalter des Fahrradherstellers Mifa, Lucas Flöther, nun erstmals zu Wort gemeldet – und macht den Anleihegläubigern Mut. Es gebe eine ganze Reihe von Anfragen für einen Einstieg bei Mifa, sagte Flöther gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. Sowohl strategische Unternehmen aus der Branche als auch PE-Investoren seien an einer Beteiligung interessiert, konkretisierte seine Kanzlei Flöther & Wissing auf Nachfrage von FINANCE. Details wollte die Kanzlei allerdings nicht nennen und verwies auf die laufenden Verhandlungen.

Ein Interessent ist bereits bekannt: Am vergangenen Montag legte das Heidelberger Private-Equity-Haus Deutsche Balaton ein Restrukturierungskonzept für den ostdeutschen Fahrradhersteller vor. Der PE-Investor schlägt darin ein Paket von Kapitalmaßnahmen über insgesamt 15 Millionen Euro vor – das ist laut dem vorläufigen Insolvenzverwalter Flöther auch der Betrag, den Mifa braucht, um 2015 die Produktion aufrecht zu erhalten.

Unter der Bedingung, dass die finanzierenden Banken ihre Zusagen aufrecht erhalten, will die Deutsche Balaton eine Optionsanleihe über 7,5 Millionen Euro zeichnen. Darüber hinaus sollen auch die Aktionäre und weitere Investoren 7,5 Millionen Euro aufbringen. Flöther prüfe derzeit das Angebot des PE-Investors, sagte sein Sprecher. Wann mit einem Ergebnis zu rechnen sei, könne er noch nicht sagen.

Flöther: Banken wollen Mifa stützen

Ob sich die Mifa-Aktionäre auf das Angebot des PE-Investors einlassen, ist noch unklar. Zumindest der Großaktionär Carsten Maschmeyer kündigte in der vergangenen Woche seine Unterstützung für das Konzept der Deutschen Balaton an: Er sei bereit zu einem Kapitalschnitt und prüfe eine weitere Finanzspritze in Millionenhöhe, erklärte er in einem Interview in der Onlineausgabe des Handelsblatts.

Flöther sagte nun jedoch, ihm lägen noch keine konkreten Angebote der Aktionäre vor. Er setzt für die Rettung vor allem auf die Banken, von denen er nach eigenem Bekunden positive Signale erhalten hat: Sie hätten Sanierungsbeiträge angekündigt, „die weit über das übliche Maß hinausgehen.“ Auch Großkunden würden dem Unternehmen weiter die Stange halten.

Überrascht zeigte sich Flöther nach Angaben seines Sprechers derweil über die Abberufung von Stefan Weniger als Mifa-CRO: „Herr Flöther hätte gerne mit Herrn Weniger als Vorstand weitergearbeitet“, sagte der Sprecher. „Die Gründe über die Abberufung sind uns völlig unklar.“ Weniger bleibt bei dem Fahrradhersteller zwar weiterhin an Bord, allerdings ohne Vorstandsmandat.

Gute Nachrichten für Mifa-Anleihegläubiger

Nach den Hiobsbotschaften der vergangenen Wochen – dem Scheitern der sichergeglaubten Rettung durch den indischen Fahrradhersteller Hero Cycles, den Querelen im Vorstand und dem Übergang von der Eigenverwaltung in die Regelinsolvenz, der alle getroffenen Abmachungen hinfällig machte – sind die Äußerungen des vorläufigen Insolvenzverwalters nun erstmals gute Nachrichten für die Gläubiger der 25 Millionen Euro schweren Mittelstandsanleihe. In trockenen Tüchern ist allerdings noch nichts. Wie lange sich der Investorenprozess noch hinziehen wird, darüber wollte der Sprecher des vorläufigen Insolvenzverwalters keine Angaben machen.

desiree.backhaus[at]finance-magazin.de

Info

Alles über Mifa und die Hintergründe der Insolvenz erfahren Sie auf unserer FINANCE-Themenseite.

Unternehmen