Die Krise in der weltweit angeschlagenen Solarbranche fordert ihr nächstes Opfer. Suntech Power Holdings, einer der weltgrößten Solarmodulhersteller, ist praktisch zahlungsunfähig. Der finanziell angeschlagene chinesische Solarkonzern hat Schulden in Höhe von 541 Millionen US-Dollar am Freitag nicht wie vereinbart zurückgezahlt. Noch ist nicht bekannt, wie David King, CEO und agierender CFO des chinesischen Solarmodulherstellers, seinen Anlegern das geliehene Geld zurückzuzahlen will.
Mit dem Zahlungsverzug vom Freitag gilt der Solarmodulhersteller als praktisch zahlungsunfähig, und es könnte jetzt noch zu einem offiziellen Insolvenzantrag kommen, sagte Aaron Chew, Analyst bei der Investmentbank Maxim Group in New York gegenüber Dow Jones. Laut Chew verlangen einige der Minderheitsanleihenbesitzer, die sich nicht an der Stundungsvereinbarung beteiligt haben, dass der Treuhänder der Anleihen jetzt Suntechs unfreiwilligen Bankrott beantrage.
Suntech verschafft sich Zeit
Anfang vergangener Woche hatte der Konzern mitgeteilt, er habe mit etwa 60 Prozent seiner Anleihegläubiger eine Stundungsvereinbarung getroffen, nach der Suntech seine Schulden nun erst am 15. Mai zurückzahlen muss. Damit hat sich das Unternehmen, das auf einem Schuldenberg von mehr als 2 Milliarden Dollar sitzt, Zeit zum Luft holen verschafft.
Ein weltweites Überangebot an Solarmodulen und sinkende Preise sorgen für eine Krise in der Solarbranche. Auch deutsche Unternehmen sind davon betroffen. Mehr hierzu in unserer Bildergalerie.
Sabine Paulus ist seit 2008 Redakteurin beim Fachmagazin FINANCE und der Online-Publikation DerTreasurer. Ihre Themenschwerpunkte sind Personal, Organisation, Karriere und Finanzierung. Sie ist M.A. und hat an der Universität Konstanz unter anderem das Hauptfach Deutsche Literatur studiert.