Das Coronavirus wirkt sich massiv auf die Ratings deutscher Unternehmen aus. Die Ratingagentur S&P Global Ratings hat bei rund einem Viertel der von S&P öffentlich gerateten Unternehmen in Deutschland eine Änderung vorgenommen. „Insgesamt haben wir in absoluten Zahlen 27 Ratingveränderungen vorgenommen“, erklärt Tobias Mock, Managing Director bei S&P. „Bei 14 davon wurde das Rating verschlechtert, bei den anderen der Ausblick angepasst.“
Es ist die heftigste Welle an Ratingverschlechterungen, die der Markt je in so kurzer Zeit zu verkraften hatte. Und dabei sieht die Lage in Deutschland noch gut aus. Laut S&P gab es in Europa bei 33 Prozent der Ratings eine Veränderung, in den USA sogar bei 38 Prozent. „In Amerika kamen neben den Schwierigkeiten durch Corona auch noch die Probleme im Öl- und Gassektor dazu“, erläutert Mock. Den höheren Wert bei den anderen europäischen Ländern erklärt er unter anderem mit einem größeren Tourismussektor.
Zu den deutschen Unternehmen, die es besonders hart getroffen hat, gehören ZF Friedrichshafen und die Lufthansa – beide haben ihre Investmentgrade-Rating verloren. Aber auch BMW, Daimler, SGL Carbon und Tui mussten – neben vielen anderen – ein Downgrade hinnehmen. „Einige Branchen wurden durch die Krise besonders hart getroffen. Im Automobilsektor gab es bei 80 Prozent der Unternehmen eine Ratingverschlechterung“, ergänzt Mock.
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