Der angeschlagene Automobilzulieferer Leoni will seine nervösen Gläubiger beruhigen und holt dazu den bekannten Sanierer Hans-Joachim Ziems an Bord. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Verweis auf mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen. Ziems genießt in der Restrukturierungsbranche einen exzellenten Ruf und sanierte unter anderem die Werkstattkette A.T.U und den Holzverarbeiter Pfleiderer. Häufig agiert er sogar als für die Restrukturierung hauptverantwortlicher Vorstand.
Dass Ziems bei Leoni nicht als Vorstand, sondern nur als Berater mandatiert werden soll, deutet darauf hin, dass die Lage bei den Franken wohl ernst, aber noch nicht existenzgefährdend ist. Leoni selbst hatte im Juli dieses Jahres „Refinanzierungsbedarf“ eingeräumt und angekündigt, sich aufspalten zu wollen. Die überdurchschnittlich profitable Kabelsparte, die mit 1,9 Milliarden Euro für fast ein Drittel des Umsatzes steht, will der Konzern entweder verkaufen oder an die Börse bringen. Es ist die Perle des Konzerns – ein Verkauf dürfte frische Mittel in dreistelliger Millionenhöhe in die Kasse spülen.