Das Corona-Jahr lastet auch auf der ING. Die deutsche Dependance der holländischen Bank, die sich als Vorreiterin in Sachen Digitalisierung und Agilität versteht, bekam die Auswirkungen der Pandemie zu spüren. Sie verzeichnete 2020 in Deutschland einen Gewinn vor Steuern von rund 1 Milliarde Euro – im Vorjahr hatte er noch bei 1,35 Milliarden Euro gelegen. Wachstum verzeichnete die Bank bei Hausbankkunden und bei allen Produkten im Geschäftsfeld Retail Banking, insbesondere im Wertpapiergeschäft. „Wir sind froh, dass wir die agile Transformation schon vor Corona abgeschlossen haben“, sagte Deutschlandchef Nick Jue am Freitag auf der Jahrespressekonferenz der Bank.
Im Firmenkundenkundengeschäft, das die Bank als „Wholesale Banking“ bezeichnet, verzeichnete sie allerdings einen Rückgang. Dort betrug das Kreditvolumen im Jahr 2020 31,5 Milliarden Euro, während es im Vorjahr noch bei rund 35 Milliarden Euro gelegen hatte. Firmenkundenchef Joachim von Schorlemer, der seit vergangenem Jahr auch stellvertretender Vorsitzender der ING Deutschland ist, führte das vor allem auf den Rückgang im internationalen Geschäft außerhalb Deutschlands zurück – in der Vergangenheit liefen beispielsweise Flugzeugfinanzierungen stärker über die deutsche Bilanz.
Firmenkundengeschäft
Banker-Wechsel, Restrukturierungen, angriffslustige Auslandsbanken: Alles Wichtige zum harten Kampf im deutschen Firmenkundengeschäft.