Personal-Coup im Investmentbanking: Die amerikanische Citi holt sich den deutschen Top-Investmentbanker Patrick Frowein vom Konkurrenten Deutsche Bank. Frowein steigt bei der US-Bank als Vice Chairman Banking, Capital Markets und Advisory für die EMEA-Region ein und wird seine Position von London aus übernehmen. In dieser Funktion soll er besonders für die strategische Kundenbetreuung in Europa, Nahost und Afrika zuständig sein, heißt es in einer internen Mitteilung der Bank, die FINANCE vorliegt. Darüber hinaus wird Frowein in verschiedenen Management Committees tätig sein, wie die Börsen-Zeitung berichtete.
Frowein verantwortete Investmentbanking
Frowein kommt von der Deutschen Bank, wo er rund 16 Jahre tätig war. Dort agierte er als Leiter des Investmentbankings in Deutschland, Österreich und der Schweiz und war als Mitglied des globalen Führungsgremiums tätig. Vor rund einem Jahr hatte die Bank Frowein zum Chairman Investment Banking Coverage & Advisory berufen, nachdem sein damaliger Co-Leiter im Investmentbanking, Berthold Fürst, in die Führung des M&A-Geschäfts aufgestiegen war.
Bevor Frowein im Oktober 2019 die Leitung des Investmentbankings übernahm, verantwortete er – ebenfalls im Tandem mit Fürst – das Beratungs- und Emissionsgeschäft innerhalb des DACH-Raumes, wo er sich durch seine Arbeit einen Namen im Firmenkundengeschäft machte. Seine Karriere hatte Frowein bei der Schweizer UBS begonnen. Wer Frowein bei der Deutschen Bank ersetzen wird, ist bislang noch nicht bekannt.
Citi will im deutschen Firmenkundengeschäft wachsen
Auch die Citi hatte kürzlich einen prominenten Abgang zu verzeichnen. Mit Sven Baumann wechselte der Leiter des deutschen Investmentbankings zum britischen Konkurrenten Barclays, wo er seit April ebenfalls das Investmentbanking im deutschsprachigen Raum leitet. Baumann war lange Spezialist für das Private-Equity-Geschäft der US-Bank.
Mit dem prominenten Neuzugang unterstreicht die Citi ihre Wachstumsambitionen im deutschen Firmenkundengeschäft. Dass für ihn der heimische Markt im Fokus steht, hatte Frowein bereits in seiner Zeit bei der Deutschen Bank betont. „Deutschland ist für uns kein Hobby. Es ist unser Heimatmarkt, in dem wir tief verwurzelt sind“, hatte der Manager im Gespräch mit FINANCE erklärt. Zuletzt hatte die Bank bestätigt, auch das M&A-Geschäft innerhalb Deutschlands stärken zu wollen. Auch die übrigen US-Banken wie JP Morgan und Goldman Sachs sind hierzulande aktuell auf Kundenfang.
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Jasmin Rehne ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt scherpunktmäßig die Themen Controlling und Personal. Sie hat in Marburg Sprache und Kommunikation studiert. Neben ihrem Studium arbeitete Jasmin Rehne bereits als studentische Hilfskraft bei FINANCE.