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Deutsche-Bank-Topmanager Urwin angeblich vor Abgang

Marcus Schenck soll Berichten zufolge künftig das Corporate & Investment Banking leiten. Die Bank schweigt dazu.
Mario Andreya/Deutsche Bank AG

Bei der Deutschen Bank könnte es zu einem Wechsel mit Auswirkungen auf das Firmenkundengeschäft kommen: Berichten zufolge laufen Gespräche, denen zufolge der CFO Marcus Schenck künftig den von Jeffrey Urwin geleiteten Bereich Corporate & Investment Banking (CIB) beaufsichtigen soll.

Urwin solle einem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge in diesem Zuge seinen Posten räumen. Die Zeitung beruft sich dabei auf mit dem Vorgang vertraute Personen. Einen genauen Zeitplan gebe es noch nicht, hieß es weiter. Die Deutsche Bank wollte zu den Gerüchten auf FINANCE-Anfrage keinen Kommentar abgeben.

Im Bereich CIB hat die Deutsche Bank die Aktivitäten in den Bereichen Commercial Banking, Corporate Finance und Global Transaction Banking gebündelt. In diesem Bereich liegen damit die für Firmenkunden wichtigen Themen M&A, Aktien und Anleihen, sowie Cash Management, Handelsfinanzierung und Wertpapiere. Auch die regionalen und branchenspezifischen Kundenbetreuer sind dort angesiedelt. 

Jeffrey Urwin seit Januar 2016 im Deutsche-Bank-Vorstand

Jeffrey Urwin kam im Herbst 2015 zur Deutschen Bank und wurde im Januar 2016 als Head of Corporate & Investment Banking in den Vorstand berufen. Er war von JP Morgan gewechselt, wo er zuletzt als Global Co-Head of Treasury Services, Corporate Banking and Investment Banking tätig war.

CFO Marcus Schenck, der nun als Nachfolger gehandelt wird, kam nach einer mehrjährigen Karrierestation als CFO des Energiekonzerns E.on in Düsseldorf im Januar 2015 zur Deutschen Bank. Schenck ist auch ein erfahrener Investmentbanker: Vor seiner Zeit bei E.on war er einige Jahre lang gemeinsam mit Alexander Dibelius Deutschlandchef von Goldman Sachs.

Deutsche Bank strukturiert Portfolio um

Um wieder profitabel zu werden, stutzt die Deutsche Bank derzeit ihr Kundenportfolio im Investmentbanking zurecht. So will die Bank zukünftig eine Reihe von Dienstleistungen für handelnde Kunden wie Hedgefonds nicht mehr anbieten.

Die Deutsche Bank steckt nach wie vor in den roten Zahlen und hat das Jahr 2016 mit einem Minus von 1,4 Milliarden Euro abgeschlossen. Die Erträge fielen mit 30 Milliarden Euro um 10 Prozent niedriger aus als im Vorjahr. Die Deutsche Bank ist in mehrere Rechtsstreitigkeiten verwickelt, die ebenfalls zu hohen Belastungen führen.