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Streit gelöst: NordLB darf neue Software einführen

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Die Nord LB darf ihre IT modernisieren. Foto: Frank-stock.adobe.com
Die Nord LB darf ihre IT modernisieren. Foto: Frank-stock.adobe.com

Die Norddeutsche Landesbank (NordLB) hat sich im Streit mit einigen ihrer Eigentümer durchsetzen können und die Freigabe für die erste Phase ihres geplanten IT-Projektes zur Einführung einer neuen Bankensteuerung erhalten. Bis zum Jahr 2026 sollen demnach „wesentliche Prozesse im Finanzwesen, schwerpunktmäßig im Rechnungswesen, in den Berichtswegen zur Bankenaufsicht sowie im Risikocontrolling grundlegend modernisiert werden“, heißt es in einer Mitteilung der Bank.

Zuletzt hatte die Bankenaufsicht der EZB Mängel in der Risikoüberwachung moniert. Mit der neuen Software wird die NordLB nach eigenen Angaben „neue aufsichtsrechtliche Anforderungen erfüllen, wie sie zukünftig alle vergleichbaren Banken abzudecken haben.“

Konflikt mit Sparkassen und Landesbanken um IT

Allerdings sollte die Einführung der neuen Bankensteuerungssoftware bis zu 500 Millionen Euro kosten. Dieser Preis war einigen Eigentümern aus Kreisen der Landesbanken und Sparkassen zu hoch. Wie viel die Implementierung der neuen Software nun kosten wird, gab die Bank nicht bekannt. Die Nachrichtenagentur Reuters will erfahren haben, dass die erste Stufe mit rund 100 Millionen Euro zu Buche schlagen wird.

Info

Im Verlauf des Konflikts um die neue Bankensteuerungssoftware hatte der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil damit gedroht, die Partnerschaft mit den Sparkassen zu beenden. Das konnten sich die Sparkassen außerhalb Niedersachsens und Sachsen-Anhalts unter bestimmten Konditionen durchaus vorstellen.

„Es ist gut, dass die Bank nun das Projekt zur Erneuerung der Banksteuerung starten kann“, kommentiert der niedersächsische Finanzminister und Aufsichtsratsvorsitzende der NordLB Gerald Heere nun die Entscheidung für die neue IT.

NordLB befindet sich in der Transformation

Erst im Juni 2023 hatte die NordLB ihr Firmenkundengeschäft umgebaut, um die Zusammenarbeit mit den niedersächsischen Sparkassen zu verbessern. Diese begrüßten die Neuaufstellung.

Im aktuellen FINANCE-Banken-Survey 2023 sah gerade einmal 1 Prozent der Befragten die NordLB als führend im deutschen Firmenkundengeschäft an. Damit rangieren die Hannoveraner auf Rang 16.

Erika von Bassewitz ist Redakteurin bei FINANCE. Sie hat Philosophie und Französisch an der Humboldt-Universität in Berlin sowie an der Université de Genève studiert und mit einem Magister Artium abgeschlossen. Vor FINANCE war sie mehr als acht Jahre Redakteurin in der Multimediaredaktion des Medienhauses der EKHN. Davor war sie unter anderem Redakteurin beim HR-Magazin von monster, freie Autorin bei Deutsche Welle TV und freie Mitarbeiterin bei der Westdeutschen Zeitung.