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Arnd Schwierholz wird CFO bei N26

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Arnd Schwierholz folgt bei N26 auf den scheidenden CFO Jan Kemper. Foto: N26
Arnd Schwierholz folgt bei N26 auf den scheidenden CFO Jan Kemper. Foto: N26

Neuer Finanzchef für N26: Die Neo-Bank hat in dem ehemaligen Lufthansa-Manager Arnd Schwierholz einen neuen CFO gefunden. Er wird die Finanzverantwortung mit Wirkung zum 1. Februar 2023 übernehmen und damit die Nachfolge für den scheidenden Finanzchef Jan Kemper antreten. Somit wird er künftig neben den beiden Co-CEOs Valentin Stahl und Maximilian Tayenthal in der Führungsetage agieren.

Mit der neuen Personalie können die Berliner nun Aufatmen: Kemper hatte seinen Abschied nach nur eineinhalb Jahren für Ende Januar bereits vergangenen Monat bekanntgegeben – zu dem Zeitpunkt konnte N26 noch keine geeignete Nachfolge präsentieren.

Arnd Schwierholz war CFO bei Flix

Nun legt die Neo-Bank die Finanzgeschicke in die Hände des erfahrenen Finanzmanagers Schwierholz, der sich in eine neue Branche wagt. So war er während seiner Karriere-Laufbahn vornehmlich für verschiedene Reiseunternehmen tätig. Der 53-Jährige war von 2016 bis 2021 CFO bei dem Fernbusanbieter Flix (ehemals Flixmobility). Bei dem Unternehmen begleitete er unter anderem im Juli 2019 den Einstieg des Private-Equity-Investors Permira und des Wachstumsinvestors TCV im Zuge einer Finanzierungsrunde, die mit einem Volumen von 500 Millionen Euro taxiert wurde.

Bekanntheit erlangte Schwierholz aber vor seiner Zeit bei Flix, wo er von April 2015 bis September 2016 als Finanzvorstand bei der börsennotierten Air Berlin agierte. Seinen Einstieg in die Airline-Branche hatte er 2002 bei der Lufthansa. Dort war der designierte CFO zunächst als Leiter der M&A-Abteilung tätig und stieg anschließend zum Finanzchef der Lufthansa-Tochter Sky Chefs auf.

Derzeit ist er Partner und Berater bei dem Venture Capital Unternehmen Iconical, einem Unternehmen, das auf Investitionen in Techunternehmen spezialisiert ist. Er gilt als Experte für Finanzierungen von Technologieunternehmen, konzernweite Finanzplanung, M&A sowie im Venture Capital Bereich.

N26 hat mit Governance-Problemen zu kämpfen

Der scheidende Finanzchef Kemper übergibt die Finanzverantwortung in einer angespannten Zeit. Die Bafin hatte im Mai 2021 aufgrund mangelnder Geldwäscheprävention einen Sonderbeauftragen bei N26 platziert. Und auch die italienische Finanzaufsicht hatte den Berlinern Einschränkungen auferlegt. Mit dem Eintritt Kempers im Juli 2021 sollte sich die Lage eigentlich wieder entspannen und auch ein möglicher Börsengang wurde mit dem CFO, der 2014 bereits Zalando an die Börse brachte, in Betracht gezogen.

„Jan hat maßgeblich dazu beigetragen, die Strukturen und die Governance von N26 weiter zu stärken. So konnte eine solide Grundlage für den weiteren Erfolg des Unternehmens geschaffen werden“, kommentierte Marcus W. Mosen, Aufsichtsratsvorsitzender von N26, Kempers Amtszeit.

An die Börse ist N26 bislang nicht gegangen, hat sich aber von einer GmbH in eine Aktiengesellschaft umgewandelt – gut möglich also, dass der IPO perspektivisch ein Thema für Schwierholz wird. Der neue Finanzchef wird außerdem die Zahlen von N26 wieder auf Vordermann bringen müssen: Im Geschäftsjahr 2021 verzeichnete die Bank einen Verlust in Höhe von 172,4 Millionen Euro und auch für das vergangene Geschäftsjahr gab sein Vorgänger einen Verlust in Ausblick.

Neben der Personalie im Finanzressort hat N26 außerdem eine weitere Position im Management besetzt. Daniel Lappas verantwortet nun als Deutschlandchef die Dach-Region sowie die Region Nordeuropa. Damit folgte er auf Georg Hauer, der die Bank bereits im September 2021 verlassen hatte.

Jasmin Rehne ist Redakteurin bei FINANCE und verfolgt schwerpunktmäßig die Themen Controlling, Gehalt und Personal. Sie hat in Marburg Sprache und Kommunikation studiert. Neben ihrem Studium arbeitete Jasmin Rehne bereits als studentische Hilfskraft bei FINANCE.