Der frühere Solarworld-CFO Philipp Koecke kauft mit Solarparc eine Tochter des insolventen Unternehmens. Das bestätigte der Insolvenzverwalter von Solarworld jetzt gegenüber dem „Handelsblatt“.
Der Ex-CFO kauft den Teilbereich gemeinsam mit den Geschäftsführern von Solarparc, Peter Schreier und Steffen Schmidt. Koecke hatte sein Amt als CFO von Solarworld im Sommer nach 14 Jahren im Zuge der Insolvenz niedergelegt.
Die 100-prozentige Solarworld-Tochter Solarparc baut und betreibt große Windkraft- und Photovoltaikparks und betreute nach eigenen Angaben zuletzt ein Portfolio mit einer Leistung von rund 222 Megawatt. Dem Handelsblatt zufolge gilt Solarparc als kleine Ertragsperle der insolventen Mutter. Den Kaufpreis beziffert das Handelsblatt auf rund 12 Millionen Euro.
Solarworld-Gläubiger hoffen auf US-Tochter
Für die Solarworld-Gläubiger ist der Solarparc-Verkauf nur ein kleiner Trost. Insgesamt wurden in dem Insolvenzverfahren Forderungen im Umfang von 600 Millionen Euro angemeldet. Als Filetstück der Insolvenzmasse gilt die US-Tochter Solarworld Americas. Diese ist im Gegensatz zur Bonner Mutter nicht insolvent und ist einer der größten Solarmodulhersteller in den USA.
Die Gläubiger von Solarworld können laut Handelsblatt darauf hoffen, dass Donald Trump im kommenden Jahr hohe Importzölle auf ausländische Solarmodule einführen wird, um die heimischen Hersteller vor der chinesischen Konkurrenz zu schützen. Ein solcher Schritt würde die Preise für Solarmodule in den USA steigen lassen und somit den Wert der US-Tochter erhöhen.
Der Insolvenzverwalter hat bereits 15 Interessenten zur Abgabe eines Angebots aufgefordert, berichtet der Bonner-General-Anzeiger. Allerdings wird das Verfahren erst nach der Entscheidung von Präsident Trump beendet werden.
Info
Die gesamte Entwicklung der Solarikone bis zur Insolvenz können sie auf unserer Themenseite Solarworld nachlesen.
Mehr über den Werdegang des Solarworld-CFOs gibt es im FINANCE-Köpfe-Profil von Philipp Koecke.