Der schwedische PE-Investor IK Investment Partners trennt sich nach acht Jahren von seinem Anteil an dem Brandschutzproduktanbieter Minimax Viking. Das dänische Familienunternehmen Kirkbi übernimmt zusammen mit dem Finanzinvestor Intermediate Capital Group (ICG) fast den kompletten Anteil des PE-Investors. Bis dato hielten der Private Equity-Investor IK 68 Prozent, die Viking-Gründerfamilie Groos 20 Prozent und das Management 12 Prozent. Im Zuge des Verkaufs stockten nun das Management um Klaus Hofmann sowie die Viking-Gründerfamilie ihre Anteile auf. Wie die Beteiligungsstruktur des Bad Oldesloer Unternehmens künftig im Detail aussieht, ist bislang nicht bekannt.
Dem Verkauf liegt ein Unternehmenswert von 1,37 Milliarden Euro zugrunde, wie FINANCE erfuhr. Damit ist es der bislang größte Deal mit Private Equity-Hintergrund in Deutschland im laufenden Kalenderjahr. Der Umsatz von Minimax Viking lag 2013 bei rund 1,2 Milliarden Euro, das Ebitda bei 134,5 Millionen Euro, woraus sich ein Ebitda-Multiple von rund 10,2 Mal errechnet. Für einen geringfügig niedrigeren Kaufpreis-Multiple war IK Investment (damals noch Industrikapital) 2006 eingestiegen.
Nach einer Refinanzierung im Jahr 2013 liegt die Verschuldung von Minimax aktuell bei 3,5 Mal Ebitda – inklusive noch nicht gezogener Linien bei 800 Millionen Euro, wie Marktkreise bestätigen. Diese Finanzierungsstruktur könnte auf die Käufer übertragen werden. Die Transaktion muss noch von den Kartellbehörden genehmigt werden.
PE-Investor IK bringt Minimax auf Wachstumskurs
Bereits im Dezember hatten Gerüchte von einem Exit des PE-Investors IK Investment Partners die Runde gemacht. Die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ hatte berichtet, dass der schwedische Finanzinvestor Banken aufgefordert habe, sich um Mandate beim Verkauf von Minimax zu bewerben.
Damit realisierte der schwedische PE-Investor nach acht Jahren den Exit in einem günstigen Moment: IK Investment Partners war im Juni 2006 gemeinsam mit dem Management bei Minimax eingestiegen, nachdem das Unternehmen bereits seit 2001 in der Hand von Finanzinvestoren liegt, zunächst bei Barclays Capital und von 2003 an bei Investcorp. Seit dem Einstieg von IK hat sich der Umsatz nach Angaben des PE-Investors auf fast 1,2 Milliarden Euro mehr als verdoppelt, vor allem getrieben von internationalen Zukäufen.
Minimax hatte 2007 unter anderem den US-amerikanischen Wettbewerber CFP und 2009 die Viking Corporation erworben. „Der Zusammenschluss von Minimax und Viking im Jahr 2009 und weitere richtige Unternehmensentscheidungen sorgten für einen stabilen Wachstumskurs der Unternehmensgruppe“, sagt Jens Tonn, Deutschlandchef von ICG.
Minimax: IK erzielt Money Multiple von 2,3
Für IK hat sich das Engagement bei Minimax gelohnt, auch wenn der Return angesichts einer Haltedauer von acht Jahren gemessen an üblichen Private Equity-Renditen nicht ungewöhnlich hoch ist – allerdings erfolgte der Zukauf in einem komplizierten Vintagejahr vor der Finanzkrise. „Wir haben aus einem deutschen Marktführer ein globales Unternehmen gemacht“, bilanzierte der zuständige IK-Partner Detlef Dinsel gegenüber Reuters. „Wir haben unseren Eigenkapitaleinsatz auf das 2,3-fache gesteigert“, sagt er.
Der neue Gesellschafter von Minimax, das dänische Family Office Kirkbi, hält selbst mehrere Beteiligungen. Neben dem wohl bekanntesten Portfoliounternehmen Lego ist Kirkbi auch am Legoland-Betreiber Merlin Entertainment, an Windkraftanlagen und am dänischen Gebäudedienstleister ISS beteiligt. Die dänische Familien-Investmentholding verfolgt eigenen Angaben zufolge langfristige Anlageziele und ist an stabilen Industriebeteiligungen interessiert. Der Finanzinvestor ICG, der sich sowohl als Eigenkapitalinvestor als auch als Private Debt-Fonds engagiert, kennt den Brandschutzproduktanbieter im Gegensatz zu dem neuen Investor schon seit einem Jahrzehnt als Finanzierungspartner. Auch unter der neuen Eigentümerstruktur will Minimax sich weiter als internationaler Marktkonsolidierer betätigen.