NEUZur Serie: Top-Dealmaker

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M&A-Deals: Eterna, RWE, Bilfinger

PE-Investor Quadriga übernimmt die Mehrheit an Eterna.
Eterna

PE-Investor Quadriga übernimmt Mehrheit an Eterna

Der PE-Investor Quadriga Capital hat die Mehrheit an der Eterna Mode Holding übernommen. Der PE-Investor hat nach Angaben von dieser Woche alle Anteile des bisherigen Mitgesellschafters Alpha Private Equity übernommen, über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Die Kartellbehörden müssen dem M&A-Deal noch zustimmen. Alpha hatte den Hemdenhersteller 2006 vom Modekonzern Ahlers übernommen und damals 120 Mio. Euro für Eterna gezahlt. Quadriga hatte sich  unmittelbar nach der Übernahme beteiligt, die Anteile von Quadriga und Alpha waren bislang in etwa gleich hoch. Nach Abschluss der Transaktion wird Quadriga rund 85 Prozent der Eterna-Anteile halten. In den kommenden Jahren soll der Absatz insbesondere im Ausland steigen. Eterna hatte im vergangenen Jahr einen Mini-Bond über 35 Mio. Euro begeben, um die nach wie vor angespannte Finanzierungssituation zu beruhigen. Skadden, Arps, Slate, Meagher & Flom hat Quadriga bei dem M&A-Deal mit einem Team unter Federführung von Matthias Jaletzke beraten.

Symrise kauft US-Dufthersteller Belmay

Der Duftstoffproduzent Symrise hat in dieser Woche das globale Duftstoffgeschäft der Belmay-Gruppe (Umsatz 2012 ca. 60 Mio. US-Dollar), einem Hersteller von Parfumölen, erworben. Mit dem M&A-Deal will Symrise das Wachstum in seinen Segmenten Feinparfümerie, Personal Care und Air Care vorantreiben und seine Präsenz in Nordamerika stärken. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Anfang 2012 hatte Symrise bereits das brasilianische Duftstoffgeschäft von Belmay übernommen. Symrise übernimmt im Rahmen des M&A-Deals das gesamte  Kunden- und Produktportfolio von Belmay, das Know-how der Forschung und Entwicklung, Fachkräfte sowie einzelne Sachanlagen. Die zur Belmay-Gruppe gehörende Geschäftseinheit Scent 2 Market wird durch Ted Kesten, CEO von Belmay, weitergeführt. Symrise und Scent 2 Market haben eine Exklusivvereinbarung über die Belieferung von Duftstoffen abgeschlossen.

Bilfinger übernimmt GreyLogix von E.on

Der Bau- und Servicekonzern Bilfinger hat sich im Bereich Industrieservices mit der Flensburger GreyLogix verstärkt. Das Unternehmen setzt Automatisierungslösungen für Anlagen in der Versorgungswirtschaft um und erbrachte zuletzt mit 300 Mitarbeitern eine Jahresleistung von 40 Mio. Euro. Bilfinger übernimmt GreyLogix von E.on Anlagenservice, die bislang rund drei Viertel der Anteile hielt. Auch aus dem Besitz des Managements gehen Anteile an Bilfinger, so dass der Konzern nach Abschluss des M&A-Deals 88 Prozent der Anteile hält. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. Mehr zur M&A-Strategie von Bilfinger lesen Sie im FINANCE-Interview mit CFO Joachim Müller.

Distressed M&A: Graupner geht in Teilen nach Südkorea

Das südkoreanische Technologieunternehmen SJ Incorporated hat Teile des Geschäftsbetriebs des insolventen Modellbauunternehmens Graupner vom Insolvenzverwalter Wolfgang Bilgery übernommen. SJ Incorporated wird das Handelsgeschäft und die Entwicklung von Graupner durch seine deutsche Tochtergesellschaft unter dem Namen Graupner/SJ fortführen und dafür 38 Mitarbeiter übernehmen. Beide Unternehmen kannten sich seit längerer Zeit, SJ Incorporated war als Hersteller eines Fernsteuerungssystems bislang der wichtigste Zulieferer von Graupner. Mit dem M&A-Deal will SJ sich den Absatzmarkt in Deutschland sichern und den europäischen Marktanteil weiter ausbauen. Ein Team von CMS Hasche Sigle um die Lead Partnerinnen Barbara Wössner und Alexandra Schluck-Amend hat SJ Incorporated beraten.

RWE prüft Verkauf von Dea

Der Energiekonzern RWE prüft den Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea. Analystenschätzungen zufolge bringt es Dea auf einen Unternehmenswert von rund 4,5 Milliarden Euro. Damit könnte RWE auf einen Schlag dem M&A-Ziel, bis Ende 2013 insgesamt 7 Milliarden Euro durch Beteiligungsverkäufe zu erzielen, doch noch nahe kommen – vor allem dann, wenn auch noch der beabsichtigte Verkauf von Net4Gas gelingen sollte. Das Desinvestitionsprogramm hat bislang rund 2,1 Milliarden Euro eingebracht. Es habe sich gezeigt, „dass wir für einen Teil der zur Veräußerung stehenden Beteiligungen keinen angemessenen Preis erzielen können“, sagte CEO Peter Terium zur Begründung.

SGS kauft in Brasilien zu

Der Schweizer Warenprüfkonzern SGS hat sich erneut mit einem kleinen Zukauf gestärkt. Das Unternehmen hat in dieser Woche den Materialtester Grupo Labmat in Brasilien übernommen (Umsatz 2012 ca. 4,6 Mio. Euro). Seit 2010 ist SGS immer wieder auch über M&A-Deals gewachsen, zu den jüngsten Zukäufen zählen die Australian Soil Testing, die kanadische Laborfirma Assayers Canada, die Übernahme des Fahrzeug-Inspektionsgeschäfts von General de Servicios ITV in Spanien und Argentinien und die Übernahme der südafrikanischen NviroCrop.

PE-Investor Heliad verkauft Assona

Der PE-Investor Heliad Equity Partners hat sein Portfoliounternehmen Assona (ehemals Jamba Services), einen Dienstleister für Spezialversicherungen, vollständig an SchneiderGolling & Cie. Assekuranzmakler verkauft. Über finanzielle Details des M&A-Deals wurde nichts bekannt. Heliad hatte Jamba Services 2007 gekauft und 2008 in Assona umfirmiert. Der M&A-Deal verlief im Rahmen eines strukturierten Verkaufsprozesses unter der Führung von KPMG Corporate Finance. Der Käufer wurde von Livingstone Partners beraten.

Hapag-Lloyd/Hamburg Süd: Gegenwind für Fusion

Äußerungen von Hapag-Lloyd-Großaktionär Klaus-Michael Kühne gefährden die Fusionsgespräche zwischen Hapag-Lloyd und Hamburg Süd. Kühne will auf jeden Fall eine Sperrminorität behalten und forciert einen Börsengang – gegen den Widerstand des Hamburg-Süd-Eigentümers Oetker. Damit bringt er den M&A-Deal an den Rand des Scheiterns.

Stockmeier übernimmt Kruse-Gruppe

Der Bielefelder Chemikalienhändler Stockmeier übernimmt alle Gesellschaften der Kruse-Gruppe im In- und Ausland. Wie das Unternehmen mitteilte, werden auch 431 Mitarbeitern zu Stockmeier wechseln. Die Unternehmen der Kruse-Gruppe sollen als Tochtergesellschaften in der bisherigen Form weitergeführt werden. CEO Peter Stockmeier bezeichnete den Zukauf als „sinnvolle strategische Ergänzung“ und sieht in der Integration der Kruse-Unternehmen in die Stockmeier-Gruppe eine der Hauptaufgaben in der nächsten Zeit. Er erwartet durch den M&A-Deal in der Chemiehandelssparte in Deutschland, Benelux und Polen künftig einen Umsatz von rund 600 Mio. Euro jährlich.

Fattal Hotels kauft in Deutschland zu

Die israelische Hotelkette Fattal Hotels übernimmt mit einem internationalen Investorenkonsortium den Kapitalanteil der Queens Moat Houses Holding, insgesamt 20 Hotels in Deutschland. Dem Käufer zufolge ist es einer der größten M&A-Deals im europäischen Hotelsektor in den vergangenen Jahren. Die Transaktion wurde in Form eines Share Deals abgewickelt und beinhaltete eine komplexe Akquisitionsfinanzierung über Senior- und Mezzanine-Darlehen. Rechtsberater für die Fattal Hotels und das Investorenkonsortium war Brown Rudnik, die Finanzierung wird durch M&G Investments und DRC gesichert. Weitere Berater waren White & Case mit einem Team unter Federführung von Partner Patrick Narr, Freshfields Bruckhaus Deringer sowie die Kanzleien Gornitzky und SJ Berwin. Zudem begleiteten Ernst & Young, KPMG, Treugast und Macon den M&A-Deal. Wirtschaftsberater der Verkäufer waren Christie + Co.

Top-Werk soll durch Buy-and-Build weiter wachsen

Der Industriebeteiligungsfonds CGS beteiligt sich mehrheitlich an der Top-Werk Gruppe. In der Gruppe sollen die Aktivitäten der Maschinenbauunternehmen SR Schindler (Umsatz ca. 20 Mio. Euro), und Prinzing (Umsatz ca. 10 Mio. Euro) gebündelt werden. Im Rahmen einer Buy-and-Build-Strategie soll die Gruppe durch gezielte M&A-Deals weiter aufgebaut werden. Die Kanzlei Noerr hat CGS mit einem Team unter Federführung von Reinhard Ege in den Bereichen Legal, Financial und Tax beraten. Ebenfalls als Berater haben Ecosens (Albert von Daeniken), White & Case (Stefan Koch) sowie Gordion Solution (Matthias Golz) den M&A-Deal begleitet. Die Hypovereinsbank und die Sparkasse Ulm haben Fremdkapital für den M&A-Deal zur Verfügung gestellt.

M&A-News: Personalien

DLA Piper holt den M&A-Anwalt Jürgen Sieger zum 1. Juli in das Kölner Büro. Sieger wechselt von Cleary Gottlieb Steen & Hamilton und war von 1988 bis 2006 bei Freshfields Bruckhaus Deringer. Er soll bei DLA Piper auch Verantwortung für den weiteren Ausbau der deutschen Corporate-Praxis übernehmen.

Die Kanzlei Rödl & Partner hat ihr M&A-Team in München ausgebaut. Thomas Fräbel (35) berät seit Beginn dieses Monats als Associate Partner im Team von Oliver Schmitt unter anderem zu M&A-Deals, Finanzierung und Restrukturierung. Fräbel war seit 2006 für Hengeler Mueller in Frankfurt, Berlin und London tätig und arbeitete sechs Monate bei der italienischen Partnerkanzlei Bonelli Erede Pappalardo. Er beriet unter anderem ThyssenKrupp beim Verkauf der Edelstahlsparte Inoxum und Freenet beim Verkauf der DSL-Sparte. Bereits zum Jahreswechsel war Jessica Klein (31), die sich auf Finanzierung und M&A spezialisiert hat, von White & Case zurück zu Rödl & Partner gewechselt.

Attila Kravecz verstärkt als Director und Leiter der Industriegruppe Healthcare in der DACH-Region das M&A-Beratungshaus Lincoln International. Er wird vom Frankfurter Büro aus arbeiten. Kravecz wechselt von der HSBC, wo er als Director Unternehmen aus der Healthcare-Branche bei M&A-Deals begleitet hat. Zuvor arbeitete er für Dresdner Kleinwort. Lincoln hat im Healthcare-Sektor zuletzt unter anderem den Verkauf von Völker an Hill-Rom, den Verkauf der Oberberg-Kliniken an den PE-Investor Odewald und den Verkauf von Wieland Dental an Ivoclar Vivadent begleitet.

Weitere M&A-Deals und M&A-News der Woche

Hogan Lovells Deutschland hat im vergangenen Jahr mit seinen fünf Büros einen Umsatz von 149,5 Mio. Euro erwirtschaftet, ein Plus von 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Laut Christoph Küppers, Regional Managing Partner Kontinentaleuropa, steuerte unter den fünf Praxisgruppen der Kanzlei die Praxisgruppe „Corporates“ den größten Umsatzanteil bei. 36,1 Prozent entfielen auf diese Gruppe, die auch die Begleitung von M&A-Deals übernimmt. Unter anderem hat Hogan Lovells im vergangenen Jahr die Übernahme des Messgeräteherstellers Elster durch den PE-Investor Melrose begleitet.

Der M&A-Markt für mittelständische Transaktionen in Deutschland erholt sich nur langsam. Zuletzt zeigte sich der Markt immerhin stabil, doch ein wirklicher Aufschwung zeichnet sich nicht ab, wie ein Blick auf die jüngsten Ergebnisse des MidMax-Indikators für mittelständische M&A-Deals zeigt.

Für die Service-Einheit des insolventen Windanlagenherstellers Fuhrländer hat sich anscheinend ein Interessent gefunden. Berichten zufolge übernimmt ein ukrainischer Investor die Einheit mit 40 Mitarbeitern. Der Rest des Unternehmens soll aufgelöst und liquidiert werden.

Das Software-Unternehmen Alfresco mit Sitz in London hat das deutsche Unternehmen WeWebU Software zu einem nicht genannten Preis übernommen. Ein Team der Kanzlei DLA Piper unter Federführung von Michael Sörgel hat Alfresco beraten.

Glencore und Xstrata wollen die durch Kartellentscheide verzögerte Fusion nun endlich abschließen. Glencore nannte den 16. April als neuen Termin für den im Februar 2012 angekündigten Zusammenschluss.

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