Dem Münchner Private-Equity-Investor Perusa bereitet sein Engagement bei Karlie ernste Sorgen. Der Produzent und Händler von Haustierprodukten muss sich „aufgrund der bei der deutschen Tochter Ende des Jahres 2015 ausgelaufenen Kredite neu finanzieren“, wie Perusa-Mitgründer Christian Hollenberg gegenüber FINANCE bestätigte. Da Karlie derzeit eine Restrukturierung durchläuft, sei dies eine besondere Herausforderung.
Weil Karlie laut eigenen Angaben mit dem Jahresabschluss 2014 gegen Kreditvorgaben verstoßen hat, befindet man sich derzeit in einem Schwebezustand, den ein Unternehmenssprecher als „Gentleman Agreement“ bezeichnet. Dabei verzichten die Banken bis auf weiteres auf eine Rückzahlung der Kredite, über deren genaue Höhe das Unternehmen jedoch keine Angaben machte.
Wie wichtig eine Einigung mit den Banken für Karlie ist, zeigt ein Blick in die Halbjahreszahlen für das Geschäftsjahr 2015. Die Bankverbindlichkeiten betrugen zum Halbjahr 17,1 Millionen Euro. Zwar ist wahrscheinlich nicht die komplette Summe fällig geworden, die Bankverbindlichkeiten machen jedoch rund 32 Prozent der Bilanzsumme aus, was den Einfluss der Banken bei Karlie verdeutlicht. Hinzu kommen noch Verbindlichkeiten in Höhe von rund 10 Millionen Euro aus einer im Juni 2013 begebenen Mittelstandsanleihe.