Newsletter

Abonnements

Ferratum und German Pellets lassen Mini-Bond-Markt aufatmen

Mit einer Mittelstandsanleihe ist Ferratum bereits am deutschen Markt präsent. Nun plant das Unternehmen den Börsengang in Frankfurt.
Deutsche Börse AG

Nach der andauernden Pleiteserie im Segment für Mittelstandsanleihen gibt es nun Meldungen zweier Emittenten, die mit mutmachenden Finanzierungen die Voraussetzung für eine Refinanzierung ihrer Anleihen oder neues Wachstum  schaffen wollen. Der Heizmaterialhersteller German Pellets hat dafür eine neue Anleihe im Prime Standard der Frankfurter Börse angekündigt.

Vorgesehen ist zunächst ein Volumen von bis zu 100 Millionen Euro, zuzüglich einer Erhöhungsoption über weitere 30 Millionen Euro. Lead Manager und Bookrunner ist die Quirin Bank, Steubing agiert als Co-Lead Manager. Die Neuemission dient der Refinanzierung einer Mittelstandsanleihe aus dem Jahr 2011, damals hatte das Unternehmen rund 80 Millionen Euro zu einem Zinssatz von 7,25 Prozent eingesammelt.

Die Zeichner dieser ersten, bis 2016 laufenden Anleihe können ihre Papiere im Rahmen eines freiwilligen Umtauschangebots in die neue Anleihe wandeln. Sie erhalten für jede bestehende Anleihe eine der neuen Teilschuldverschreibungen mit einer Laufzeit bis 2019 und einem Kupon von ebenfalls 7,25 Prozent. Zusätzlich bietet German Pellets 25 Euro in bar je Anleihe sowie die aufgelaufenen Stückzinsen der Unternehmensanleihe 2011/16. 

German Pellets kann alte Mittelstandsanleihe kündigen

Allerdings kann German Pellets die 2011 aufgelegte Anleihe auch „jederzeit ganz oder teilweise“ durch Kündigung zurückkaufen, wie das Unternehmen mitteilt. Der Preis bei einem Rückkauf läge bei 100,5 Prozent, am Markt notiert das Papier heute Vormittag unverändert bei knapp 103 Prozent.

German Pellets hat 2013 noch eine zweite Mittelstandsanleihe über 72 Millionen Euro begeben, die 2018 fällig wird. Mit dem nun neu begebenen Papier will German Pellets neben der vorzeitigen Refinanzierung seiner 2011er Anleihe auch das USA-Geschäft voran treiben. Überstrapazieren will man den Anleihemarkt aber anscheinend nicht: Perspektivisch prüfe German Pellets weitere Finanzierungsinstrumente außerhalb des Anleihesegments, teilte das Unternehmen mit.

Ferratum plant Börsengang in Frankfurt

Der Finanzdienstleister Ferratum mit Hauptsitz in Finnland war erst vor rund einem Jahr als Emittent am Markt für Mittelstandsanleihen aktiv geworden. Damals emittierte das Unternehmen eine Anleihe über 25 Millionen Euro mit einer Laufzeit bis 2018, die mit 8 Prozent pro Jahr verzinst wird. Das Papier notiert zurzeit bei 99 Prozent. Ferratum vergibt Konsumentenkredite über bis zu 2.000 Euro, die über das Internet oder Smartphone beantragt werden können. Mit seinem Angebot möchte das Unternehmen, das 2013 nach eigenen Angaben einen Umsatz von gut 58 Millionen Euro und ein EBIT von 8,5 Millionen Euro erzielt hat, am wachsenden Markt für Mobile Payments partizipieren.

Mit dem nun geplanten IPO an der Frankfurter Börse möchte das Unternehmen Geld für seine internationale Wachstumsstrategie einsammeln. „Der geplante Börsengang ist ein logischer Schritt zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums und der Expansion unserer Geschäftstätigkeit“, begründet CEO Jorma Jokela den Gang ans Parkett. Details zum Volumen und zum genauen Zeitpunkt des Börsengangs nannte das Unternehmen bislang noch nicht.

Ferratum will seine Geschäftstätigkeit mittelfristig auf 30 Länder ausweiten. Die ICF Bank fungiert bei dem geplanten IPO als Sole Global Arranger und Sole Bookrunner, Co-Lead Manager sind die Equinet Bank sowie Hauck & Aufhäuser. Im vergangenen Jahr war bereits der Mini-Bond-Emittent Bastei Lübbe an die Börse gegangen.

Unternehmen