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Finanzierungen: Curevac, Selecta, Hensoldt

Weitere Finanzspritze für Curevac: Der Staat unterstützt die Biotechfirma erneut für die Suche eines Impfstoffes gegen das Coronavirus
CureVac

Curevac erhält staatliche Finanzspritze

Das Tübinger Biotechunternehmen Curevac hat sich eine Finanzspritze des Bundes in Höhe von 252 Millionen Euro gesichert. Dies berichtet das „Handelsblatt“ unter Berufung auf einen Sprecher des Unternehmens. Zuvor hatte der „Business Insider“ über die Finanzierung berichtet. Das Geld stamme demnach vom Bundesforschungsministerium aus einem „Sonderprogramm zur Beschleunigung der Forschung an dringend benötigten Impfstoffen“ gegen das Coronavirus. Neben Curevac wurden auch die Mainzer Firma Biontech sowie IDT Biologika aus Dessau-Roßlau für den Fördertopf von insgesamt 750 Millionen Euro vorgeschlagen.

An Curevac hatten sich in den vergangenen Monaten mehrere Investoren beteiligt, darunter auch der Staat im Juni mit rund 300 Millionen Euro. Vor wenigen Wochen war das Biotechunternehmen in den USA an die Börse gegangen

Selecta legt Rettungskonzept vor

Der angeschlagene Automatenbetreiber Selecta hat sich mit einem Großteil seiner Gläubiger auf eine Rekapitalisierung der Gruppe geeinigt. Selecta ist von der Coronakrise hart getroffen worden. Mehrheitseigner KKR soll laut dem Rettungskonzept etwa 125 Millionen Euro Eigenkapital nachschießen. Zudem gibt es eine „Super Senior Liquidity Facility“ über 50 Millionen Euro, die der Investor bereits im März zugesagt hatte. Im Gegenzug erhält KKR eine spezielle Form der Vorzugsaktien („Preference Shares“) über 175 Millionen Euro in einer neugeformten Holding („Holdco“). Mehr über den komplexen Deal erfahren Sie hier bei FINANCE.

KKR plant Hensoldt-IPO

Der Rüstungselektronikhersteller Hensoldt soll noch in diesem Jahr einen Börsengang vollziehen. Das Portfoliounternehmen des Finanzinvestors KKR will seine Aktien im Prime Standard der Frankfurter Börse listen. Das Listing soll dabei nicht nur Aktien aus dem Bestand von KKR umfassen, sondern auch neue Aktien aus einer Kapitalerhöhung. Der IPO soll bis Ende 2020 abgeschlossen sein. Weitere Details sind nicht bekannt. Rechtlich werden Hensoldt und KKR bei dem Börsengang von der Kanzlei Hengeler Mueller (Federführung: Christian Schwandtner und Dirk Busch) beraten.  

Weitere Meldungen

Der Private-Equity-Investor HTP hat Details zum geplanten IPO des Wohnwagenproduzent Knaus Tabbert vorgelegt: In den kommenden anderthalb Wochen soll das Unternehmen an die Börse gebracht werden. Mehr als 4,9 Millionen Aktien sollen zu einer Preisspanne von 58 bis 74 Euro je Aktie platziert werden, die Marktkapitalisierung liegt zwischen 602 Millionen Euro und 768 Millionen Euro. Die Altaktionäre stellen 3,95 Millionen Aktien für das Angebot und weitere 645.000 Aktien für Mehrzuteilungen bereit. Ihnen wird voraussichtlich ein Nettoerlös von ungefähr 286,5 Millionen Euro zufließen. Der Rest der Aktien wird im Zuge einer Kapitalerhöhung ausgegeben.

Der Schweizer Duty-Free-Shop-Betreiber Dufry plant eine Kapitalerhöhung über 500 Millionen Schweizer Franken (rund 464,2 Millionen Euro). Bis zu 415 Millionen Franken davon sollen von dem Finanzinvestor Advent kommen, der bereits entsprechende Zusagen abgegeben hat. Die Aktionäre des Unternehmens werden am 6. Oktober über die geplante Kapitalerhöhung abstimmen. Mit dem Erlös soll der angekündigte Rückkauf der US-Tochter Hudson finanziert werden, die von der New Yorker Börse genommen werden soll.

Der Chemie- und Pharmakonzern Merck hat Anfang September eine Hybridanleihe mit einem Volumen von 1 Milliarde Euro platziert. Der Bond läuft sechzig Jahre und wird mit 1,625 Prozent verzinst. Er kann erstmals nach sechs Jahren zurückgezahlt werden. Merck kündigte außerdem ein Rückkaufangebot für eine ausstehende Hybridanleihe in Höhe von bis zu 1 Milliarde Euro an. Erster Kündigungstermin dieses ausstehenden Bonds ist 2021. „Die vorzeitige Refinanzierung der im nächsten Jahr anstehenden Hybridfälligkeit in Höhe von 1 Milliarde Euro in Kombination mit dem Rückkaufangebot steht im Einklang mit unserer konservativen Finanzpolitik“, kommentierte Finanzchef Marcus Kuhnert die Transaktion.

Der Sportboothersteller Hanse Yachts erhält zur Stabilisierung seines Geschäftsbetriebs Finanzierungszusagen in Höhe von 17,1 Millionen Euro. Zum einen sichert sich das Unternehmen Kredite über 13 Millionen Euro, die zu marktüblichen Konditionen mit einer Laufzeit von bis zu 72 Monaten gewährt und von einer Bürgschaftszusage des Landes Mecklenburg-Vorpommern begleitet werden. Zum anderen beteiligt sich der Mehrheitsaktionär Aurelius Private Equity Opportunities über seine Tochtergesellschaften mit weiteren 1,5 Millionen Euro an der Finanzierung. Zur Finanzierung der operativen Gesellschaften in Frankreich und Polen wurden zudem weitere Kredite in Höhe von insgesamt rund 2,6 Millionen Euro von den jeweiligen lokalen Banken zugesagt.

Das Berliner Softwareunternehmen 3Yourmind hat sich in einer Series-A+-Finanzierungsrunde 4,7 Millionen Euro gesichert. Lead Investor der Runde war EnBW New Ventures, die Risikokapital-Tochter des Energiekonzerns EnBW. Auch die Bestandsinvestoren UVC Partners, AM Ventures, Trumpf Venture und Coparion haben sich erneut an 3Yourmind beteiligt.

Das Berliner Technologie-Start-up Semalytix hat eine Series-A-Finanzierungsrunde über 4,3 Millionen Euro abgeschlossen. Angeführt wurde die Runde von btov Partners. Ebenfalls beteiligt war der bestehende Geldgeber Fly Ventures sowie weitere Angel Investoren. Das frische Kapital will das Start-up zur weiteren Geschäftsentwicklung mit Pharmaunternehmen und dem breiteren Gesundheitsmarkt verwenden. Rechtlich wurde Semalytix bei der Transaktion von der Kanzlei CMS (Federführung: Jörg Zätzsch) beraten.

Corestate hat über eine Kapitalerhöhung 74,6 Millionen Euro erlöst. Wie der Investmentmanager mitteilte, hat er das Grundkapital im Rahmen der Transaktion um 19,5 Prozent erhöht, das entspricht einer Erhöhung des Kapitals um knapp 315 Millionen Euro. Die neuen Aktien wurden ohne Abschlag komplett von bestehenden Investoren gezeichnet, so Corestate. Die Erlöse aus der Kapitalerhöhung wollen die im SDax notierten Luxemburger zur kurzfristigen Reduzierung der Nettofinanzverschuldung sowie für organisches Wachstum nutzen.

Baumot
, ein Spezialist im Bereich der Abgasnachbehandlung, hat eine Rahmenvereinbarung mit einem US-Investor erhalten. Das Finanzierungsvolumen liegt bei 15 Millionen Euro durch die Ausgabe von Wandelanleihen. Die Vereinbarung läuft über drei Jahre, Baumot kann die Mittel in dieser Zeit flexibel in Tranchen abrufen. Die Wandelanleihen können mit oder ohne Bezugsrecht ausgegeben werden. Nach spätestens zwölf Monaten erfolgt die Rückzahlung der Tranchen durch die Wandlung in Baumot-Aktien. Der Kupon liegt bei 0 Prozent.

Ratingmeldungen

Scope hat das Rating des Spezialchemiekonzerns Lanxess bei BBB+ mit stabilem Ausblick bestätigt. In der Begründung verweist die Ratingagentur auf die führende Position des Unternehmens in zahlreichen mittelgroßen Spezialchemiemärkten sowie in Nischenmärkten.

Moody’s hat das Rating des Konsumgüterherstellers Henkel bei A2 bestätigt. Der Ausblick ist stabil. Die Agentur begründet diese Entscheidung mit dem Verweis auf solide Kreditkennzahlen, einen moderaten Leverage von zuletzt rund 1,4x Ebitda sowie einem positiven freien Cashflow des Unternehmens.

antonia.koegler[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Finanzierungsticker.