Newsletter

Abonnements

Finanzierungen: Max Automation, Bawag, Butlers

Artikel anhören
Artikel zusammenfassen
Teilen auf LinkedIn
Teilen per Mail
URL kopieren
Drucken
Der Hightech-Maschinenbauer Max Automation hat seine Kreditlinie auf 190 Millionen Euro deutlich aufgestockt, hat dadurch aber laut eigenen Angaben keine erhöhten Zinsaufwendungen.
Max Automation

Max Automation stockt seinen Konsortialkredit deutlich auf

Der Maschinenbaukonzern Max Automation erhöht seinen Konsortialkredit deutlich. Dabei wurde das Kreditvolumen um 40 Millionen auf 190 Millionen Euro aufgestockt und die Laufzeit inklusive Verlängerungsoption bis zum Jahr 2024 verlängert.

Laut Max Automation haben sich zudem die Konditionen verbessert. Zwar verraten die Düsseldorfer nicht, wie viel sie für die erweiterte syndizierte Linie Zahlen. Der Maschinenbauer erwartet aber „keine erhöhten Zinsaufwendungen“, was aufgrund des deutlich höheren Volumens auf eine deutliche Verbesserung der Konditionen schließen lässt. Gleichzeitig vereinbarte Max Automation mit den begleitenden Banken weniger strenge Covenants.

Der Konsortialkredit wird von der Commerzbank, die die Konsortialführung übernimmt, der Deutschen Bank, der LBBW, der HypoVereinsbank und dem Raiffeisenverband Salzburg gestellt. Das frische Fremdkapital soll vor allem für die Wachstumsstrategie des Maschinenbauers verwendet werden, schrieb das Unternehmen in einer Pressemitteilung.

Cerberus plant Bawag-IPO

Der US-Finanzinvestor und neue Commerzbank-Aktionär Cerberus könnte die österreichische Bank Bawag Reuters-Informationen zufolge noch im Herbst an die Börse bringen. Cerberus ist an der Bank mit 52 Prozent beteiligt, dem US-Fonds Goldentree gehören weitere 40 Prozent der Anteile. Bei einem Börsengang könnte die Bawag mit bis zu 5 Milliarden Euro bewertet werden, heißt es. Dem Bericht zufolge sind Goldman Sachs und Morgan Stanley Top Global Coordinators des IPOs.

Butlers-Gläubiger stimmen Insolvenzplan zu

Am Montag vergangener Woche stimmten die Gläubiger dem Insolvenzplan des auf Wohnaccessoires spezialisierten Handelsunternehmens Butlers zu. Das berichtet die Nachrichtenagentur DPA. Damit soll Butlers in der Lage sein, das laufende Insolvenzverfahren bis Ende August einzustellen, sowie 800 Arbeitsplätze und 74 Filialen zu erhalten. Die Einrichtungskette beschäftigt derzeit rund 900 Mitarbeiter und unterhält 94 Filialen in Deutschland. Der Gründer des Unternehmens, Wilhelm Josten, wird Butlers weiterhin leiten und zudem das notwendige Kapital zur Fortführung des Betriebs zur Verfügung stellen.

Borussia Mönchengladbach refinanziert Stadionbau

19 Jahre vor Laufzeitende zahlt der Fußballbundesligist Borussia Mönchengladbach der Stadt das Darlehen für den „Borussia-Park“ in Höhe von ursprünglich 35,8 Millionen Euro zurück und tilgt zudem das Bankdarlehen. Die insgesamt 50,6 Millionen Euro refinanzieren die „Fohlen“ mit 2,6 Millionen Euro aus Eigenmitteln und mit 48 Millionen Euro aus zwei Krediten. Jeweils 24 Millionen Euro stellen Postbank und Stadtsparkasse Mönchengladbach dem Verein zur Verfügung. Gegenüber dem Fußballportal „Kicker“ gibt die Borussia bekannt, dass die Umschuldung sowohl eine verkürzte Laufzeit als auch eine Zinsersparnis mit sich bringt.

Borussias finanzielle Situation hat sich durch die Teilnahme an der Champions-League stark im vergangenen Jahr verbessert. In der abgelaufenen Saison hat der Verein sich jedoch nicht für das internationale Geschäft qualifizieren können, was den Umsatz für das laufende Geschäftsjahr deutlich belasten dürfte.

Siemens will Medizintechniksparte an die Börse bringen

Die Pläne für den Börsengang von Siemens‘ Medizintechniksparte Healthineers werden immer konkreter. Bereits im ersten Halbjahr 2018 sollen Aktien an Anleger verkauft werden, berichtet das „Manager Magazin“. Möglich war nach bisherigen Informationen auch, dass Siemens Healthineers-Aktien an Investoren verschenkt oder Healthineers mit einem bereits an der Börse notierten Unternehmen fusioniert.

Im Verhältnis zum Siemens-Konzern, der aufgrund eines Auftragsrückgangs schwächer als vom Markt prognostiziert wuchs, entwickelte sich Healthineers positiv. Die Medizintechniksparte verzeichnete eine Umsatzsteigerung im vergangenen Quartal von rund 4 Prozent auf 3,36 Milliarden Euro. Das Ergebnis stieg um 9 Prozent auf 579 Millionen Euro.

Axel Springer plant IPO von Awin

Der Medienkonzern Axel Springer plant den Börsengang der Tochter Awin, die im Bereich Affiliate Marketing aktiv ist. Bei Affiliate Marketing handelt es sich um eine Vermittlung von Werbeleistungen zwischen Unternehmen und Online-Medien. Der IPO ist komplex: Zunächst erwirbt Axel Springer die restlichen Anteile an Awin für 59,5 Millionen Euro – derzeit gehören dem Medienkonzern 52,5 Prozent der Anteile. Anschließend fusioniert Awin mit der United-Internet-Tochter Affilinet. Ist dies abgeschlossen, soll Awin im Frühjahr 2018 an die Börse gebracht werden.

Weitere Finanzierungen

Der Milchverarbeiter Meggle platziert derzeit einen Green Schuldschein im Volumen von 50 Millionen Euro. Rostock Wohnen strebt einen Schuldschein über 50 Millionen Euro an, der Schweizer Großhandelskonzern Also will über das Finanzierungsinstrument 100 Millionen Euro einnehmen.

Vita34
, eine Nabelschnurblutbank, legt die Bezugsrechtskapitalerhöhung auf rund 817.000 neue Aktien fest mit einem Preis von 6,30 Euro pro Aktie. Bis Ende Juli konnten die Aktionäre entscheiden, ob sie das Bezugsrecht in Anspruch nehmen. Die Mehrheit entschied sich dafür, sodass das Angebot mehrfach überzeichnet war. Die Mittel aus der Kapitalerhöhung in Höhe von knapp 5 Millionen Euro wird Vita34 nutzen, um die Übernahme des Konkurrenten Seracell Pharma abzuschließen.

Der Käufer der rheinland-pfälzischen Anteile am Flughafen Frankfurt Hahn bekommt finanzielle Unterstützung. Das Land Rheinland-Pfalz darf dem angeschlagenen Flughafen bis zu 25,3 Millionen Euro zur Verfügung stellen, genehmigte die EU-Kommission nach Dow Jones-Informationen.

Die Bayrische Beteiligungsgesellschaft hat sich an der Finanzierung von Vr-on, einem Entwickler von Virtual-Reality-Anwendungen, beteiligt und ist Lead-Investor. Auch der Start-up-Investor Vito Ventures sowie die Unternehmer Andreas Perreiter und Carsten Erdt gehören zu den Geldgebern. Vr-on will das Kapital in Höhe von insgesamt 1,3 Millionen Euro nutzen, um die Online-Plattform „Stage“, die Virtual-Reality-Sessions zwischen verschiedenen Unternehmen und Standorten ermöglicht, weiterzuentwickeln und international zu vermarkten.

Galeria Kaufhof, eine Tochter des kanadischen HBC-Konzerns, gerät zunehmend in finanzielle Bedrängnis. Nachdem der Kreditversicherer Euler Hermes die Kreditlimits für Kaufhof-Lieferanten reduziert hatte, könnten nun auch Banken die Rückzahlung von Krediten fordern, insofern bestimmte Kreditklauseln (Covenants) nicht eingehalten wurden.

Highlight Event & Entertainment stellt bei dem Handelsregisteramt einen Antrag auf die Ausgabe von rund 4,4 Millionen Inhaberaktien, wodurch sich das Aktienkapital auf rund 55 Millionen Schweizer Franken erhöhen würde. Momentan ist die Eintragung der Kapitalerhöhung allerdings noch nicht freigegeben: In einer Pressemitteilung erklärte das Unternehmen dies mit einer Berufung, die gegen die Erlaubnis zur Kapitalerhöhung aus dem Umfeld von Dieter Hahn, Aufsichtsratsvorsitzender bei Constantin Medien, eingelegt wurde.

Das deutsche Familienunternehmen Prym, zu dem vier verschiedene Segmente im Bereich Mode, Textil sowie Werkstofftechnik gehören, refinanziert seine syndizierte Kreditlinie. Mit der Investmentbank GCA Altium verhandelte Prym verbesserte Konditionen. Dazu gehören geringere Zinsen und mehr finanzielle Flexibilität, wenn es zu einem M&A-Deal kommen sollte. Die 1530 gegründete Prym ist das älteste industrielle Familienunternehmen Deutschlands. Die Stolberger beschäftigen derzeit rund 3.300 Mitarbeiter und erwirtschafteten im vergangenen Geschäftsjahr einen Umsatz von 380 Millionen Euro.

Die L-Bank, die Staatsbank des Landes Baden-Württemberg, und die Förderbank KFW stellen einen Globaldarlehensvertrag in Höhe von 200 Millionen Euro. Das Darlehen ist dafür vorgesehen, mittelständische Unternehmen bei der Digitalisierung zu unterstützen, indem im Rahmen des Förderprogramms „Innovationsfinanzierung 4.0“ zinsgünstige Kredite vergeben werden.

Dem Reifenrecycler Pyrolyx steht ein Listing an der australischen Wertpapierbörse bevor. In dem Zuge plant das Münchener Unternehmen eine Kapitalerhöhung in Höhe von rund 1,6 Millionen Aktien, die bereits eingetragen wurde. Das frische Eigenkapital beläuft sich damit vor Transaktionskosten auf 23,9 Millionen Euro.

Der Dichtungshersteller Sanha hat mitgeteilt, dass am 15. September eine zweite Gläubigerversammlung zur Restrukturierung der Anleihe einberufen wird, weil die Abstimmung ohne Versammlung die Mindestteilnehmerzahl nicht erreichte. In der Versammlung soll über eine Verlängerung der 2018 auslaufenden Anleihe bis 2023 abgestimmt werden. Das Beratungshaus One Square Advisors attackiert das vorgeschlagene Restrukturierungskonzept seit einigen Wochen. Die Berater versuchen sich als Gläubigervertreter zu positionieren und kritisieren unter anderem, dass Sanhas Annahmen nicht realistisch und die der Besicherung dienenden Immobilien weniger wert seien, als der Mini-Bond-Emittent angibt.

Der bayerische Kunstfaserhersteller Cordenka, der sich seit 2011 in der Hand des Private-Equity-Investors Chequers Capital befindet, refinanziert seine Verbindlichkeiten in Höhe von 133 Millionen Euro. Bestandteil der Finanzierung ist unter anderem ein revolvierender Kredit von der Commerzbank. Die beteiligten Gesellschaften, Barings Global Advisers und Goldman Sachs als Arrangers sowie die US-Bank Trustees als Security Agent und Elavon als Agent, wurden von der Kanzlei White & Case beraten.

Der Hersteller von Brennstoffzellen SFC Energy begibt sowohl eine Schuldverschreibung als auch eine Optionsanleihe bei Harbert European Growth Capital Fund. Bei der Schuldverschreibung handelt es sich um eine besicherte, festverzinsliche Inhaberschuldverschreibung in Höhe von knapp 5 Millionen Euro.

Im Rahmen des Börsengangs hat Vapiano einen Konsortialkredit in Höhe von 200 Millionen Euro mit einer Erhöhungsoptionen von 50 Millionen Euro in Anspruch genommen. Lead Arranger der Transaktion war die Unicredit Bank. Barclays, Commerzbank, Credit Lyonnais, DZ Bank, HSH Nordbank und Unicredit Luxembourg waren Kreditgeber. Beraten wurde Vapiano von der Kanzlei Hogan Lovells.

Ratingmeldungen

Die Ratingagentur Moody’s überprüft das Rating B1 des Energiedienstleisters Ista mit der Aussicht auf Verbesserung. Damit eingeschlossen sind Istas nachrangige Schuldverschreibungen in Höhe von 525 Millionen Euro, die derzeit mit B3 bewertet sind, sowie die mit Ba3 bewerteten Kredite in Höhe von 1,4 Milliarden Euro und die besicherten Schuldverschreibungen in Höhe von 350 Millionen Euro. Grund für Überprüfung ist die Übernahme durch zwei Investmentgesellschaften, bestehend aus den Firmen Cheung Kong Property (Rating: A2, stabil) und CK Infrastructure (Rating: A3, stabil).

Creditreform Rating bewertet Ekosem-Agrar, die deutsche Holding des russischen Milchproduzenten Ekoniva, weiterhin mit CCC und einem stabilen Ausblick, wie die Ratingagentur jetzt bestätigt. Faktoren bei der Bewertung waren zum einen die wirtschaftliche Lage in Russland, sowie die steigende Verschuldung des Unternehmens bedingt durch das starke Wachstum.

jakob.eich[at]finance-magazin.de

Info

Einen Überblick über die Finanzierungen der vergangenen Wochen und Monate finden Sie auf unserer Themenseite Unternehmensfinanzierung.